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In aller Unschuld Thriller

In aller Unschuld Thriller

Titel: In aller Unschuld Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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den beiden mit Händen greifen.«
    »Hat sie Geld?«, fragte Dawes.
    »Ihre Familie«, sagte Tippen. »Die Greers waren früher im Holzgeschäft. Sie haben Einwanderer für sich schuften lassen und ein Vermögen gemacht. Der Vater von Alec Greer hat das Geschäft dann auf den Abbau von Eisenerz ausgeweitet, als das noch einträglich war, und sich rechtzeitig wieder zurückgezogen. Richter Greer ist gut situiert. Wenn er nicht alles der Wohlfahrt vermacht, sollte seine Tochter ein hübsches Sümmchen erben.«
    Dawes zog die Augenbrauen hoch. »Danke sehr, Herr Geschichtslehrer.«
    »Ich bin ein Renaissancemensch«, sagte Tippen. »Ein Bonvivant. Ein begnadeter Erzähler.«
    »Du bist ein Schwachkopf«, sagte Liska und warf mit ihrem Kugelschreiber nach ihm.
    Tippen schoss mit einer Mokkabohne zurück und traf sie an der Stirn. Liska kreischte auf.
    Dawes sprach ein Machtwort. »Tippen, muss ich Ihnen die wegnehmen, bevor jemand ein Auge einbüßt?«
    »Nein, Ma'am.«
    »Ist der Vater von Richterin Moore tot?«, fragte sie Kovac.
    »Nein. Aber nahe dran. Carey ist seine einzige Tochter …«
    Liska durchbohrte ihn mit ihrem Blick und formte mit den Lippen ein lautloses Carey?
    »Wenn sie nicht mehr lebt, geht das Vermögen des alten Mannes an sein einziges Enkelkind, ihre Tochter Lucy. Lucy ist fünf. Moore hätte die Hand auf allem, was sie erbt.«
    »Das ist ja eine ganz nette Theorie«, sagte Dawes. »Aber haben Sie auch etwas, womit Sie sie stützen können?«
    »Jahrelange Erfahrung und angeborene Weisheit«, sagte Kovac. »Beschaffen Sie mir einen Gerichtsbeschluss, und ich werde es beweisen. Einen, um das Haus zu durchsuchen, und einen, um Moores Finanzen unter die Lupe zu nehmen.«
    »Und was haben Sie dafür anzubieten, Detective?«, fragte Dawes. »Ihr gutes Aussehen?«
    »Und meinen Charme.«
    Dawes verdrehte die Augen. »Was haben Sie, Nikki?«
    »Nicht viel. Bislang ließ sich das Alibi von Bobby Haas weder bestätigen noch widerlegen. Eine Sache ist allerdings merkwürdig: Als ich heute mit ihm gesprochen habe, hat er mir erzählt, dass Marlene Haas seine Stiefmutter war und dass seine richtige Mutter an Krebs gestorben ist. Aber als ich dann mit der Sozialarbeiterin gesprochen habe, hat die mir erzählt, dass der Junge adoptiert ist, dass seine leibliche Mutter Selbstmord begangen hat und dass die erste Frau von Wayne Haas sich das Genick gebrochen hat, als sie mit einem Wäschekorb die Kellertreppe runtergefallen ist.«
    »Es hatte also keine Krebs?«, fragte Elwood.
    Liska schüttelte den Kopf. »Nein. Es ist ziemlich seltsam, bei so etwas zu lügen, findet ihr nicht?«
    »Wie alt ist der Junge?«, fragte Tippen.
    »Siebzehn.«
    »Und er hat in seinem Leben schon so viele Schicksalsschläge erleben müssen?«, fragte Dawes. »Vielleicht wollte er einfach nur einen davon loswerden. Wie fühlt sich ein Jugendlicher, wenn er eine solche Geschichte hinter sich hat? Das Einzige, was mein fünfzehnjähriger Sohn will, ist, genau so zu sein wie alle anderen in seinem Alter.«
    »Der Junge denkt vielleicht, dass ihn die Leute für eine Art Freak halten. Wenn er behauptet, dass seine Mutter an Krebs gestorben ist, können die anderen zumindest was damit anfangen.«
    Liska sah zu Kovac hinüber. Er kannte sie gut genug, um all die kleinen Zeichen zu erkennen, die darauf hindeuteten, dass irgendetwas an dem Jungen sie störte.
    Er zuckte die Achseln. »Wir können den Jungen nicht verhaften, weil er behauptet, seine Mutter wäre an Krebs gestorben, obwohl das gar nicht stimmt. Und wenn Sie keinen Zeugen auftreiben, der ihn im Parkhaus gesehen hat, dann können Sie ihm den Überfall nicht anhängen.
    Ich setze auf den zukünftigen Exmann.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte Liska.
    Kovac kniff die Augen zusammen.
    »Ich bin für Dempsey«, sagte Tippen. »Der ist zweifelsfrei verrückt. Er hat Drohungen ausgesprochen. Einer Frau mit einem Schlagstock eins überzuziehen ist doch nichts für einen Kerl, der bereit wäre, jemanden mit einem Messer zu foltern, oder?«
    »Keine Wetten in meiner Gegenwart, bitte«, erklärte Dawes. »Machen wir uns wieder an die Arbeit. Wir müssen weiterkommen.«
    »Irgendwas Neues von Karl Dahl?«, fragte Kovac, als er aufstand.
    Sie schüttelte den Kopf. »Der Mann ist spurlos verschwunden. Die Hunde konnten keine Witterung von ihm aufnehmen. Niemand, dessen Aussage glaubwürdig wäre, hat ihn gesehen. Wir bekommen die üblichen Hinweise von Gestörten und religiösen Fanatikern

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