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Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Titel: Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hirte
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(Fisher 2001, Geier 2002, Geier 2005b).
     
    »Die Inzidenz [Häufigkeit] einer chronischen Arthritis nach der Röteln- und Hepatitis-B-Impfung von Erwachsenen war statistisch signifikant erhöht im Vergleich zur Kontrollgruppe. Das berechnete Risiko lag nach der Rötelnimpfung beim 32- bis 53fachen, nach der Hepatitis-B-Impfung beim 5,1- bis 9,0fachen der Kontrollgruppe« (Geier 2002).
    Chronische Darmerkrankungen
    In den letzten Jahrzehnten sind chronische Darmentzündungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa im Kindesalter in dramatischem Umfang häufiger geworden. Die Ursache ist unklar. Da die Masern- und Mumpserkrankung bei unmittelbarer Aufeinanderfolge das Risiko für chronische Darmerkrankungen erhöht (Montgomery 1999), fiel der Verdacht auch auf die MMR -Impfung. Das konnte jedoch bisher nicht bewiesen werden. Die Impfung gegen Schweinegrippe im Jahr 2010 trug zu einer signifikanten Zunahme von Meldungen bei (Bardage 2011).
    Diabetes
    Beim Diabetes (Zuckerkrankheit) kommt es durch Mangel an Insulin, einem Hormon der Bauchspeicheldrüse, zu stetig ansteigenden Blutzuckerwerten. Unbehandelt führt dies innerhalb kurzer Zeit zum Tod im diabetischen Koma. Ursache des Diabetes ist das Absterben insulinproduzierender Zellen in der Bauchspeicheldrüse aufgrund von Autoimmunvorgängen.
    Der Diabetes von Kindern und Jugendlichen macht zwar nur ein Fünftel bis ein Zehntel aller Diabeteserkrankungen aus, die Behandlung ist jedoch besonders schwierig und belastend. Durch die fast unvermeidlichen Blutzuckerschwankungen drohen mit der Zeit Schäden an Herz, Nieren und Augen sowie Durchblutungsstörungen und Nervenschäden. Die Zuckerkrankheit gehört zu den häufigsten Todesursachen in den Industrieländern.
    In Europa treten von Jahr zu Jahr mehr Diabeteserkrankungen auf, wobei die Zunahme am stärksten bei Kindern in den ersten vier Lebensjahren ausfällt ( EURODIAB 2000). Bei deutschen Kindern nimmt der Diabetes seit 1993 um jährlich 4 bis 5 Prozent zu. Derzeit leidet eins von 730 Kindern in Deutschland an Diabetes. Betroffen sind vor allem Kleinkinder im Alter von drei bis sechs Jahren ( ESPED 2010, Galler 2004).
    Der zeitliche Zusammenhang der Diabeteszunahme mit der Ausweitung der Impfprogramme ist augenfällig, wenn auch eine direkte Beziehung bisher nicht sicher bewiesen ist. Finnische Kinder haben heute das weltweit höchste Diabetesrisiko und werden am häufigsten und »zuverlässigsten« geimpft.
    Der kanadische Immunologe John B. Classen ist überzeugt von einem Zusammenhang, zumal sich auch im Tierversuch durch Impfungen Diabetes auslösen lässt (Classen 1996, 2003). Ihm fiel eine Zunahme von Diabetes-Neuerkrankungen bei amerikanischen und finnischen Kindern jeweils zwei bis vier Jahre nach Erweiterungen der Impfempfehlungen auf (Classen 1998a, b, 2003). Unter besonderem Verdacht steht seiner Einschätzung nach die Hib-Impfung (Classen 1998b). Die Diabetesforscherin Prof. Annette Ziegler meint zu diesem Verdacht:
     
    »Eine einzelne Impfung ist es nicht, aber es könnte sein, dass die enorme Anzahl von Immunstimulationen, die so früh stattfinden, das Immunsystem in einer Art verändern und bei einem Kind, das schon gewisse genetische Grundvoraussetzungen mitbringt, dann eine Rolle spielen« (Ziegler 2009).
     
    Eingehende Überprüfungen sind unbedingt notwendig, um mehr Klarheit zu bekommen: »Impfstudien verfolgen die Impflinge typischerweise nur wenige Wochen, um zu sehen, ob sie Nebenwirkungen entwickeln. Durch Impfungen verursachter Diabetes hingegen kann erst ein Jahr oder später nach der Impfung auftreten« (Classen 1998a).
    Makrophagische Myofasziitis
    Das Krankheitsbild der makrophagischen Myofasziitis wurde erstmals 1998 beschrieben (Gherardi 1998). Allein in Frankreich wurden Hunderte von Fällen bekannt im Zusammenhang mit der Hepatitis-B- und der Tetanusimpfung (Gherardi 2003). Die Krankheit beginnt mit starken und anhaltenden Schmerzen an der Impfstelle. In den folgenden Monaten bis Jahren treten Muskelschwäche und diffuse Muskel- und Gelenkschmerzen auf.
    Bei etwa jedem zehnten Betroffenen kommt es auch zu neurologischen Symptomen. Die Patienten klagen über chronische Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Missempfindungen in den Gliedmaßen und Muskelschwäche bis hin zu einem Krankheitsbild, das der multiplen Sklerose ähnelt. Viele entwickeln auch psychische Auffälligkeiten und Störungen von Gedächtnis und Aufmerksamkeit (Authier 2001, Theeler 2008, Couette 2009). Eine

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