Imperium
sinkt, kann es nicht lange dauern, bis die Gewinne des Citizen und der übrigen Zeitschriften der Armstrong Communications die Verluste ihrer amerikanischen Tochtergesellschaft nicht mehr tragen können.
Mr. Armstrong hat seine Aktionäre noch nicht darüber in Kenntnis gesetzt, wie er die zweite Pauschalabfindung über 320 Millionen Dollar zu finanzieren gedenkt, auf die er sich kürzlich mit den New Yorker Druckergewerkschaften geeinigt hat. Seine einzige Stellungnahme zu dieser Frage findet sich in der Tribune: »Da die Gewerkschaften nunmehr die zweite Pauschalabfindung akzeptiert haben, gibt es keinen Grund zur Annahme, daß die Umsatzentwicklung der Tribune sich als negativ erweisen sollte.«
Die Wall Street blieb skeptisch gegenüber dieser
Behauptung, und die Aktien der Armstrong Communications fielen gestern um weitere neun Pence auf 2 Pfund 42.
Keith Townsends Fehler…
Das Telefon läutete. Sir Paul legte die Zeitung zur Seite, erhob sich aus dem Sessel und ging in sein Arbeitszimmer, um das Gespräch dort zu führen. Als er Eric Chapmans Stimme
vernahm, bat er ihn, einen Augenblick zu warten, bis er die Tür geschlossen habe. Was im Grunde unnötig war, da sich außer Sir Paul momentan niemand im Haus aufhielt. Aber wenn man vier Jahre britischer Botschafter in Peking gewesen war, konnte man sich gewisse Dinge nur schwer abgewöhnen.
»Ich glaube, wir sollten uns sofort treffen«, sagte Chapman.
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»Wegen des Artikels in der Financial Times ?« fragte Sir Paul.
»Nein. Ich fürchte, es geht da um eine Sache, die uns noch näher an den Rand des Abgrunds bringt. Aber ich möchte lieber nicht am Telefon darüber reden.«
»Ich verstehe«, erwiderte Sir Paul. »Soll ich Peter Wakeham bitten, ebenfalls zu kommen?«
»Wenn Sie möchten, daß die Sache vertraulich bleibt, lassen Sie’s lieber.«
»Sie haben recht«, meinte Sir Paul. »Wo sollen wir uns treffen?«
»Ich könnte nach Epsom kommen und in etwa einer Stunde bei Ihnen sein.«
Tom Spencer überflog die erste Hälfte des Artikels, während sein Zug an Mamaroneck vorüberfuhr. Er konzentrierte sich erst voll darauf, als er zu dem Abschnitt über seinen Mandanten gelangte.
Keith Townsends Fehler bestand in einem übersteigerten Besitzerwunsch, der ihn dazu brachte, die einfachsten geschäftlichen Grundregeln zu mißachten. Jeder Junge, der einen Beutel Murmeln aus Ton gegen eine schillernde Glasmurmel eintauschen möchte, weiß ganz genau, daß er sich seinen Wunsch nicht anmerken lassen darf, und daß er kein Angebot machen sollte. Statt dessen muß er warten, bis der andere von sich aus sagt, was er verlangt. Doch Townsend war offenbar so versessen auf Multi Media, daß seine Gier auf dieses
Unternehmen unverkennbar war. Ohne auch nur zu fragen, zu welchem Preis Henry Sinclair die Multi Media veräußert hätte, machte Townsend ihm unaufgefordert ein Angebot von über drei Milliarden Dollar. Dann verschlimmerte er seine Probleme noch, indem er sich einverstanden erklärte, die volle Summe in bar zu bezahlen.
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So, wie die Druckergewerkschaften in New York Mr. Armstrong »Captain Weihnachtsmann« nennen, kann Mr. Sinclair nun Mr. Townsend als den Weihnachtsmann betrachten,
insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, daß Sinclair kurz davor stand, das Geschäft mit Armstrong abzuschließen –
für zwei Milliarden Dollar, was schon viel zuviel für die Multi Media gewesen wäre, wie man an der Wall Street weiß.
Nachdem Townsend sich mit den Bedingungen einverstan-
den erklärt hatte, mußte er feststellen, daß es außerordentlich schwierig war, die Mittel binnen der Dreißigtagefrist zu beschaffen, die Mr. Sinclair sich ausbedungen hatte. Und als Townsend das Geld schließlich aufbrachte, hatte er sich auf dermaßen unverschämte Bedingungen eingelassen, daß sich die Rückzahlungsvereinbarungen als das Ende der Global
International erweisen könnten. Sein Leben lang war Mr.
Townsend ein Spieler. Mit diesem Geschäft hat er bewiesen, daß er bereit ist, alles auf eine Karte zu setzen.
Als die Global gestern ihre Halbjahresprognose bekanntgab, fielen ihre Aktien um weitere acht Pence auf 3 Pfund 19.
Zu allen Problemen, denen die beiden Zeitungsmagnaten sich derzeit gegenüber sehen, kommen noch die steigenden Papierpreise und der niedrige Wechselkurs des Dollar
gegenüber dem Pfund. Falls die Verkettung dieser Umstände noch einige Zeit bestehen bleibt, werden selbst die Euter der Bargeldkühe dieser beiden
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