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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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nicht dumm.
     
    DER LIEUTENANT IST AUGENBLICKLICH AUSSER HAUS.
     
    Nixie rieb sich die müden Augen, schniefte, und wieder dachte er, er sollte zu ihr gehen.
    »Ist Roarke da?«
     
    ROARKE IST IN SEINEM ARBEITSZIMMER.
     
    »Ich weiß nicht, wo das ist. Du musst es mir erklären«, bat sie das Gerät.
    Roarke stand auf, nahm aber einfach wieder Platz, als der Computer ihr den Weg in Richtung seines Arbeitszimmers wies. Besser, wenn sie zu ihm käme, überlegte er. Es wirkte irgendwie normaler, als wenn er zu ihr ginge und ihr dadurch zeigte, dass sie selbst im Schlaf unter Überwachung stand.

    Er dachte an die Arbeit, die noch vor ihm lag, und rieb sich den Nacken. »Computer, fahr mit der Suche fort und speicher das Ergebnis ab. Audio und Video aus.«
     
    VERSTANDEN.
     
    Er öffnete eine Datei mit Plänen für den nächsten zu eröffnenden Bereich des Olympus Resorts, hob den Kopf, als Nixie durch die Tür kam, und sah sie lächelnd an. »Hallo, Nixie. Ist es nicht ein bisschen spät für dich?«
    »Ich bin wach geworden. Wo ist Dallas?«
    »Sie ist noch bei der Arbeit. Möchtest du hereinkommen? «
    »Ich soll spätabends nicht mehr rumlaufen.« Ihre Stimme zitterte, und er konnte sich denken, dass sie sich an das erinnerte, was bei ihrem letzten nächtlichen Ausflug aus dem Bett geschehen war.
    »Ich hätte nichts dagegen, wenn du mir etwas Gesellschaft leistest. Oder, wenn dir das lieber ist, bringe ich dich ins Bett zurück.«
    In ihrem pinkfarbenen Pyjama trat sie vor seinen Schreibtisch und wollte von ihm wissen: »Ist sie bei toten Menschen?«
    »Nein. Sie arbeitet für sie.«
    »Aber meine Mom, Dad, Coyle, Linnie und Inga waren vorher tot. Sie hat gesagt, sie würde rausfinden, wer sie getötet hat. Sie hat mir versprochen –«
    »Das wird sie auch.« Er hatte einfach keine Ahnung, wie er sich verhalten sollte. Dies war eine ihm völlig fremde Welt. »Herauszufinden, wer deine Familie getötet hat, ist das Allerwichtigste für sie. Sie wird solange weitersuchen, bis sie es weiß und dir sagen kann.«
    »Was, wenn sie viele Jahre dafür braucht?«

    »Sie wird nicht eher Ruhe geben, als bis sie die Kerle hat.«
    »Ich habe geträumt, dass sie nicht tot sind.« Jetzt kullerten ihr dicke Tränen über das Gesicht. »Sie waren nicht tot, und sie waren alle so wie immer. Mom und Inga waren in der Küche und haben sich unterhalten, und Dad hat versucht, mir heimlich etwas Süßes zuzustecken, und sie damit zum Lachen gebracht. Ich und Linnie haben uns verkleidet, und Coyle hat uns geärgert. Sie waren nicht tot, bis ich wach geworden bin. Ich will nicht, dass sie tot sind. Sie haben mich allein gelassen, das ist nicht fair.«
    »Nein, das ist es nicht. Es ist ganz bestimmt nicht fair.« Er kam hinter dem Schreibtisch hervor und nahm sie auf den Arm, damit sie ihren Kopf an seine Schulter legen konnte, während ihr der Tränenstrom über die Wangen rann. Das, sagte er sich, konnte er für sie tun. Er konnte sie in seinen Armen halten, während sie trauerte und weinte. Später würde er alles unternehmen, um ihr dabei zu helfen, sich aus dem Scherbenhaufen, der ihr altes Leben war, ein neues Leben aufzubauen.
    »Sie haben mich allein gelassen.«
    »Das wollten sie ganz sicher nicht. Trotzdem denke ich, dass sie alle froh sind, dass dir nichts geschehen ist.«
    »Wie können sie froh sein, wenn sie tot sind?«
    Grauenhafte Logik, dachte er, trug sie hinter seinen Schreibtisch und setzte sich mit ihr zusammen hin. »Glaubst du nicht, dass man, wenn man stirbt, woanders weiterlebt?«
    »Im Himmel?«, fragte sie.
    »Ja, im Himmel«, bestätigte er ihr.
    »Ich weiß nicht. Vielleicht.« Sie drehte ihren Kopf und stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. »Aber ich will
nicht, dass sie im Himmel sind. Ich will, dass sie zurückkommen, so wie in meinem Traum.«
    »Ich weiß. Ich hatte nie Geschwister. Wie ist es, wenn man einen Bruder hat?«
    »Manchmal können Brüder echt gemein sein, vor allem, wenn sie größer als man selber sind. Aber man kann auch gemein zu ihnen sein. Und manchmal sind sie wirklich witzig und spielen mit einem und erzählen Witze. Coyle hat Baseball gespielt, ich habe mir gern die Spiele angesehen. Kann man im Himmel Baseball spielen?«
    »Ganz bestimmt. Man wäre ja wohl kaum im Himmel, wenn man dort nicht die Sache machen könnte, die man machen will.«
    »Wenn ich im Bett gelegen hätte, wäre ich jetzt auch im Himmel. Ich wünschte –«
    »Das darfst du nicht.« Er schob sie ein

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