Imperium
geerbt
hat.«
»Ich würde sagen, seine Frau.«
»Nein, wohl eher Arno Schultz. Und in diesem Fall würde ich nur meine Zeit vergeuden – also, je schneller wir es herausfinden, desto besser.«
»Aber ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie ich das bewerkstelligen könnte.«
»Das dürfte kein Problem sein. Nachdem man Laubers
Leiche nach Deutschland überführt hatte, fiel sie in den Zuständigkeitsbereich des Innenministeriums. Versuchen Sie es dort.«
Sally blickte ihn zweifelnd an.
»Spannen Sie jeden ein, der uns einen Gefallen schuldet«, sagte Armstrong, »und den anderen versprechen Sie, was immer sie hören wollen. Aber besorgen Sie mir dieses
Testament!« Er drehte sich um. »Ich gehe jetzt zu Hallet.«
Ohne ein weiteres Wort verließ Armstrong sein Büro und ließ sich von Benson zum britischen Offizierskasino fahren. Er setzte sich auf den Hocker am Ende der Bar, bestellte einen Whisky und blickte alle paar Minuten auf die Uhr.
Als die Standuhr in der Diele halb sieben schlug, schlenderte Stephen Hallet in die Messe, blickte sich kurz um und setzte sich mit einem breiten Lächeln zu Armstrong an die Bar.
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»Dick. Ganz herzlichen Dank für die Kiste 38er Mouton Rothschild. Ein wirklich exzellenter Tropfen. Ich muß gestehen, ich versuche ihn so einzuteilen, daß ich damit auskomme, bis ich meine Entlassungspapiere kriege.«
Armstrong lächelte. »Dann werden wir wohl zusehen
müssen, daß wir eine regelmäßige Lieferung einrichten. Essen Sie mit mir zu Abend. Vielleicht finden wir dann heraus, warum alle so vom Chateau Beychevelle, Jahrgang ›33‹
schwärmen.«
Bei einem angebrannten Steak kostete Captain Hallet zum erstenmal den Beychevelle, und Armstrong erfuhr alles, was er über das deutsche Erbrecht und Testamentseröffnungen wissen mußte, und daß Laubers Anteile von Rechts wegen an seine Frau – als nächste Angehörige – übergehen würden, falls man keinen anderslautenden Letzten Willen fand.
»Aber wenn Laubers Frau ebenfalls tot ist, was dann?«
erkundigte sich Armstrong, während der Kellner eine zweite Flasche entkorkte.
»Falls sie tot ist oder nicht aufgespürt werden kann…«, Hallet nippte an seinem nachgefüllten Glas, und sein Lächeln kehrte zurück, »… müßte der ursprüngliche Besitzer fünf Jahre warten. Nach Ablauf dieser Frist könnte er einen Antrag auf Rückgabe seiner Anteile einreichen.«
Armstrong ertappte sich dabei, daß er manche Fragen
mehrmals stellte, um ganz sicherzugehen, sich alles Wichtige eingeprägt zu haben, da er sich ja keine Notizen machen konnte. Hallet schien das nicht weiter zu stören, obwohl er –
wie Armstrong vermutete – genau wußte, was sein Gegenüber beabsichtigte, aber nicht zu viele Fragen stellen wollte, solange sein Glas gefüllt blieb. Als Armstrong sicher war, die rechtliche Lage zu kennen, verabschiedete er sich mit der Ausrede von Hallett, er habe seiner Frau versprochen, nicht so spät heimzukommen, und verließ den Anwalt mit einer noch halbvollen Flasche auf dem Tisch.
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Doch Armstrong hatte nicht die Absicht, sofort nach Hause zu fahren und einen weiteren Abend damit zu verbringen, Charlotte zu erklären, weshalb es so lange dauerte, bis man seine Entlassungspapiere bearbeitet hatte, wo doch mehrere ihrer Freunde bereits nach Großbritannien zurückgekehrt waren. Armstrong befahl dem müde aussehenden Benson, ihn in den amerikanischen Sektor zu fahren.
Als erstes besuchte er Max Sackville, den er zu einer Pokerpartie begleitete, wo er zwei Stunden mitspielte. Armstrong verlor ein paar Dollar, schnappte dabei jedoch einige Informationen über Truppenbewegungen der Amerikaner auf, und daran war Colonel Oakshott bestimmt sehr interessiert.
Dick verließ Max, als er genug verloren hatte, um das nächste Mal wieder zum Pokern eingeladen zu werden. Dann schlenderte er über die Straße und eine Gasse entlang zu seinem amerikanischen Lieblingsclub, wo er sich zu einigen Offizieren gesellte, die ihre bevorstehende Heimkehr in die Staaten feierten. Mehrere Whisky später verließ Dick den Club mit weiteren nützlichen Informationen. Doch ohne zu zaudern, hätte er alles gegen einen Blick auf Laubers Testament getauscht. Dick fiel nicht auf, daß ein Mann in Zivil sich erhob und ihm auf die Straße folgte.
Auf dem Rückweg zu seinem Jeep hörte er, wie hinter ihm jemand »Lubji!« rief.
Mit einem flauen Gefühl in der Magengegend hielt Dick mitten im Schritt inne. Er fuhr herum und sah einen Mann
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