Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung
nicht mit Masern ansteckt, dann sollte es besser geimpft werden.
Die individuelle Impfberatung ist zeitaufwendig und in der notwendigen Ausführlichkeit kaum mehr zu realisieren. Viele Eltern klagen, dass ihr Kinderarzt über Impfungen nicht diskutieren will oder dass sie sogar beschimpft werden, wenn sie nicht in die empfohlenen Impfungen einwilligen.
Der Zeitaufwand für das Impfgespräch lässt sich verkürzen, wenn die Eltern vor dem Termin etwas Schriftliches in die Hand bekommen. Ich biete in meiner Praxis eine Broschüre mit mehreren Seiten Impfinformation an. Zudem weise ich auf mein Impfbuch hin und fordere dazu auf, sich auch aus anderen Quellen zu informieren.
Wollen die Eltern über alle öffentlich empfohlenen Impfungen sprechen, muss mindestens eine halbe Stunde Zeit einkalkuliert werden. Der weitaus häufigere Fall ist aber der, dass die Eltern schon in etwa wissen, was sie wollen, und lediglich noch einige gezielte Fragen stellen. Wichtigster Punkt ist in diesen Fällen die Frage, welche Impfstoffe überhaupt zur Verfügung stehen, wie sich also der Impfwunsch konkretisieren lässt. Wünschen die Eltern Impfungen, die offiziell nicht zugelassen sind, so sollte der Arzt dokumentieren, dass sie über die juristischen Konsequenzen aufgeklärt wurden.
Ärzte sollten bereit sein, den Wünschen der Eltern nach einem individuellen Impfvorgehen nachzukommen. Es gibt viele mögliche und kreative Wege. Der Kinderarzt sollte auch Eltern die Stange halten, die ihre Kinder überhaupt nicht impfen lassen.
Vor allem aber muss allen Akteuren bewusst sein, dass Impfen nur ein kleiner Aspekt der präventiven ärztlichen Arbeit ist.
Im Oktober 2010 wurde auf dem ersten »Nationalen Kongress für differenziertes Impfen« ein Papier formuliert, das die derzeitige maßlose Überschätzung des Stellenwerts von Impfungen kritisiert und fordert, ihnen wieder einen angemessenen Platz auf dem viel größeren Feld der Präventionsmedizin zuzuteilen. Der Verein Ärzte für individuelle Impfentscheidung, in dem ich Mitglied bin und dem ich noch viele weitere Mitglieder wünsche, fordert in diesem »Wuppertaler Manifest«:
»Die Aufwendungen für jede Schutzimpfung müssen abgewogen werden gegen ihren individuellen und gesellschaftlichen Nutzen. Auf diese Weise müssen sie sich dem Vergleich mit anderen Formen der Krankheitsvorsorge und -verhütung stellen, denen angesichts begrenzter Ressourcen in nationalen Gesundheitssystemen durch teure Impfprogramme Mittel entzogen werden.« (Den vollen Text finden Sie im Anhang.)
Zusammenfassung
Impfungen haben ihre Berechtigung: Sie sind wirksam und können vor gefährlichen Krankheiten schützen. Die generelle Verteufelung von Impfungen ist eine irrationale, fundamentalistische Position.
Impfprogramme haben nicht nur den Schutz des Geimpften zum Ziel, sondern auch das Wohl der Allgemeinheit durch den Aufbau eines Herdenschutzes vor gefährlichen Seuchen. Impfen hat also nicht nur einen individuellen, sondern auch einen sozialen Aspekt.
Beim Thema Impfungen bleiben jedoch viele Fragen offen. Sie üben vielfältige und unüberschaubare Einflüsse auf den Körper aus – nicht zu vergleichen mit der normalen Auseinandersetzung des Organismus mit Krankheitserregern.
Die Wissenschaft im Impfbereich unterliegt starken kommerziellen und politischen Einflüssen. Sie wird von Interessenkonflikten dominiert und ist nicht objektiv.
Impfstoffe werden ohne eingehende Prüfung zugelassen und öffentlich empfohlen. Das Überwachungssystem der Sicherheit von Impfstoffen ist mangelhaft. Die Impfempfehlungen verstoßen gegen die grundrechtlichen Schutzpflichten des Staates und sind damit verfassungsrechtlich bedenklich.
Das Wissen über die Häufigkeit von Impfkomplikationen und über Langzeitnebenwirkungen ist dürftig. Auch über mögliche negative Folgen der Ausmerzung bestimmter Krankheiten ist noch wenig bekannt. Eine hinreichende Impfaufklärung ist somit derzeit nicht möglich. Die Impfentscheidung fußt zu einem wesentlichen Teil auf Intuition.
Jede Impfung kann – ebenso wie jede Krankheit – im schlimmsten Fall eine Katastrophe auslösen. Das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen darf daher nicht zur Disposition gestellt werden.
Impfungen müssen im ersten Lebensjahr besonders vorsichtig gehandhabt werden aufgrund neurologischer und immunologischer Besonderheiten in diesem Alter.
Die Aluminiumhilfsstoffe – Bestandteile aller Säuglingsimpfstoffe – geraten bei der
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