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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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sie in ein Geheimnis einweihte. Sie hielt Throckmorton und Kinman für Männer der besseren Sorte, doch wenn sie einmal gelogen hatten, würden sie es auch ein zweites Mal tun.
    Also sagte sie nur: »Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Throckmorton. Ich passe schon auf mich auf – und auf meinen Patienten auch.«
    Die Kutsche brachte sie zu einem bezaubernden, aus Stein gemauerten Cottage, das mit rosaroten Kletterrosen bewachsen und von einem weißem Zaun umgeben war. Ans Fenster gelehnt, begutachtete Mr. Kinman die Umgebung. »Wir haben die Mansarde zum Krankenzimmer umfunktioniert. London hat uns den besten Arzt geschickt, aber ich glaube nicht …«
    Die Kutsche kam zum Halten. Ehe Mr. Kinman den Satz noch beenden konnte, war Enid schon aufgesprungen. Bevor der Lakai noch abgesprungen war, hatte Enid schon den Schlag geöffnet. jetzt, da sie vom Ausmaß der Verletzungen erfahren hatte, wollte sie auch wissen, welch unheilvolle Aufgabe sie erwartete.
    Sie bekam gerade noch mit, wie der Lakai hastig den Tritt herunterklappte und dass Kinman sie beim Aussteigen von hinten stützte. Auf beiden Seiten des Gartentors standen Bedienstete, die knicksten oder sich verbeugten, während Enid vorübereilte. Sie nickte nur, blieb aber nicht stehen. Für sie zählte nur der verwundete Mann oben im Haus.
    Sie trat über die Schwelle in einen großen, hellen Raum. Die offenen Fenster ließen die Sommerbrise ein. Auf der Feuerstelle, neben der ein Tisch mit Sitzbänken stand, blubberte und dampfte ein kleiner Kessel. In der Ecke stand ein Bett. Doch nichts hier unten interessierte sie; ihre ganze Konzentration richtete sich auf die breite, stelle Holztreppe, die mitten im Raum zu einer düsteren Öffnung in der Decke hinaufführte. Sie stellte den Fuß auf die unterste Stufe und dachte daran, wo diese Treppe sie hinführte. Zurück zu Stephen MacLean und der Nervenprobe, seine Frau zu sein … oder seine Witwe.
    Während sie hinaufstieg, wurde die Luft reglos und stickig, erfüllt von den Gerüchen der Krankheit. Sie betrat die Mansarde. Vor den Fenstern hingen Vorhänge, die nur kleinste Lichtsplitter hineinließen. Als ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah sie das Bett und die reglose Gestalt darin. Die Dielen knarrten, während sie sich den Weg an MacLeans Seite erspürte.
    Wie von Throckmorton angekündigt, waren Brust und Gesicht mit Verbandstoff umwickelt. Den Rest verhüllte die Decke. Er lag so still, so ruhig, sie konnte nicht einmal seine Brust sich heben und senken sehen. Angstvoll beugte sie sich über ihn und berührte seinen Arm. Er war noch warm. Noch am Leben. »MacLean«, sagte sie.
    Keine Reaktion. Seine Haut war zu warm; die Muskeln hingen schlaff. Der Tod schien sehr nah zu sein, und sie marschierte in einem Anfall von Zorn zum Fenster, riss die Vorhänge zur Seite und schob die Scheibe hoch. Sonnenlicht und Luft strömten herein.
    Eine Frauenstimme kreischte: »He!«
    Enid drehte sich zu der bisher unbemerkt gebliebenen Pflegerin um, die sich von ihrem Stuhl in der Ecke erhoben hatte.
    »Das könn' Se nich machen«, sagte die dicke, verschlafen dreinschauende Frau. »Der Doktor …«
    »Ist ein Idiot, wenn er das hier angeordnet hat«, beendete Enid den Satz. Sie hörte Stiefel poltern. Mr. Kinman war oben am Treppenabsatz angekommen. »Machen Sie das andere Fenster auf. Wie wollen Sie einen Mann zum Leben erwecken, wenn er nicht weiß, dass die Sonne scheint?«
    Mr. Kinmans Kinnlade hing schlaff herunter, doch er klappte sie wieder zu. »Ich weiß nicht, ob ich das sollte.«
    »Mr. Kinman, Sie tun jetzt, was ich sage!«
    Er gehorchte.
    An MacLeans Seite zurückkehrend, schlug sie die schwere Decke zurück.
    »Er hat aber Fieber«, protestierte die Pflegerin.
    »Das will ich meinen. Wer hätte das nicht, eingepackt wie eine ägyptische Mumie?«
    »Schaun Se, Miss, ich weiß nich, wer Se sin, aber ich sag Ihnen …«
    »Ich bin seine Frau.« Enid sprach gedehnt, ließ die Worte wie eine Drohung klingen.
    Die Frau schrak zusammen. Doch dann kehrte ihr Selbstvertrauen zurück, und sie marschierte auf Enid zu. »Sie sin sei Frau? Sie sin da, damit Se auf ihn einreden und nich, damit Se mer sagen, wie ich mei Arbeit mache soll.«
    Ihr Geruch ließ Enid einen Schritt zurückweichen. »Mr. Kinman, sorgen Sie bitte dafür, dass sie hier verschwindet. Sie riecht nach Gin, sie ist auf ihrem Posten eingeschlafen, und das Zimmer ist schmutzig und unordentlich.«
    Mr. Kinman verbeugte sich und nahm die

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