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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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Eisklumpen zusammen. Brian lächelte mich an, streckte die Hand aus und strich ein paar blonde Strähnen aus meiner Stirn. „Ist dir bewusst, was du aufzugeben bereit warst? Nur um einen alten Sack wie mir das Leben zu retten?“ Er grinste frech. Ich senkte beschämt den Blick. „Bereust du es?“, fragte er und klang erstaunlich verunsichert.
„Nein!“, reagierte ich heftig. „Natürlich nicht!“
Der Blick seiner schokoladenbraunen Augen ruhte auf meinem Gesicht. Er runzelte die Stirn. „Was ist dann los?“
„Bist du blind?“, fauchte ich aufgebracht und stemmte meine Hände gegen seine Brust, um ihn wegzuschieben. Wieso stellte dieser Idiot sich nur so dumm? Schon brannten die ersten Tränen in meinen Augen. Ich hasste diese sterbliche Schwäche. Wäre ich doch nur krepiert, oder mutiert, anstatt jetzt als abstoßendes Wasauchimmer neben ihm zu liegen.
„Mach doch die Augen auf“, schluchzte ich. „Sieh dir die Scheiße doch an!“ Ich klatsche mit der Hand fest auf meine linke Wange. Der Schmerz trieb mir weitere Tränen in die Augen. Brian drückte meinen Arm zurück aufs Bett und funkelte mich fast wütend an.
„Hör auf damit“, zischte er und prompt bohrten sich messerscharfe Fänge durch sein Zahnfleisch. „Hör auf dir wehzutun!“
Ich presste die Lippen zusammen und wich seinem Blick aus. Seine Iris begann bereits sich dunkler zu färben. „Ein paar blaue Flecken mehr oder weniger … was macht es noch.“
„Mir macht es eine Menge aus“, knurrte er böse.
Sein heißer Blick bohrte sich in meine Augen, aber ich blieb stur, erwiderte ihn nicht. Ich wollte einfach nicht, dass er diesen Anblick ertragen musste. Mir bereitete der ja schon Grauen.
„Du bereust es doch“, flüsterte er. Ein unmissverständlicher Schmerz schwang in seiner Stimme mit. Brian ließ mich los und zog sich zurück. „Es tut mir leid, dass du so denkst“, murmelte er. „Dich mit schlagendem Herzen in meinen Armen zu halten, war alles, was ich wollte!“ Brian rutschte an den Bettrand und stand auf. „Es tut mir leid, Verry. Ich wollte nur …“ Er schob seine Hände in die Hosentaschen und ließ den Kopf hängen. „Ich konnte den Gedanken einfach nicht ertragen … dich sterben zu lassen.“
„Ging mir doch auch so“, hauchte ich tonlos. Er verstand jedes Wort sehr gut.
Unschlüssig stand Brian vor dem Bett, die zu Fäusten geballten Hände fest an die Seiten gedrückt. Seine  Fingerknöchel traten weiß hervor. „Lucinda hat mich gewarnt, aber ich wollte nicht auf sie hören. Ich konnte nicht!“, zischte er, in seine Erinnerungen versunken. „Es war mir egal, in welchem Zustand du zurückkehrst.“ Er presste die vollen Lippen zusammen. „Verfluchte Scheiße! Es war mir egal! Ich wollte das hier nicht aufgeben, ich wollte uns nicht aufgeben, bevor wir überhaupt eine reelle Chance hatten.“
„Hmm“, machte ich nur. Einen sehr langen Moment schwiegen wir uns an.
Brian zerwühlte sich beidhändig die Haare. „Wenn du willst, dass wir die Sache hier und jetzt beenden, Verry … dann musst du es nur sagen. Ich werde dir nicht länger im Weg stehen.“
Ein Schlag ins Gesicht hätte denselben Effekt. Völlig entgeistert starrte ich ihn an, den Mund leicht geöffnet, die Augen aufgerissen. Meinte er das ernst? Spielte er wirklich mit dem Gedanken, das, wie auch immer man das bezeichnete was zwischen uns lief, zu beenden? Ausgerechnet ich sollte die Entscheidung treffen? Ich wollte in diesem Moment so wahnsinnig gern an Erik denken, an seine Gefühle für Brian, an den Schmerz, die Angst, die Verzweiflung, wenn er wusste, dass ich mit Brian zusammen war. Ich wollte es wirklich, doch alles wich einfach in meinen Hinterkopf und krümmte sich zu einem mitleiderregenden, stummen Haufen Gedanken zusammen.
Brian atmete tief ein und wartete.
„Ich … ich …“ Oh Gott, was sollte ich dazu sagen? „Ich … ich bin nicht sicher?“, flüsterte ich hilflos und krallte meine zitternden Finger ins Bettzeug. Ich ließ den Kopf hängen und fühlte mich ohnmächtig gegenüber dieser Situation. Wie konnte er das von mir verlangen? Was sollte ich denn jetzt tun? Ich schielte aus den Augenwinkeln zu ihm hoch. Etwas an seiner Haltung änderte sich jäh. Die tiefen Sorgenfalten auf seiner Stirn verschwanden, sein Blick hellte sich auf. Er entspannte sich spürbar.
Was auch immer ihm gerade durch den Kopf ging, besserte seine Laune.
Brian betrachtete mich ruhig. Unter seiner Musterung wurde ich rot wie eine Tomate. Mich

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