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In aller Unschuld Thriller

In aller Unschuld Thriller

Titel: In aller Unschuld Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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und Leuten, die einfach nur anrufen, weil sie einsam sind und mit jemandem reden wollen. Lauter Sackgassen. Ich lasse sämtliche Streifenpolizisten in der Stadt Ausschau nach kahlköpfigen Männern halten.«
    »Er gehört zu der Sorte, die sich unterhalb des Radars bewegt«, sagte Tippen. »Eine Schattengestalt am Rand der Gesellschaft.«
    »Ich dachte, das wärst du«, sagte Liska und stand auf.
    Tippen sah sie böse an. »Du bist klein und gemein.«
    »Ja, aber gemeiner als klein.«
    Während alle anderen zur Tür gingen, bedeutete Dawes Kovac mit einem Nicken, noch zu bleiben.
    »Sie mögen den Ehemann von Richterin Moore nicht?«
    »Das, was Sie sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs an Verachtung, die ich für diesen Kerl empfinde.«
    »Ich sorge dafür, dass wir so schnell wie möglich das Überwachungsvideo aus dem Hotel bekommen. Vielleicht gelingt es uns, diesen geheimnisvollen Fremden aufzuspüren. Zumindest können wir die Aufnahmen mit denen aus dem Parkhaus vergleichen. Vielleicht handelt es sich ja um denselben Mann.«
    »Wenn ich Moores Finanzen unter die Lupe nehmen dürfte, könnte ich vielleicht Beweise finden, dass er jemanden für die Ermordung seiner Frau bezahlt hat.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass uns ein Richter auf Grundlage dessen, was wir haben, einen Beschluss unterschreibt, Sam. Glauben Sie, dass Carey Moore Anzeige gegen ihn erstatten würde?«
    »Weswegen? Wenn es gegen das Gesetz verstoßen würde, ein lausiger Ehemann zu sein, dann würde ich lebenslänglich absitzen müssen«, sagte Kovac. »Abgesehen davon glaube ich nicht, dass sie es tun würde. Sie muss an ihre Tochter denken. Und an ihren Ruf. Ich glaube nicht, dass sie aufgrund irgendeiner fadenscheinigen Anschuldigung Anzeige erstattet, nur damit wir den Kerl in die Finger kriegen und ihn knacken können.«
    Dawes seufzte. »Haben Sie irgendeinen Vorwand, um ihn zum Verhör kommen zu lassen?«
    Kovac dachte an den Aktendeckel, der im Kofferraum seines Wagens lag. Er hatte die Unterlagen nur flüchtig durchgesehen, aber er wusste, dass er genug Beweise für Moores Untreue enthielt. Doch wenn er David Moore deswegen zur Rede stellte,
    nahm er Carey die Sache aus der Hand.
    Vielleicht wäre das gar nicht so schlecht.
    »Ich könnte ihn bitten, zu einer Befragung herzukommen«, sagte er.
    »Wird er kooperieren?«
    »Nein«, gab er zu. »Er wird nicht kooperieren. Das Erste, was er tun wird, ist, nach einem Anwalt zu schreien, und dann schauen wir in die Röhre.«
    Er wandte seinen Blick von ihr ab und stieß einen Seufzer aus. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Boss. Ich würde den Kerl den Haien zum Fraß vorwerfen, wenn ich könnte, aber wenn wir ihn aufgrund dessen, was wir haben, vorladen, dann verschafft ihm das nur Zeit, den eigentlichen Täter zu warnen.«
    Dawes nickte. »Na gut. Wir lassen ihn beschatten.«
    »Die Überstunden kriegen Sie durch?«
    »Schon von oben abgesegnet. Die wollen den Kopf des Täters auf einem silbernen Tablett.«
    »Dafür werde ich sorgen«, sagte Kovac. »Und zu diesem besonderen Anlass werde ich ihm sogar einen Apfel in den Mund stecken.«

31
    Der Prozess war vorbei. Er war für Mr. Kenny Scott nicht gut ausgegangen, aber die Gerechtigkeit hatte gesiegt. Schnell und grausam.
    Stan Dempsey zitterte, schwitzte. Er war in Hochstimmung. Es gab immer noch einen Teil seines Gehirns, der von den Gefühlen, die ihn überfluteten, in Angst und Schrecken versetzt wurde. Aber dieser Teil wurde zusehends kleiner und schwächer. Gerechtigkeit zu üben war mit Stärke verbunden. Manchmal musste man das Recht mit Gewalt durchsetzen.
    Die Gerechtigkeit, die er, Stan, übte, war klar und einfach. Es gab keine Tricks, keine Hintertürchen, keinen Freispruch wegen eines Verfahrensfehlers. Es gab nur richtig und falsch.
    Zum ersten Mal in seinem Leben verspürte Stan Dempsey ein echtes Gefühl der Macht.
    Für einen zufälligen Passanten, der die Straße entlangging, sah es einfach so aus, als sei Kenny Scott nicht zu Hause. Dempsey hatte den Fernseher ausgeschaltet, bevor er gegangen war. Er hatte Kenny Scotts Auto genommen und eine Straße weiter abgestellt, dann war er zurück zu seinem Pick-up gegangen.
    Falls seine früheren Kollegen Kenny Scott zu schnell fänden, wüssten sie, in welchem Gebiet sie nach ihm suchen mussten, und sie würden buchstäblich jeden Stein umdrehen. Er durfte nicht zulassen, dass sie ihn aufspürten, bevor seine Aufgabe vollbracht war.
    Gemächlich fuhr er in ein

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