Imperial Commando - Die 501.
ich leben.
„Glaubst du ernsthaft, dass die Garnison nicht sowieso von dir erfährt, Kurzer?", fragte sie. „Du bist in diese Can-tina gegangen. Dort hingen unsere Bilder an der Wand -auf der Auftragsliste der Kopfgeldjäger."
Skirata öffnete die Augen und griff nach einer Tasse Caf. „Erfahren und finden sind zwei Paar Schuh."
Ny betrachtete ihn eine Weile und überlegte, wie ein kleiner Junge aus einer normalen Arbeiterfamilie von Kuat zu einem Gangster heranwachsen konnte. Es schien ihm nichts auszumachen, beobachtet zu werden. Sie nahm wahr, dass sie beide schweigend beieinandersitzen konnten, ohne sich unbehaglich zu fühlen.
Ein paar Kannen schweigsamen Cafs später spazierte Jusik in die Küche, gefolgt von einem besorgt dreinschauenden Zey. Skirata bedachte beide mit einem taxierenden Starren. Ny nahm keinerlei Anzeichen der Feindseligkeit wahr. Wenn überhaupt, dann verblüfften die Jedi ihn.
„Ich habe von Dar gehört", sagte Jusik. „ Fi schämt sich zu Tode."
„Es ist nicht Fis Schuld." Skirata deutete auf die Cafkan-ne. „Aber wir müssen das bereinigen." Er blickte mit hochgezogener Braue zu Zey. „Sie haben es auch gehört, nehme ich an."
„Kal, ich wünschte, ich wüsste, weshalb Darman glaubt, ich sei eine Gefahr für sein Kind."
„Na ja, abgesehen von der Tatsache, dass Sie auf der Liste der meistgesuchten Feinde des Imperiums stehen -wie wir auch -, meint er wohl, dass Sie Kad mitnehmen und zu einem Säbelschwinger machen würden. Das hatte Etain nicht gewollt und Darman will es genauso wenig."
Zey schaute mit einem Was-habe-ich-falsch-gemacht-Blick zu Jusik. Ny fragte sich, wie er wohl damit zurechtkam, zu sehen, wie sein ehemaliger Untergebener bodenständig wurde, ohne auch nur ein einziges Mal einen Blick zurück auf seine Tage als Jedi zu werfen.
„Sehen Sie in uns wirklich Babydiebe?", fragte Zey.
„Die Antwort darauf würde Ihnen nicht gefallen", erwiderte Skirata.
„Wie ist das mit Ihnen und Ihren Klon-Söhnen? Haben Sie sie nicht auch geholt, bevor sie alt genug waren, sich dazu zu äußern?"
„Das ist was anderes. Ich habe getan, was das Beste für diese Jungs war, als alle anderen sie behandelt haben, als wären sie Wegwerfware."
Ny zuckte zusammen. Skirata besaß eine eklatante Doppelmoral und das Außergewöhnliche daran war, dass er sie damit überzeugte. Aber wenn sie etwas Abstand nahm, sah sie nur noch, wie viele Qualitäten - und schreckliche Schwächen - Mandalorianer mit den Jedi gemein hatten. Eines Tages würde sie sich mit ihm vernünftig darüber unterhalten. Momentan war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Selbst Zey, den sie nicht für zurückhaltend hielt, verfolgte das Thema nicht weiter.
„Ich werde für Sie, Kina Ha und Scout einen sicheren Zufluchtsortfinden", erklärte Skirata. „Weit von hier entfernt, und ihr werdet vergessen müssen, dass ihr diesen Ort hier jemals gesehen habt."
Armer Zey. Da stand er, ein Mann, der erheblichen Einfluss gehabt und Verantwortung getragen hatte, geschrumpft auf einen Flüchtling, der herumgeschubst wurde wie ein unliebsamer Streuner.
„Sie wissen, dass ich niemals etwas tun würde, das die Sicherheit Ihrer Familie gefährden würde, Kal", sagte er. „Ich weiß, wofür ich gradestehen muss, sowohl als Jedi als auch als Mann. Und ich würde es niemals darauf anlegen, Kad einzuberufen. Das schwöre ich."
Skirata fixierte ihn mit seinem Fünf-Sekunden-Starren, mit dem er normalerweise jeden kleinkriegte. „Ich glaube Ihnen", sagte er. „Aber könnten Sie auch noch den Mund halten, nachdem Palpatines Schergen Sie erst einmal ein, zwei Wochen in die Mangel genommen haben?"
Zey antwortete nicht darauf.
„Nur die wenigsten könnten das", sagte Skirata. „Und ich kann die Sicherheit dieses Ortes nicht für die Möglichkeit aufs Spiel setzen, dass Sie die Ausnahme sind. Falls Bard'ika es schafft, eure Erinnerungen daran, hier gewesen zu sein, zu löschen, werde ich eine Jedi-Sekte bitten, euch aufzunehmen. Altis."
Ny sah, wie sich Zeys Schultern versteiften. „Altis?"
„Kommen Sie mir jetzt bloß nicht dogmatisch, Zey", warnte Skirata. „Ihr Typen vom Jedi-Orden seid so gut wie ausgerottet. Also ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, mir zu erzählen, dass sie niemals in seinen Tempel reinkämen."
„Das hatte ich auch nicht vor. Ich hatte nur keine Ahnung, dass er überlebt hat, ganz zu schweigen davon, dass Sie ihn kennen."
„Tue ich nicht. Kommt aber noch." Skirata wandte sich zu Jusik.
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