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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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vielleicht, sie wüssten nicht, was du getan hast?
    Als er näher kam, roch sie noch etwas anderes. Fäulnis und Verwesung. In ihrer Kehle formte sich ein Laut, doch sie presste weiter die Lippen aufeinander und kämpfte dagegen an.
    Killerin. Mörderin. Dich überlassen sie mir.
    Als er sich auf sie stürzte, schrie sie gellend auf.
    »Nein. Eve, nicht. Pst.«
    Sie rang erstickt nach Luft und schlang ihm beide Arme um den Hals.
    »Halt dich an mir fest. Halt dich einfach an mir fest. Ich habe dich.« Roarke schmiegte seine Wange warm an ihr Gesicht. »Ganz ruhig. Ich lasse dich nicht los.«
    »Sie haben mich allein gelassen, er kam, um mich zu holen.«
    »Du bist nicht allein. Ich werde dich nie alleine lassen. «
    »Sie wollten mich nicht haben. Niemand wollte mich. Nur er.«
    »Ich will dich.« Er strich ihr über Kopf und Rücken, allmählich ließ ihr Zittern etwas nach. »Und zwar seit dem Augenblick, in dem ich dir zum ersten Mal begegnet bin.«
    »Es gab so viele andere Kinder.« Sie lockerte ihren Griff um seinen Hals und ließ sich von ihm wieder auf die Matratze drücken, während er sie weiter hielt. »Dann war da nur noch ich, und ich wusste, dass er kommen würde. Warum lässt er mich nicht endlich in Ruhe?«

    »Heute Nacht wird er nicht noch mal kommen.« Roarke nahm ihre Hand und legte sie auf seine Brust, damit sie seinen Herzschlag spüren konnte. »Er wird nicht noch einmal kommen, denn wir sind zu zweit und er ist viel zu feige, um es mit uns beiden aufzunehmen.«
    »Mit uns beiden«, wiederholte sie, ließ ihre Hand auf seinem Herzen liegen und schlief wieder ein.
     
    Als sie abermals erwachte, saß er bereits angezogen mit einer Tasse Kaffee auf dem Sofa und verfolgte im Fernsehen den Börsenbericht. Sie rollte sich müde aus dem Bett, und er wandte sich ihr zu.
    »Wie geht es dir?«
    »Halb wach«, antwortete sie. »Aber ich glaube, dass ich es mit einer Dusche auf drei viertel bringen kann.«
    Sie wollte ins Badezimmer gehen, blieb dann aber noch einmal stehen, änderte die Richtung, trottete zu ihm hinüber, bückte sich und presste einen Kuss auf seine Stirn. Diese schlichte Geste rief Verblüffung, gleichzeitig aber auch heiße Rührung in ihm wach.
    »Du bist selbst dann bei mir, wenn du woanders bist. Dafür wollte ich dir danken.«
    »Gern geschehen.«
    Jetzt ging sie ins Bad, warf aber noch einen Blick über ihre Schulter und fügte hinzu: »Manchmal geht es mir ein bisschen auf die Nerven, dass du immer da bist. Aber meistens nicht.«
    Seine Angst verflog, und lachend wandte er sich wieder seinem Kaffee und den Wirtschaftsnachrichten zu.
     
    Als Eve um kurz vor sieben die Tür ihres Arbeitszimmers öffnete, fand sie dort Baxter an ihrem Schreibtisch vor einem, wie es aussah, herzhaften Frühstück vor.
    »Detective Baxter, ich hätte gerne, dass Sie sich sofort
erheben, damit ich Ihnen kräftig dafür in den Hintern treten kann, dass er aus irgendeinem Grund auf meinem Stuhl gelandet ist.«
    »Sobald ich mit essen fertig bin. Das ist echter Schinken in einem Omelett aus echten Eiern, hm.« Er wies mit dem Kopf in Richtung des großen Wandbildschirms, auf dem er ihre und Truehearts Berichte aufgerufen hatte. »Sie scheinen nicht viel Schlaf gekriegt zu haben. Hatten anscheinend alle Hände voll zu tun. Wie ich sehe, hat mein Junge eine ziemlich wilde Verfolgungsjagd mit Ihnen erlebt.«
    »Hat er sich bei Ihnen beschwert?«
    »He, Trueheart ist kein Jammerlappen.«
    Dass er seinen Assistenten sofort vor ihr in Schutz nahm, besänftigte einen Teil von ihrem Zorn. »Richtig. Ich muss ihn mit Ihnen verwechselt haben.«
    »Scheint ganz schön heftig gewesen zu sein.«
    »Ja, war wirklich amüsant.« Da er höflich oder gierig genug gewesen war, eine ganze Kanne Kaffee zu bestellen, schenkte sie sich eine Tasse ein. »Whitney hätte mich dafür fast einen Kopf kürzer gemacht.«
    »Er sitzt einfach schon zu lange hinter einem Schreibtisch. Sie mussten eine Entscheidung treffen, und das haben Sie getan.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Vielleicht hätte er es genauso gemacht wie ich, und vielleicht weiß er auch, dass ich es in einer ähnlichen Situation noch mal genauso machen würde. Aber trotzdem habe ich die Sache total vermasselt, deshalb war die Strafpredigt okay. Aber auf Trueheart fällt nichts davon zurück.«
    »Und wenn, käme er ganz sicher damit klar. Trotzdem weiß ich es zu schätzen, dass Sie ihn in Schutz genommen haben. Was für Konsequenzen wird diese Geschichte für Sie

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