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Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Titel: Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hirte
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ein jeweils sehr individuelles Immunsystem heraus. Durch immer mehr Impfungen würde dagegen eine »Automatisierung der immunologischen Reaktions- und Ausdrucksmöglichkeiten« herbeigeführt (Meinecke 1999). Dies führe zu einer Schwächung des seelisch-geistigen Impulses des Menschen, denn dieser Impuls sei im körperlichen Bereich auf den Aufbau eines ganz individuellen »Eiweißes« angewiesen. Impfungen seien ein Versuch, den Zufall zu beherrschen, und schränkten das Bewusstsein des Menschen ein, das sich unter anderem durch scheinbare Zufälle zum Ausdruck bringt. Die geistigen Lebensimpulse gingen so verloren, und der Mensch werde immer mehr an die materielle Welt »gefesselt«.
    Rudolf Steiner (1861–1925), der Begründer der Anthroposophie, bemerkt zum Impfproblem, der Mensch könne durch Impfungen seine spirituelle Entwicklung behindern und seine Seele »an den materiellen Leib heranbinden« (Steiner 1924). Durch eine spirituelle Erziehung könne das jedoch aufgewogen werden.
    Steiner meint weiter, eine Impfung sei eine Art unterschwelliger, nicht ins Bewusstsein kommender Sinnesreiz, der eine Erkrankung nur vortäuscht. Er unterlaufe somit den Willen und könne zu seiner Schwächung beitragen. Willensschwäche aber sei ein Hauptproblem unserer Zeit. Im Gegensatz dazu bleibe der Organismus in der Auseinandersetzung mit Krankheiten »frei«, was daran zu sehen sei, dass er einmal erkrankt, das andere Mal jedoch eine stille Feiung ohne Krankheitssymptome durchmacht.
    Steiner hält andererseits auch die Vorbeugung von Krankheiten für einen denkbaren Weg: »Die fanatische Stellungnahme gegen diese Dinge ist nicht das, was wir anstreben, sondern wir wollen durch Einsicht die Dinge im Großen anders machen« (Steiner 1910).
    Anthroposophische Ärzte suchen aus diesen Gründen einen individuellen Umgang mit dem Impfen und befürworten es nicht uneingeschränkt und generell. Auch über den Impfzeitpunkt gibt es Vorstellungen in der anthroposophischen Medizin, die damit zusammenhängen, dass das Immunsystem erst mit Beginn des Aufrichtens und freien Gehens ausgereift ist. Im ersten Lebensjahr könne das Immunsystem, das gerade lernt, Fremdes vom Eigenen zu unterscheiden, auf vielfältigste Weise gestört werden, so dass pathologische Reaktionen wie Allergien oder Autoimmunerkrankungen entstehen können. Viele anthroposophische Ärzte impfen daher erst ab dem zweiten Lebensjahr.
    In der neueren anthroposophischen Literatur werden sehr stark der »individuelle Impfzeitpunkt« und die »individuelle Impfentscheidung« in den Vordergrund gerückt (Kummer 1994, Albonico 1998a, Meinecke 1999, Soldner 2011).
     
    »Auch heute ist es das Anliegen der Autoren wie vieler gleichgesinnter anthroposophischer und homöopathischer Kollegen, den Eltern einen
freien Impfentscheid aus Einsicht
zu ermöglichen und damit eine eigenständige Position zwischen fanatischen Impfgegnern und demagogisch auftretenden Impfbefürwortern einzunehmen, die jeglichen Dialog durch Zwang ersetzen wollen« (Soldner 2011).
     
    »Aus Sicht der Anthroposophischen Medizin geht es darum, jede Impfentscheidung auf der Grundlage seriöser Informationen, in Abwägung von Chancen und Risiken, im Hinblick auf die jeweilige soziale Einbindung und die biographische Situation individuell zu treffen. Ärzten kommt dabei eine beratende Rolle zu – in einem ergebnisoffenen Entscheidungsprozess« (Schmidt-Troschke 2009).
     
    Angst, die auch bewusst zur Durchsetzung der Impfstrategien eingesetzt werde, sei einer freien Impfentscheidung völlig entgegengesetzt. Hans Ulrich Albonico (1998) betont die »Wichtigkeit einer individuellen, freiheitlichen, umfassenden, auf den Patienten abgestimmten Information mit der Möglichkeit des Gedankenaustausches«.
    Impfgegner
    Aus verschiedensten Gründen lehnen manche Menschen Impfungen gänzlich ab. Genährt wird eine solche Haltung durch die Arroganz vieler Ärzte und Behörden einschließlich der STIKO und das kaltschnäuzige geschäftliche Gebaren der pharmazeutischen Industrie.
    Die Gegnerschaft wird gestützt durch populärwissenschaftliche Literatur über die Impffrage. Bekannt sind die Bücher von Gerhard Buchwald
(Impfen. Das Geschäft mit der Angst)
, Simone Delarue
(Impfungen – der unglaubliche Irrtum)
oder Joachim-F. Grätz
(Sind Impfungen sinnvoll?)
. Bei der Durchsicht dieser Bücher muss man feststellen, dass sie zwar sehr engagiert, aber teilweise sehr subjektiv verfasst sind und wissenschaftlichen

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