Imperial Commando - Die 501.
du musst nicht aufbleiben", sagte er. „Gönn dir etwas Ruhe. Es ist fast zwei in der Früh."
„Ich kann jetzt nicht schlafen. Was glaubst du, wie ich mich fühle? Ich hätte Dar nach Hause bringen sollen."
„Ich hätte es ihm sagen sollen. Mal wieder. Ich war nie ehrlich zu ihm, als Etain mit Kad schwanger war. Ich habe ihn das Kind halten lassen, ohne ihm zu sagen, dass er der Vater ist. Ich kann ihm das nicht immer wieder antun, sonst wird er mir eines Tages nicht mal mehr glauben, wie spät es ist."
„Die Jedi waren kein Geheimnis", sagte Ordo müde. „Wir hatten nur nie die Gelegenheit, sie zu erwähnen. Ist ja
nicht so, als würden wir den lieben langen Tag mit Dar und Niner quatschen. Schau doch nur, wie lange es allein gedauert hat, den Comm-Kontakt zu ihnen aufzubauen. Und es ist immer noch riskant."
Ny konnte irgendwo im Haus das leise Murmeln einer gedämpften Unterhaltung hören. Besany spazierte in den Raum, einen Morgenmantel fest um die Schultern gezogen. Sogar in einem verlotterten Umhang, ungekämmt und ohne Make-up sah sie spielend noch bezaubernd aus.
„Ist das eine Viel-Caf-kochen-Krise oder schlimmer?", fragte sie.
Ordo stand auf, um ihr Platz auf der mit Kissen ausgelegten Bank zu machen. „Dar schmollt. Er hat das von den Jedi mitgekriegt."
„Das ist keine Überraschung. Er jagt sie, während sie hier sitzen und zusehen, wie sein Sohn aufwächst. Das muss wehtun, besonders weil Etain tot ist."
Es war hart, aber wahr. Besany war eine klar denkende Frau, die gleich zum Punkt kam. Aber selbst in dieser offenen Gesellschaft, in der sonst keiner ein Blatt vor den Mund nahm, hatte noch niemand das Offensichtliche ausgesprochen. Niemand hatte Ny Vorhaltungen gemacht, weil sie die beiden Jedi hierherbringen wollte. Und es hatte auch niemand Skirata kritisiert, weil er damit einverstanden war. Ny hatte das Gefühl, es wäre ein weiteres Problem, das sie ihnen aufgehalst hatte.
Ich habe sie alle in Gefahr gebracht Ist es das wert, auch wenn Kina Ha der Schlüssel zu dem Alterungsproblem ist?
Skirata blieb stehen und baute sich auf. Er hatte diesen tollwütigen Glanz in den Augen, der verriet, dass er einen Plan hatte. „Also gut, Ideen. Wir können nicht einfach weiter Schwierigkeiten sammeln."
„Das drängendste Problem ist, Dar zu beruhigen", meinte Ordo. „Niner scheint damit zurechtzukommen. Vielleicht schockiert, aber nicht so wie Dar - aber der hat ja auch ein halbes Jedi-Kind, um das er sich sorgen muss. Das größere Problem wird sich nicht so einfach lösen lassen."
„Du meinst, Dar zu beruhigen, ist einfach?"
„Alles, was Kad irgendwie von den Jedi oder sonst welchen Machtnutzern fernhält, wird ihn besänftigen."
„Wenn er seinen shebs hierher bewegt hätte, wie man's ihm gesagt hat, dann müsste er sich nicht sorgen." Skirata schüttelte den Kopf und verdrehte für einen Moment voller Selbstekel die Augen. „Gut, das hätte ich nicht sagen sollen. Tut mir leid."
Ordo warf Ny seinen Gib-mir-Rückendeckung-Blick zu und übernahm wieder die Gesprächsführung. „Die Jedi sind eine Zeitbombe. Das weißt du."
„Ich hätte aussteigen sollen, als ich Uthan hatte, und nicht so gierig sein dürfen, mir auch noch Kina Ha zu schnappen." Skirata legte seine Hand auf Nys Schulter, aber es fühlte sich eher kameradschaftlich als romantisch an. Vielleicht hatten Adens Kuppeleiversuche sie beide in eine Situation gepfercht, die einfach nicht hatte sein sollen. „Das hab ich jetzt davon, dass ich deine Gutmütigkeit ausgenutzt habe, Frachtschubse."
Ny versuchte objektiv zu bleiben. Wären es ihre Söhne gewesen, hätte sie sich dann anders verhalten? „Ich kann nicht gerade behaupten, du wärst ehrlich gewesen, oder?"
„Tja, und jetzt beißt mich genau das in den shebs. Es wird für
Konflikte in meinem Clan sorgen und es ist meine Aufgabe, sie zu lösen. Die Tatsache, dass ich hier stehe und darüber rede, statt das Naheliegende zu tun, sagt mir, dass Vau recht hat. Ich habe nicht die gett'se, bei den Jedi einen harten Kurs zu fahren. War alles nur Gerede. Unterm Strich bin ich moralisch einfach nur zu feige, wenn's drum geht, sie zu erschießen."
„Eigentlich", sagte Ny, „halte ich das für moralisch mutig."
Skirata sah sie einfach nur an, als hätte sie gerade den furchtbarsten Ausrutscher begangen, den jeder verstand außer ihr. Er schüttelte den Kopf.
„Du verstehst das nicht", sagte er.
Ordo würgte jede weitere Erklärung ab. „Wenn Uthan einmal hat, was
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