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In aller Unschuld Thriller

In aller Unschuld Thriller

Titel: In aller Unschuld Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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habe bereits einen Anruf des stellvertretenden Polizeichefs Harding bekommen. Draußen wartet die Meute von der Presse. In der Zwischenzeit sollten wir uns zusammenreißen und herausfinden, was hier wirklich passiert ist.«
    Kovac rieb sich seufzend mit den Händen übers Gesicht und versuchte sich zu beruhigen.
    »Ich war gestern Abend bis neun hier.«
    »Warum?«
    Er sah weg, sah sie wieder an, verlegen. »Sie hat mir gesagt, dass sie die Absicht hatte, ihren Mann um die Scheidung zu bitten. Ich wollte in der Nähe sein für den Fall, dass er ausrastet.«
    Dawes zog die Augenbrauen hoch. »Wie ritterlich von Ihnen.«
    »Der Kerl ist ein Schwein, führt ein Doppelleben«, erklärte Kovac mit finsterer Miene. »Ich wollte kein Risiko eingehen.«
    »Wohin sind Sie von hier aus?«
    »Ich bin dem Ehemann gefolgt.«
    »Dafür hatten wir zwei unserer Leute abgestellt.«
    »Ich wollte ihn ein bisschen nervös machen«, sagte Kovac. »Er hat eine Wohnung in Edina, in der seine Freundin wohnt.«
    »Ich habe bereits mit den Polizisten gesprochen, die gestern Nacht hier waren«, sagte Dawes. »Sie haben gesagt, dass das Kindermädchen gegen halb elf weggefahren ist, sie wollte zur Videothek.«
    »Hat sie ihnen das ausdrücklich gesagt?«
    »Ja. Sie fuhr aus der Einfahrt, hielt neben ihrem Wagen an, ließ das Fenster herunter und sagte ihnen, was sie vorhatte.«
    »Haben sie mit ihr gesprochen, als sie zurückkam?«
    »Nein, sie drehten gerade ihre Runde.«
    »Die beiden Schwachköpfe da draußen sagen, sie hätte heute Morgen gegen sieben das Haus verlassen, ihnen ›Starbucks‹ zugerufen und wäre weggefahren.«
    »Wie nahe waren sie an ihr dran?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ist sie an ihnen vorbeigefahren oder in die andere Richtung?«
    »Keine Ahnung.«
    »Glauben Sie, das Kindermädchen könnte es getan haben?«, fragte Dawes.
    Kovac dachte einen Augenblick darüber nach. »Ich würde sagen nein. Sie scheint der Familie verbunden zu sein. Aber sie nimmt David Moore sehr in Schutz. Es gefiel ihr gar nicht, als ich angedeutet habe, dass er für den Überfall auf seine Frau verantwortlich sein könnte. Sie wirkten ein bisschen zu vertraut, als sie gestern vom Frühstück zurückkamen. Ich habe sie geradeheraus gefragt, ob sie was mit ihm hat.«
    »Und?«
    »Sie hat es abgestritten, aber sie konnte mich dabei nicht ansehen.«
    »Glauben Sie, dass sie es getan haben könnte?«, fragte Da-wes noch mal.
    Er versuchte sich vorzustellen, wie Anka Carey überwältigte. Sie war eine kräftige und offensichtlich durchtrainierte junge Frau. Größer als Carey. Und Carey war körperlich momentan nicht in der Verfassung, sich gegen jemanden zur Wehr zu setzen.
    »Ob sie körperlich dazu in der Lage wäre? Wahrscheinlich. Sie ist jung, sieht kräftig aus. Sie ist größer als Carey. Carey ist außerdem noch angeschlagen«, sagte er. »Und wenn das Mädchen eine Waffe hatte …«
    »Oder wenn sie gar nicht mit ihrem Opfer kämpfen musste«, sagte Dawes.
    Kovac wusste, worauf sie hinauswollte. Falls Carey bereits tot gewesen war, hätte Anka nur mit der Leiche ihrer Arbeitgeberin zu kämpfen gehabt. Sie hätte nicht besonders rücksichtsvoll vorgehen müssen. Sie hätte die Leiche über die Treppe ziehen und durch Diele und Küche in die Garage schleifen können.
    Kovac rief den Leiter der Spurensicherung zu sich und wies ihn an, die Treppe auf Haare, Blut und Gewebe zu untersuchen.
    »Ich habe kein Blut gesehen«, sagte er zu Dawes. »Aber sie könnte danach sauber gemacht haben.«
    »Wir wissen nicht, ob sie Hilfe hatte«, sagte Dawes. »Als sie vergangene Nacht weggefahren ist, hätte sie nicht nur einen Film und Popcorn, sondern auch einen Komplizen holen können.«
    Kovac lehnte sich an David Moores Schreibtisch, verschränkte die Arme und dachte nach.
    »Falls sie einen Komplizen hatte, was für einen Grund gab es dann für sie, heute Morgen das Haus zu verlassen?«, fragte er. »Es wäre sinnvoller gewesen, hierzubleiben und das Opfer zu spielen.«
    »Nicht jeder ist so schlau und verschlagen wie Sie.«
    »Diese Gabe ist mir in die Wiege gelegt worden.«
    »Und abgesehen von dem Kindermädchen?«
    »Alle Türen waren verschlossen«, sagte Kovac. »Die Alarmanlage war eingeschaltet. Aber wenn Moore jemanden hergeschickt hat, um die Sache zu erledigen, hat er ihm natürlich den Code mitgeteilt.«
    Er dachte kurz darüber nach. »Es ist ganz schön kaltblütig, jemanden zu kidnappen, wenn einem die Polizei im Nacken sitzt. Moore hat so

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