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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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abgenommen und dem Jungen überlassen. Sie hat ihm erklärt, dass sie mit dem Lieutenant sprechen will, und ihn allein im Spielzimmer gelassen. Ich habe überall gesucht. Sie ist eindeutig nicht mehr da.«

    »Das Grundstück kann sie ja wohl unmöglich verlassen haben. Wahrscheinlich ist sie einfach …« Dann dachte er plötzlich daran, dass Eve zusammen mit Baxter fortgefahren war. »Oh, verflucht.«
    Während er zu seinem Link herumfuhr, klingelte sein Handy, er riss es aus der Tasche, hörte die schluchzende Kinderstimme und starrte Summerset mit großen Augen an.
    »Bestellen Sie Verstärkung zu den Swishers«, schnauzte er und schloss gleichzeitig eine Schublade des Schreibtischs auf. »Kontaktieren Sie Peabody und die anderen und erklären Ihnen die Situation.«
    »Das mache ich von unterwegs aus. Ich werde Sie begleiten. Schließlich war ich für das Kind verantwortlich.«
    Statt mit ihm zu streiten, prüfte Roarke die Waffe, die er aus der Schublade genommen hatte, warf sie seinem Butler hin und steckte selber eine andere Waffe ein. »Dann los.«

23
    Als sie vor der Treppe stand, zog Eve ihr Handy aus der Tasche und rief bei Baxter an. Als keine Antwort von ihm kam, gingen ihr diverse Flüche durch den Kopf, dann aber setzte sie einen Hilferuf an die Zentrale ab. Falls wirklich nur ein paar Teenies hier im Haus Verstecken mit ihr spielten, würde sie anschließend vor Scham im Erdboden versinken, doch sie ging lieber kein unnötiges Risiko ein.
    Lautlos schlich sie sich in den rückwärtigen Teil des Hauses. Sie würde noch einmal versuchen Baxter zu erreichen und nähme dann die Hintertreppe, über die man
aus der Wohnung der Hausangestellten in die obere Etage kam.
    Kaum war sie durch die Küchentür getreten, als es plötzlich dunkel wurde und sie eilig in die Hocke ging.
    Obwohl sich ihr Herzschlag merklich beschleunigte, behielt sie einen kühlen Kopf. Bevor sie ihnen eine Falle stellen konnte, hatten sie ihr eine gestellt, aber vielleicht könnte sie sich ja einfach den Käse schnappen und käme mitsamt ihrer Beute ungeschoren davon.
    Abermals zog sie ihr Handy aus der Tasche, um umgehend bewaffnete Verstärkung anzufordern, bekam aber kein Signal.
    Sie hatten die gesamte Elektronik lahmgelegt. Clever. Verdammt clever. Doch sie mussten sie noch finden, bevor sie sie fand. Sie dachte kurz an Baxter, verdrängte dabei aber jegliche Gefühle. Sie hatten ihn aus dem Verkehr gezogen, das stand inzwischen für sie fest. Genau wie die Kollegen vor der Tür.
    Jetzt sind wir also ganz allein. Wollen wir doch mal sehen, wer von uns die stärkeren Nerven hat.
    Sie blieb weiter in der Hocke, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten, glitt dann durch die Tür von Ingas Räumen und fuhr, als sie etwas in ihrem Rücken hörte, den Finger am Abzug ihres Stunners, auf dem Absatz herum.
    Sie erkannte Nixie weniger an ihrer Größe als vielmehr an ihrem kindlichen Geruch.
    Sie unterdrückte einen Fluch, warf dem Mädchen eine Hand vor den halb offenen Mund und zerrte es mit sich durch die Tür.
    »Verdammt noch mal, bist du verrückt geworden?«, herrschte sie die Kleine an.
    »Ich habe sie gesehen, ich habe sie gesehen. Sie sind ins Haus gekommen und die Treppe raufgegangen.«

    Es war keine Zeit für Fragen. »Hör mir zu. Du versteckst dich hier, so gut es geht. Du machst kein Geräusch und kommst nicht eher wieder heraus, als bis ich es dir sage.«
    »Ich habe Roarke angerufen. Ich habe ihn über das Handy angerufen.«
    Oh Gott, was würde ihn wohl hier erwarten, wenn er kam? »Gut. Komm nicht eher wieder raus, als bis einer von uns beiden es dir sagt. Sie wissen nicht, dass du auch hier bist. Sie werden dich nicht finden. Ich muss jetzt da rauf.«
    »Sie können da nicht raufgehen. Wenn Sie raufgehen, töten sie Sie auch.«
    »Das werden sie ganz sicher nicht. Ich muss da raufgehen, weil mein Freund verwundet ist.« Oder vielleicht tot. »Und weil das zu meinem Job gehört. Du tust, was ich dir sage, und du tust es jetzt.«
    Halb zerrte und halb trug sie Nixie durch den Raum, schob sie unters Sofa und flüsterte ihr zu: »Bleib da. Wenn du nicht völlig ruhig bleibst, prügele ich dich windelweich. «
    Vorsichtig schob Eve die Tür zur Treppe auf und wagte erst wieder zu atmen, als kein quietschendes Scharnier ihren Aufenthaltsort verriet. Sie musste in die obere Etage. Dorthin, wo Nixie nicht war. Müsste sich direkt in die Höhle des Löwen wagen, damit der nicht zu ihr und zu der Kleinen kam.
    Sicher

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