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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Stückchen von sich fort, damit sie ihm ins Gesicht sah, als er weitersprach. »Das darfst du dir nicht wünschen. Sie würden nicht wollen, dass du dir das wünschst. Es gab ganz sicher einen Grund, weshalb du nicht mit ihnen in den Himmel gekommen bist. Auch wenn das furchtbar schwer ist, musst du dein Leben weiterleben und herausfinden, was für ein Grund das war. Ich weiß, wie weh es tut, allein zu sein.«
    Sie sah ihn reglos an. »Das wissen Sie nicht.«
    »Es gab mal eine Zeit, in der ich auch alleine war. Jemand hatte mir meine Mutter genommen, bevor ich auch nur alt genug war, um sie richtig zu kennen.«
    »Ist sie jetzt auch im Himmel?«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Das ist auch nicht fair.« Sie legte ihren Kopf wieder an seine Brust und strich ihm tröstend über das Haar. Sie schaffte es tatsächlich ihn zu trösten, dachte Roarke
verblüfft. Selbst in ihrer fürchterlichen Lage hatte sie das Herz, um jemand anderen zu trösten, der unglücklich war. Woher hatte sie diese Fähigkeit? War sie angeboren oder hatten ihre Eltern sie dazu erzogen?
    »Ich will gar nicht behaupten, dass ich weiß, wie du dich fühlst, aber ich kann dir versichern, dass ich weiß, wie es ist, wenn man alleine, wütend und verängstigt ist. Und ich kann dir auch versichern, dass es besser wird. Auch wenn du dir das jetzt bestimmt nicht vorstellen kannst, wird es tatsächlich besser.«
    »Wann?«
    »Jeden Tag ein bisschen.« Er küsste sie zärtlich auf den Kopf.
    Wieder stieß sie einen Seufzer aus, drehte dann den Kopf und blickte auf das Gemälde an der Wand. Er rückte sie auf seinem Schoß zurecht und betrachtete ebenfalls das Bild. Es zeigte ihn und Eve unter einem blühenden Obstbaum an ihrem Hochzeitstag.
    »Auf dem Bild sieht sie gar nicht wie eine Polizistin aus.«
    »Zumindest nicht auf den ersten Blick. Sie hat mir das Porträt geschenkt. Es zeigt uns bei unserer Hochzeit hier draußen im Garten. Auch wenn das ein bisschen egoistisch ist, habe ich es in meinem Arbeitszimmer aufgehängt, damit ich es mir immer ansehen kann, wenn ich hier arbeite. Dann kann ich sie mir ansehen, wenn ich sie vermisse.«
    »Wir haben auch Fotos von meiner Familie in unserem Haus.«
    »Hättest du gern, dass dir jemand ein paar der Bilder bringt?«
    »Dann könnte ich sie mir auch angucken, wenn ich meinen Bruder, meine Mom und meinen Dad vermisse.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass du sie bekommst.«

    »Kann ich noch ein bisschen hier bei Ihnen bleiben?«
    »Natürlich kannst du das. Würdest du dir gerne ansehen, was ich gerade mache?« Er drehte sich auf seinem Stuhl herum, bis sie beide die Wandbildschirme sehen konnten, und erklärte ihr: »Das sind Pläne für einen Bereich einer extraterrestrischen Ferien- und Wohnanlage, an der ich beteiligt bin.«
    »Da steht Olympus Resort. Davon habe ich schon mal etwas gehört. Es gibt dort riesige Hotels, Freizeitparks, Spielhallen und einen Strand. Wir wollten da vielleicht mal hin. Vielleicht.«
    »Das hier sind die Pläne für einen zusätzlichen Bereich. Siehst du die Bilder auf dem ersten Bildschirm? Das sind die Pläne für ein paar Ferienhäuser. Außerdem legen wir dort einen Fluss an.«
    »Sie bauen Flüsse?«
    Er sah sie lächelnd an. »Diesen hier auf jeden Fall.«
    »Wie machen Sie das?«
    »Ich habe da schon eine Idee. Wenn du möchtest, zeige ich sie dir.«
     
    Während Roarke dem Mädchen zeigte, wie man einen Fluss in einer extraterrestrischen Ferienkolonie entstehen lassen konnte, unterhielt sich Eve mit Yancy.
    »Ich hoffe, dass Sie gute Neuigkeiten haben«, sagte sie.
    »Wie wäre es mit ziemlich guten Neuigkeiten?«, fragte er.
    Er war jung und das, was ihre Partnerin als echtes Cremeschnittchen bezeichnet hätte. Und er war der beste Phantombildzeichner der Stadt. Eve hatte ihn in seinem Reich, einer großzügigen Arbeitsecke voller Computermonitore, Laptops, Papierblöcke und Bleistifte, aufgesucht.

    »Was heißt ziemlich?«, fragte sie.
    »Ihre Zeugin ist total enthusiastisch, und sie hat einen ziemlich guten Blick. Das ist für uns von Vorteil. Gleichzeitig jedoch hat sie einen gewissen Hang zur Dramatik und malt sich die Dinge, die sie nicht gesehen hat, deshalb einfach aus. Aber damit komme ich zurecht, wir haben schon ziemlich gute Fortschritte gemacht.«
    »Wo ist sie?«
    »Im Aufenthaltsraum. He, Peabody«, grüßte er ihre ankommende Partnerin.
    »Ich habe sie gerade rübergebracht«, erklärte Peabody. »Ich habe ihr einen Fernseher, ein paar zusätzliche

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