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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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und Mr. Kinman mit einem bösen Blick, worauf die beiden sich eilig entfernten. Dann legte sie MacLean den Arm um die Hüften. »Komm und setz dich da drüben auf die Bank.«
    Auf der anderen Seite hatte Mr. Throckmorton ihn untergehakt. »Wir bringen Ihnen Kleidung und alles andere, was Sie für die Reise benötigen.«
    Was für eine Reise?
    Doch MacLean hörte sich an, als hätte er verstanden. »Haben Sie schon entschieden, wann wir abreisen?«
    »So schnell wie möglich. Ich glaube nicht an Zufälle. Und das hier …« Seine Stimme verlor sich, und er schien erleichtert, als jemand nach ihm rief. »Schaffen Sie es ohne mich zur Bank? Es ist ja nicht mehr weit.«
    Als MacLean nickte, hastete er davon.
    Die steinerne Bank war nur noch ein paar Schritte entfernt. Worüber sie froh war, denn MacLean stützte sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie.
    Was für eine Reise?
Sie würden ihn auf die Reise schicken! Sie ließ ihn los und versetzte ihm einen Schubs.
    Aus dem Gleichgewicht geraten, taumelte er auf die Bank zu. »Vorsicht, Enid! Mein Bein …«
    Es gelang ihr, einen sachlichen Tonfall anzuschlagen. »Was für eine Reise? Wo fährst du hin?«
    »Nach Schottland.«
    »Nach Schottland.« Er reiste nach Schottland ab, und keiner hatte ein Sterbenswörtchen zu ihr gesagt.
    Warum auch? Sie war ja nur das Pflegepersonal.
    Sie war
nur
seine Ehefrau.
    »Throckmorton hofft, dass ich mein Gedächtnis wiedererlange, wenn ich erst zu Hause bin.«
    »Zu dumm auch, das mit dem Feuer, was?« In jedem ihrer Worte schwang der Hohn mit. »Wäre das Feuer nicht gewesen, du hättest dich einfach davonschleichen können, ohne mir noch einmal in die Augen sehen zu müssen.«
    Er spielte den verblüfften, beleidigten Ehemann bemerkenswert gut. »Enid, das hast du missverstanden.«
    Dieser gewichtige, mitleidige Tonfall. Sie hätte sich am liebsten übergeben. »Missverstanden. Aber nicht im Geringsten. Du lässt mich einmal mehr sitzen. Und du kannst es in schöne Worte hüllen, so viel du willst, du lässt mich schon wieder sitzen!« Sie stützte die Fäuste in die Hüften, was sie wie ein Fischweib aussehen ließ, aber alles war besser, als der Versuchung nachzugeben, ihm eine zu scheuern. »Du hast mich gehabt, und jetzt läufst du weg.«
    »Nein, Liebling, hör doch zu …«
    »Ich weiß, dass ich nicht die Frau bin, die du haben wolltest. Ich weiß, dass ich im Bett nicht sonderlich viel tauge. Aber vielleicht habe ich einfach nicht genug Übung, und wessen Schuld ist das?«
    Er betrachtete die Leute um sie herum und die verlöschenden Flammen. »Still.«
    Sie hob die Stimme. »Ich will aber nicht still sein. Und was ist denn eigentlich so verkehrt an mir? Du schienst mir ganz zufrieden heute Nacht.«
    »Das war ich auch. Enid, du hast das missverstanden!«
    »Missverstanden? Was denn? Dass du mich hier lässt, ohne eine Anstellung, zu der ich zurückkehren könnte? Dass du mich einmal mehr in Armut stürzt? Mich im Stich lässt …«
    »Um Gottes willen, Frau, wirst du jetzt endlich den Mund halten?«, rief er rau aus.
    Sie hörte zu reden auf, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihn böse an.
    Er schaute sie nur an, dann streckte er die Hand aus. »Hilf mir auf.«
    Aber sie wollte nicht. Sie wollte die Arme verschränkt lassen und ihn nicht bei der Hand nehmen. Das war doch ein Trick. Er würde sowieso nur auf sie einreden, und sie würde wieder gezwungen sein, ihn wegzustoßen. Doch als er daraufhin versuchte, alleine auf die Beine zu kommen, streckte sie die Hand aus. »Hier.«
    In einer einzigen Bewegung zog er sich hoch und nahm sie in seine Arme. »Du kommst doch mit mir.«
    Ihr stockte der Atem. »Oh.«
    Er legte seine Wange auf ihren Scheitel. »Ohne dich gehe ich nirgendwo hin. jetzt nicht. Und nie mehr.«
    »Oh.« Sie kam sich etwas dumm vor. Sie fragte sich, wie viele Leute ihre Tirade mit angehört hatten. Sie fragte sich, ob sie das morgen noch kümmerte.
    »Throckmorton und ich haben heute, während du weg warst, darüber gesprochen. Ich hatte gestern Abend keine Zeit mehr, es dir zu sagen.« Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern und erwärmte sich zu glühender Kohle. »Und du weißt auch, warum.«
    Ja, sie wusste, warum. Die Arme um ihn gelegt und ihr Körper sich regend, wusste sie, warum.
    »Also komme ich am Ende doch noch nach Schottland und lerne deine Familie kennen.« Sie fragte sich, wie man sie aufnehmen würde. Ob Kiernan MacLean sie wohl verabscheuen würde. Ob Stephen MacLean seine

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