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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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ist.«
    Erträglich? Sie wandte das Gesicht ab und starrte zum Fenster hinaus. Nein, dieser Aufenthalt würde nicht erträglich werden. Die verfehlte Eheschließung ihrer Jugendzeit würde sie bis in alle Ewigkeit verfolgen.
    Die Auffahrt wand sich zwischen Baumgruppen und wundervollen Gartenanlagen hindurch, und einmal erhaschte sie auch einen Blick auf das Herrenhaus, das mächtig und prachtvoll in der spätnachmittäglichen Sommersonne lag. Doch sie fuhren auf einen ummauerten Garten zu. Die Kutsche hielt an, und ein Gentleman trat unter einem Torbogen hervor. Groß, dunkel und hager, schien ihm die Autorität wie eine zweite Haut zu sein.
    »Mr. Throckmorton ist sehr geradeheraus«, teilte Mr. Kinman ihr mit, während ein Lakai den Schlag der Kutsche öffnete.
    Doch Enid rührte sich nicht vom Fleck. Dieser Augenblick war keiner, auf den sie besonders erpicht gewesen wäre. Nicht mit einem Mr. Kinman, der von hinten drängelte, und einem Mr. Throckmorton vor sich, der grimmig wie der Tod dreinschaute, während er mit ausgestreckter Hand auf sie zuschritt.
    Doch sie hatte keine Wahl, also stieg sie mit einem Seufzer und einem schmerzlichen Zusammenzucken aus der Kutsche.
    Ihre Oberschenkel taten weh. Den ganzen Weg von London hierher hatte sie die Absätze gegen den Kutschenboden gestemmt – im vergeblichen, zwanghaften Versuch, die schicksalhafte Fahrt zu bremsen.
    »Mrs. MacLean, es ist mir ein Vergnügen, Sie kennen zu lernen.« Mr. Throckmorton verbeugte sich formvollendet, während er sie mit grauen Augen taxierte. An Mr. Kinman gewandt, sagte er: »Bleiben Sie hier bei der Kutsche. Wir sind bald zurück, dann können Sie Mrs. MacLean zu ihrem Cottage bringen.«
    Mr. Kinman tippte die Hand an die Stirn, wie ein Soldat gegenüber seinem Kommandeur, und bedachte Enid zu ihrer Überraschung mit dem nämlichen Salut.
    Mr. Throckmorton geleitete Enid in den Garten, wo leuchtend gelbe Tausendschönchen an den Wegen wippten und hohe Lavendelbäumchen vor efeubewachsenen Mauern blühten. »Kinman scheint Sie zu mögen. Das ist gut; er ist ein guter Menschenkenner, und ich hatte Bedenken, Kontakt mit Ihnen aufzunehmen, da ich weiß, wie entfremdet Sie Ihrem Gatten sind.«
    »Woher wissen Sie, dass wir uns auseinander gelebt haben? Wie haben Sie mich überhaupt gefunden? Ist MacLean ein Freund von Ihnen?«
    »Ihr Ehemann? Ein Freund und Kollege, ja.« Er wies auf die Bank in der Laube. »Wollen Sie sich nicht setzen?«
    »Ich habe die ganze Zeit gesessen.« Mr. Throckmorton wusste offensichtlich gut über Stephen Bescheid. Und demnach auch über sie, was ihr nicht gefallen konnte. Die Anonymität, das hatte sie jeden Tag aufs Neue feststellen müssen, war der Prominenz vorzuziehen. »Mit Ihrer Erlaubnis würde ich lieber stehen.«
    »Wie Sie wünschen.« Er nahm sie am Arm und geleitete sie auf dem kleinen Rundweg durch den Garten.
    »Ich nehme an, die Nachricht von MacLeans Verwundung hat Sie beunruhigt.«
    »Es war die denkbar schlechteste Nachricht.« Sie hatte Lady Halifax deswegen verlassen. »Mr. Throckmorton, wie lange, glauben Sie, werde ich hier bleiben müssen? Ich habe eine hoch geschätzte Patientin zurücklassen müssen, und ich möchte so bald als möglich wieder zu ihr zurückkehren.«
    Mr. Throckmorton zog hochmütig eine Braue hoch. »Die Vornehme Akademie der Gouvernanten hat doch eine andere Pflegerin für die Dame abgestellt, oder nicht?«
    »Lady Halifax ist sehr geschwächt. Ich weiß, was sie braucht und wie sie denkt.« Beim Gedanken an die alte Frau, die sie so tapfer fortgeschickt hatte, schmerzte Enid das Herz. »Ich wäre gerne bei ihr.«
    Mr. Throckmorton betrachtete sie eingehend, bevor er sein Urteil fällte. »Sie sind eine gute Krankenschwester.«
    »Ja, das bin ich.«
    »Und Ihr Gatte braucht jetzt eine Krankenschwester.«
    Enids Röcke wirbelten über die Tausendschönchen. In ihrer gegenwärtigen Stimmung war sie durchaus dazu aufgelegt, die Blüten unter den Absätzen zu zerquetschen. Arme Blumen, für den Schweinehund MacLean herhalten zu müssen! »Was hat MacLean denn angestellt?«, fragte sie beißend. »Ist er durchs falsche Schlafzimmerfenster gekrochen und von einem wütenden Ehemann angeschossen worden? Hat er ein Rennen veranstaltet und sich dabei mit der Kutsche überschlagen? Sich betrunken mit seinen alten Kumpanen geprügelt?«
    Ihre Verbitterung schockierte Throckmorton nicht. Im Gegenteil, er antwortete ihr, als sei ihr Ausbruch die natürlichste Sache der Welt. »Er

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