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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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Gegensatz zu der Panik, die Carson im Griff hielt.
    Iskander stand auf. Er war so groß, unglaublich groß, und schien den gesamten Raum auszufüllen.
    Carson konnte sich nicht von seinem Blick lösen, bog den Kopf immer weiter zurück. Es musste doch eine Möglichkeit geben, sich von ihm zu befreien. Doch er suchte immer noch nach einem Weg, ihr Bewusstsein zu brechen, und sie hatte Angst, dass er ihn finden würde, wenn sie irgendetwas unternahm.
    » Sie ist eine Hexe«, sagte Iskander. Seine Stimme klang rau. Wieder flutete seine Magie über sie hinweg, und Carson spürte eine Gänsehaut am ganzen Körper. » Ein Feind.«
    » Und sie gehört zu uns, zur Sippe.« Ein Dielenbrett knackte, Bewegung verdeckte das Mondlicht, das durch das offene Fenster fiel. » Willst du mir wirklich weismachen, du würdest nicht spüren, dass sie eine von uns ist? Gib sie frei, Iskander.«
    » Du hast die Hexe an dich gebunden«, warf Iskander ihm vor.
    Nikodemus kam näher, und Carson konnte ihn nun auch sehen. Iskander überragte ihn um etliche Zentimeter, doch Nikodemus ließ sich nicht davon beeindrucken. Er blieb vor dem Dämon stehen und verschränkte die Arme vor der Brust.
    » Ich sagte: Gib sie frei.« Nikodemus’ Hand schoss vor, und seine Finger krallten sich in Iskanders Haar. » Sie gehört mir, Dämon.«
    Iskanders Augen blitzten auf. Er trat einen Schritt zurück, doch Nikodemus lockerte seinen Griff kein bisschen.
    » Und ich werde nicht einmal bis drei zählen«, fügte er hinzu, die Stimme zu einem Flüstern gesenkt.
    » Warlord.« Die eisenharten Klammern um Carsons Kopf lockerten sich, und Nikodemus ließ den Dämon los. Iskander berührte seine Stirn mit den ersten drei Fingern seiner Hand und beugte den Kopf. Carson konnte sie immer noch beide spüren, aber zumindest versuchte Iskander nicht länger, sie zu brechen.
    » Idiot– was auch immer mit dir nicht in Ordnung war, Carson hat es gerichtet.« Nikodemus sah Iskander an. » Wie könnten wir eine solche Gabe nicht für unser Vorhaben nutzen? Glaubst du nicht auch, dass diese Kraft uns retten könnte?«
    Iskander kniete sich vor Nikodemus hin, den Kopf gesenkt. » Warlord.«
    Er wirkte immer noch riesengroß. Hätte Carson nicht gewusst, über wie viel Macht Nikodemus verfügte, hätte sie sie in ebendiesem Moment nicht in sich gespürt, dann wäre sie sich nicht sicher gewesen, wer von den beiden in einem fairen Kampf gewonnen hätte.
    Nikodemus schaute auf den knienden Iskander hinab. » Sag mir, was das für dich bedeutet!«, forderte er. » Aber wähle deine Worte sorgfältig, denn es gibt kein Zurück.«
    Erneut berührte Iskander mit drei Fingern seine Stirn, dann neigte er den Kopf zur Seite. » Es wird eine Schlacht zwischen den Dämonen und dem Magiergeschlecht geben«, antwortete er. » Und ich wähle den Warlord, dessen Hexe mich befreit hat.«
    » Was ist mit deiner Schwester?«, wollte Nikodemus wissen, und nun klang seine Stimme weicher.
    Die Streifen auf Iskanders Gesicht erglühten in einem intensiven Blau. » Ich bin frei zu wählen, Warlord«, erwiderte er.
    » Genau das, was ich immer haben wollte«, murmelte Nikodemus vor sich hin, » die psychotische Hälfte eines Blutzwillingspaars.« Lauter fügte er hinzu: » Noch ein letztes Mal, Iskander: Bist du dir wirklich sicher?«
    Iskander begann, die Worte des Eids zu sprechen, und seine Stimme klang weich wie Samt in dem dunklen Raum. Magie umhüllte seine Worte, verstärkte ihre Bedeutung, erfüllte die Luft, die sie atmeten.
    Carson wagte es nicht, sich zu rühren. Iskander versuchte nun nicht mehr, ihren Willen zu brechen, aber er hatte sich nicht von ihr gelöst, und so erlebte sie zum zweiten Mal auf diese intensive Weise mit, wie ein Dämon einem Warlord Treue gelobte.
    Nachdem Iskander den Eid geleistet hatte, ritzte Nikodemus ihm die Haut am Hals. Frisches Blut quoll hervor, mit purpurner Hitze und dem Geschmack von Eisen.
    Verzehrende Begierde schüttelte Carson. Es war schon erregend zu spüren, wie Nikodemus’ Magie sie überflutete, doch nun war sie kurz davor, die Kontrolle über sich zu verlieren.
    Nikodemus zog Iskander auf die Füße. Dann langte er wieder in dessen Haar und zog den Dämon zu sich heran. Aus dem Gleichgewicht gebracht, legte Iskander einen Arm um Nikodemus’ Hüfte und hielt sich fest.
    Carson spürte genau, was Nikodemus empfand, kostete mit ihm den Geschmack von Iskanders Blut und die Freude, als das Band der Treue zwischen ihnen geschmiedet wurde. Und

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