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In aller Unschuld Thriller

In aller Unschuld Thriller

Titel: In aller Unschuld Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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zu sterben wie Marlene Haas und ihre Pflegekinder? Oder war Lucy bereits umgebracht worden? Lag sie mit durchgeschnittener Kehle zu Hause in ihrem Bett, weil der Entführer verhindern wollte, dass sie ihn identifizierte?
    Und was war mit Anka? Eine völlig Unbeteiligte in dem Drama, in das Carey unversehens verwickelt worden war. Was immer jemand auch gegen sie haben mochte, der Gedanke, dass einer der wenigen vertrauenswürdigen Menschen, die sie kannte, für ihre vermeintlichen Sünden bezahlen musste, war unerträglich.
    Die Stimme des Anrufers vom letzten Freitagabend hallte in ihrem Kopf wider: Ich krieg dich noch, Miststück!
    Die Stimme eines Mannes.
    Stan Dempseys Stimme. Oder die von Wayne Haas. Oder die von einem der Tausende von Menschen, die wütend auf sie waren, weil sie das Vorstrafenregister von Karl Dahl in der Beweisaufnahme nicht zugelassen hatte.
    Oder die Stimme eines Mannes, der dank ihres Ehemanns um fünfundzwanzigtausend Dollar reicher war.
    Das Geräusch einer zuschlagenden Tür riss sie aus ihren Überlegungen. Jemand, der ihr zu Hilfe kam? Oder ihr Entführer?
    »Hilfe!«, schrie sie. »Helfen Sie mir!«
    Eine zweite Tür wurde zugeschlagen, näher diesmal. Ihr Gefängnis wippte auf und ab, und ein Motor wurde angelassen.
    Sie befand sich im Kofferraum eines Wagens, und dieser Wagen setzte sich jetzt in Bewegung.
    Wer auch immer hinter dem Lenkrad dieses Wagens saß, hatte wahrscheinlich vor, sie zu töten. Sie musste alles in ihrer Macht Stehende tun, um das zu verhindern.
    Sie musste sich etwas einfallen lassen.
    Sie musste sich konzentrieren.
    Sie musste am Leben bleiben.

40
    »Wie zum Teufel konnte das passieren?«, brüllte Kovac die beiden Polizisten an. Sie standen im Arbeitszimmer der Moores, wo sie den Leuten von der Spurensicherung nicht im Weg waren.
    Kovac blickte von einem der Männer zum anderen.
    »Ich weiß es nicht«, sagte MacGowan, der ältere. »Wir haben niemanden in das Haus gehen sehen. Genauso wenig wie die Kollegen von der Nachtschicht. Wir sind alle halbe Stunde das Grundstück abgegangen. Es war alles ruhig.«
    Kovac presste die Hände an den Kopf, als fürchtete er, er könnte zerspringen, entfernte sich ein paar Schritte von ihnen, drehte sich um und kam wieder zurück. »Sie haben gesagt, dass Sie gesehen haben, wie das Kindermädchen weggefahren ist.«
    »Sie winkte uns aus dem Autofenster zu und rief ›Starbucks‹«, sagte Bloom, der jüngere. »Es war das Kindermädchen. Was hätten wir denn tun sollen?«
    »Sind Sie sicher, dass sie es war?«
    »Eine blonde Frau in einem Saab.«
    »Sie haben sie nicht angehalten«, sagte Kovac.
    »Warum denn?«, gab MacGowan gleichermaßen gereizt und trotzig zurück. »Sie ist keine Fremde – gehört zur Familie. Niemand hat uns gesagt, dass wir die Familie kontrollieren sollen. Hören Sie auf, uns anzuschnauzen, Kovac. Bloß weil Sie einen Anzug tragen, brauchen Sie nicht zu denken, Sie wären der liebe Gott höchstpersönlich …«
    »Halten Sie die Klappe, MacGowan!«, brüllte Kovac. »Sie haben die Richterin aus den Augen verloren. Sie haben irgendeinen Verbrecher mit der Frau, die Sie beschützen sollten, hier rausmarschieren lassen! Wenn das alles vorbei ist, werden Sie wieder den Verkehr regeln!«
    »Meine Herren?« Lieutenant Dawes betrat den Raum. Ihre Stimme klang ruhig und bildete einen solchen Kontrast zu Kovacs Gebrüll, dass ihr sofort alle ihre Aufmerksamkeit zuwandten. »Officers, bitte warten Sie draußen. Mit Ihnen rede ich später.«
    Bloom war schneller weg, als man schauen konnte. Mac-Gowan zögerte und sah Kovac finster an.
    Kovac schüttelte den Kopf. »Gehen Sie schon mal Ihren Bleistift spitzen, Arschloch. Sie werden Falschparker aufschreiben, bis Sie ins Grab steigen.«
    MacGowan machte eine wütende Geste und ging.
    »Detective Kovac?«, sagte Dawes.
    Kovac schäumte immer noch vor Wut. »Ich fasse es einfach nicht.«
    »Sam, reißen Sie sich zusammen.« Dawes stellte sich ihm in den Weg und zwang ihn, stehen zu bleiben.
    Als er weitersprach, senkte er seine Stimme wenigstens so weit, dass er nicht mehr brüllte. »Wie zum Teufel konnte das passieren? Hier war rund um die Uhr eine Streife postiert.
    Das Haus war gesichert wie eine Festung. Und dann fährt irgendjemand einfach mit Carey Moore weg? Soll das ein Witz sein?«
    »Ich denke nicht, dass jemand darüber lacht«, sagte Dawes. »Und wir sollten uns alle schon mal auf den Anschiss gefasst machen, den wir von oben kriegen werden. Ich

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