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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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wenigstens warten, bis MacLean sich von seinem Schock erholt hat?«
    Mr. Throckmorton setzte sich in den Stuhl ihr gegenüber. »MacLean geht es blendend.«
    Richtig. MacLean hatte eine frische Farbe und einen fröhlichen Gesichtsausdruck. Er hatte einen Haarschnitt verlangt, und die kastanienbraunen Locken, die noch letzte Nacht durch ihre Finger geglitten waren, hatten jetzt eine elegantere Länge. Die Tatenlosigkeit, zu der er im Krankenzimmer verdammt gewesen war, hatte ihm zugesetzt, und er freute sich auf die Abreise. Allerdings sah er Enid gelegentlich an, als mache er sich Sorgen um sie.
    Nun, sie war draußen vor dem brennenden Cottage auch beinahe in Ohnmacht gefallen. Er schien nicht zu wissen, warum. Zudem warf sie ihm nicht länger vor, dass er sie hinterging; er glaubte wirklich, ihr Ehemann zu sein.
    Aber er war es nicht. Er war es nicht.
    »Sie sind es, um die ich mir Sorgen mache«, sagte Mr. Throckmorton. »Entschuldigen Sie, dass ich es bemerkt habe, aber Sie sind blass und haben dunkle Ringe unter den Augen. Wir haben Ihnen ein Schlafgemach herrichten lassen. Wollen Sie nicht versuchen, noch ein wenig zu schlafen?«
    »Ich kann jetzt nicht schlafen.« Wenn sie es versuchte, würde sie nur MacLeans grüngoldene Augen vor sich sehen und wissen, dass sie sich … der außerehelichen Unzucht schuldig gemacht hatte.
    MacLean erwischte sie dabei, wie sie ihn ansah, und warf ihr vor aller Augen eine Kusshand zu.
    Eine dumme, romantische Geste. Sie wollte sich ducken und verstecken, denn wenn er erst die Wahrheit herausfand, würde er richtig wütend werden.
    Lieber Gott, sie hatte mit Kiernan MacLean Unzucht getrieben!
    »Machen Sie sich der verlorenen Kleider wegen keine Sorgen.« Mr. Throckmorton schien sie in jeglicher Hinsicht beruhigen zu wollen. »Celeste packt für Sie, und ich weiß zufällig, dass manche der Kleider ihrer eigenen Aussteuer entstammen.«
    »Ich wünschte, sie täte das nicht.« Enid strich den Rock des grünen Reisekostüms glatt. Celeste hatte darauf bestanden, es ihr zu geben. Zwei Näherinnen stichelten wie verrückt an einem ganzen Sortiment von Kleidern – Kleidern, von denen Enid nicht einmal zu träumen gewagt hätte –, um für Enid die Säume herauszulassen. »Ich werde mich nie revanchieren können.«
    Mr. Throckmorton schaute schmerzlich berührt drein. »Ich bitte Sie, Mrs. MacLean, das Feuer, das Ihr Hab und Gut vernichtet hat, lag in meiner Verantwortung. Ich verspreche Ihnen, ich werde Celeste jedes Kleid ersetzen.« Er betrachtete Celeste, die sich mit den Näherinnen besprach. »Meine Verlobte ist klug und großzügig, kommen Sie ihr dabei nicht in die Quere, sonst erschießt sie Sie am Ende noch.« Er wandte sich wieder Enid zu, den Mund zu einem spöttischen Lächeln verzogen. »Ich habe die Narben, es zu beweisen.«
    Was er auch sagte und wie sehr sich auch alle anstrengten, Enid vorzumachen, der überstürzte Aufbruch sei etwas Normales und ganz Wunderbares, die Flut der Ereignisse erschlug sie förmlich. Hätten sie nur einen Augenblick innehalten können, damit sie vernünftig nachdenken und die richtige Entscheidung treffen konnte. Aber Mr. Throckmorton wollte sie forthaben. Irgendwer hatte versucht, MacLean umzubringen.
    Sie hätte MacLean alleine auf seinen Weg schicken sollen, doch wenn sie das tat, verlor sie jedes Recht, von seinem Schicksal zu erfahren. Und vielleicht, nur vielleicht, gab sie ja eine gute Tarnung für ihn ab. Immerhin schien sie ihrem Gatten ergeben zu sein. Ihrem Gatten Stephen MacLean.
    Oh, warum sich etwas vormachen? Sie war ihm ergeben.
    Sie fürchtete sich so davor, dass noch einmal jemand versuchen könnte, ihm wehzutun. Und sie war entsetzt, wenn sie an seinen berechtigten Zorn dachte, sobald er herausfand, dass er mit der verhassten Frau seines Cousins geschlafen hatte.
    Seines Cousins, der nun tot war.
    Stephen MacLean war der Mann, der bei der Explosion ums Leben gekommen war, er musste es sein. Sie war jetzt tatsächlich Witwe und frei, zu tun, was immer sie wollte. Abgesehen davon, dass sie jetzt nach Schottland musste. Sie wollte ihr Gesicht verhüllen, um verwirrt und verzweifelt zu weinen, doch sie hatte sich geschworen, nie mehr zu weinen.
    Es gab da eine Frage, eine Frage, die unbedingt beantwortet werden musste. In ihrem höflichsten Tonfall sagte sie: »Mr. Throckmorton, ich habe .. . ein sonderbares Gefühl dabei, auf die Isle of Mull zu reisen. Als gehörte ich nicht dorthin.«
    Throckmorton bemerkte ihre

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