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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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sich verzweifelt nach MacLean um.
    Mit rußverschmiertem Gesicht und nach Rauch riechend, tauchte er neben ihr auf und zog sie in seine Arme.
    Sie hielt sich schluchzend an ihm fest.
    Das wurde noch zur Gewohnheit, was ihr kaum wünschenswert erschien, aber sie war erschöpft, und alles war so furchtbar.
    »Bist du verletzt?«, wollte er wissen.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Sie ist ein bisschen besorgt wegen ihrer Sachen«, klärte Throckmorton ihn auf.
    MacLean wiegte sie in seinen Armen. »Denk dir nichts wegen der Sachen. Das Wichtigste ist, dass wir in Sicherheit sind.«
    Wütend auf ihn, auf Throckmorton und auf den ganzen Rest der dummen Welt schubste sie ihn weg. »Ich … mach mir keine Sorgen … um meine Sachen.« Ihre Stimme erreichte solche Höhen, dass die Hunde zu heulen begannen. Es war ihr egal. »Wie kannst du mich für so … dumm halten? Als ob ich mir … meiner Sachen wegen … Sorgen machen würde!«
    Mr. Kinman war dazugekommen und Harry. Und alle vier hatten sie diesen ganz bestimmten, peinlich berührten Gesichtsausdruck, wie Männer ihn bekamen, wenn sie Zeugen eines weiblichen Gefühlsausbruchs wurden.
    »Es ist nur … das Feuer und … dass du gehen kannst … und …« Sie fing sich wieder, bevor sie noch erwähnen konnte, dass sie und MacLean den Abend damit verbracht hatten, wie die Karnickel … Aber beinahe hätte sie es gesagt.
    Was MacLean auch begriffen hatte, denn er zog sie schnell wieder in seine Arme und drückte ihr Gesicht an seine Brust. »Es tut mir Leid, Throckmorton und ich haben uns …«
    »… Die Briefe von Lady Halifax!«, klekste sie mit einem letzten Schluchzer.
    MacLean streichelte ihr Haar und war klug genug, nichts zu erwidern.
    Ihre Finger glitten über seine nackte Brust. Sie schniefte. »MacLean, warum hast du eigentlich niemals ein Hemd an? Ich hab es satt, dich nass zu weinen.«
    Harry sagte: »Sie ist leicht reizbar.«
    »Bin ich nicht.« Aber das flüsterte sie nur.
    MacLean sagte amüsiert: »Wenn wir das nächste Mal mitten in der Nacht ein Feuer haben, dann retten wir sie zwar, aber wir wecken sie nicht auf.«
    Enid wusste, dass die Männer jetzt beifällig nickten, und hätte sie am liebsten alle geschlagen. Erst MacLean, dann Mr. Throckmorton, dann Mr. Kinman und Harry zum Schluss und dann noch einmal MacLean. Sie verstanden einfach überhaupt nichts.
    »Die Männer sind allesamt rausgekommen«, sagte Mr. Kinman. Über sich hörte Enid MacLean in jenem Kommandoton sprechen, den er üblicherweise für sie reserviert hatte. »Also, Throckmorton. Was hat dieses Feuer verursacht?«
    »Wir finden es heraus«, antwortete Throckmorton.
    »Sieht mir nach Brandstiftung aus«, setzte Harry hinzu.
    Seinem Kommentar folgte ein langes Schweigen. Enid hob den Kopf und sah, dass MacLean, Mr. Kinman und Mr. Throckmorton allesamt Harry anstarrten.
    Dessen Augen leuchteten im Schein der sterbenden Flammen, und er zeigte mit dem Daumen auf Enid. »Sie ist doch nicht blöd.«
    »Wollen Sie sagen, jemand hat das Feuer gelegt?«, schrie Enid.
    Harry steckte sich die Finger in die Ohren und bedeutete ihr, dass sie schon wieder diesen hohen Ton getroffen hatte.
    »Ich denke, da hat jemand einfach nicht richtig aufgepasst, und wer immer es war, er wird von seinem Posten entfernt«, sagte Throckmorton. »Es gibt nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müssten, Mrs. MacLean.«
    Sie glaubte ihm nicht. Sie glaubte ihm schon eine ganze Zeit lang nicht mehr, wenn er ihr und MacLean versicherte, dass sie in Sicherheit seien. Der Attentäter würde vielleicht zu Ende bringen wollen, was die Bombe nicht geschafft hatte. Vielleicht hatte der Killer das Feuer gelegt, um einen verkrüppelten Mann darin umkommen zu lassen.
    Harry hatte Recht. Sie war nicht blöd. Sie musste wachsam sein.
    Mr. Throckmorton sprach beruhigend auf sie ein: »Wir bringen Sie jetzt ins Haupthaus. Dort können sich die Frauen Ihrer annehmen.« An MacLean gewandt, sagte er: »Ich habe nach einer Kutsche geschickt.«
    »Gut.« MacLean räusperte sich und senkte die Stimme, bis nur noch Enid ihn hören konnte. »Ich glaube nicht, dass ich noch so weit laufen kann.«
    Schuldgefühle überkamen Enid. Um Himmels willen, sie hatte die ganze Zeit nur an sich und ihre Briefe gedacht, während MacLean zum ersten Mal seit Monaten aufgestanden und gegangen war! Außerdem war er ein Mann, stur wie ein Esel dazu, und wollte vor all den anderen Männern natürlich nicht eingestehen, wie schwach er war.
    Enid bedachte Harry

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