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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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haben, etwa bei der Dienstaufsicht beschwert?«
    »Kein Cop würde je freiwillig zu uns kommen«, stellte er verächtlich fest. »Sie meiden uns wie die Pest. Aber wir haben trotzdem Wind von der Sache bekommen, und, Dallas, eines steht inzwischen fest: Wenn der Ermittler im Fall Duberry gründlicher gearbeitet und die Verbindung zu Moss und auch zu Brenegan herausgefunden hätte, hätten wir vielleicht bereits vor einem Jahr Jagd auf diese Typen gemacht.«
    »Wie hätte er auf den Gedanken kommen sollen, dass es eine Verbindung zwischen einer erwürgten Sozialarbeiterin, einem mit einer Bombe in die Luft gejagten Richter und einer erstochenen Ärztin gibt?«
    »Sie haben rausgefunden, dass es da eine Verbindung gibt.«
    »Ich hatte auch mehr Material. Wenn Sie von mir Munition gegen einen Kollegen haben wollen, vergeuden Sie nur Ihre Zeit.«
    »Ihn dafür zur Rechenschaft zu ziehen, wäre Sache seiner Vorgesetzten und nicht der Dienstaufsicht. Und was die Medien angeht, die sich natürlich wie die Geier auf den gestrigen Vorfall gestürzt haben, sollten Sie vielleicht Ihre guten Beziehungen zu einer bestimmten Journalistin nutzen, damit sie dafür sorgt, dass Sie in einem möglichst guten Licht dastehen. Wie wäre es mit einer Überschrift wie ›Heldenhafte Polizistin rettet Stadt unter
Einsatz ihres Lebens vor Kindermörderbande‹ oder etwas in der Art?«
    »Ganz bestimmt …«
    »Tibble würde es auf jeden Fall so drehen. Schließlich steckt in diesem Fall nicht nur Ihr Kopf in der Schlinge. Bringen Sie Ihr hübsches Gesicht mit den feurigen Augen vor die Kameras, rücken sich in ein möglichst gutes Licht und fahren dann ungestört mit Ihrer Arbeit fort.«
    »Ich habe mit der Arbeit bereits fortgefahren.« Trotzdem dachte sie darüber nach. »Wenn ich es so drehen würde, würden Sie dann auch mein Team in Ruhe lassen, damit es ebenfalls in Ruhe weiterarbeiten kann?«
    »Es wäre sicher nicht von Nachteil. Genau, wie es nicht von Nachteil wäre, wenn Sie Ihren Leuten sagen würden, dass ich keinem von ihnen Schwierigkeiten machen will. Schließlich war ich damals gern in Ihrer Abteilung und habe meine Sache sicher auch nicht schlecht gemacht.«
    »Ja, wirklich bedauerlich, dass Sie nicht einfach dort geblieben sind.«
    »Das ist Ihre Meinung. Ich kann Ihnen helfen, und deshalb bin ich hier. Nicht um Sie fertigzumachen oder weil ich Ihnen immer noch verfallen bin. Auch wenn ich vielleicht durchaus noch hin und wieder etwas für Sie schwärme«, fügte er hinzu und sah sie mit einem leichten Lächeln an.
    »Vergessen Sie’s.«
    Die Tür zwischen den Büros wurde geöffnet, und obwohl Roarke lässig im Türrahmen lehnte, wirkte er gefährlich wie ein Wolf. »Webster«, grüßte er den anderen unterkühlt.
    Plötzlich sah Eve wieder vor sich, wie sich die beiden Männer genau dort, wo sie gerade stand, gegenseitig die
Seele aus dem Leib geprügelt hatten. Mit einem Gefühl von Panik baute sie sich eilig zwischen ihnen auf.
    »Lieutenant Webster ist auf Anweisung von Chief Tibble als Vertreter der Dienstaufsicht hier. Er will –«
    »Himmel, Dallas, ich kann durchaus selber für mich sprechen.« Trotzdem hob er beide Hände in die Luft. »Ich habe sie nicht angerührt und habe ganz bestimmt auch nicht die Absicht, das zu tun.«
    »Gut. Wie Ihnen bewusst sein dürfte, steckt sie in schwierigen Ermittlungen und kann es deshalb ganz bestimmt nicht brauchen, dass einer von uns beiden die Dinge noch verkompliziert.«
    »Ich bin nicht hier, um irgendetwas zu verkomplizieren, und zwar weder für Dallas noch für Sie.«
    »Ich stehe direkt zwischen euch«, erklärte Eve in scharfem Ton. »Ihr braucht also nicht über mich zu sprechen, als wäre ich nicht da.«
    »Ich bin schon wieder weg, Lieutenant.« Roarke nickte erst ihr und dann dem anderen Lieutenant zu. »Macht am besten einfach weiter, wo ihr von mir unterbrochen worden seid.«
    »Einen Augenblick«, murmelte sie etwas verlegen, folgte ihm in sein Arbeitszimmer und drückte mit einem vernehmlichen Klick die Tür hinter sich zu. »Jetzt hör mir mal gut zu –«
    Er unterbrach sie dadurch, dass er seinen Mund auf ihre Lippen presste, trat dann aber lässig wieder einen Schritt zurück. »Ich ärgere ihn einfach gerne und dich auch. Ich weiß, das ist ziemlich kleinmütig von mir, aber so bin ich nun einmal. Ich weiß genau, dass er dich nicht anrühren würde, und wenn er plötzlich den Verstand verlöre und es auch nur versuchte, würdest du ihm eine verpassen,

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