In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)
bist du dann, wenn ich fragen darf?«
» Ich kann dich spüren«, antwortete er. » Und du spürst mich.« Xia blickte zu Carson hin, und Nikodemus sah, dass der Dämon blass wurde. » Das heißt wohl, dass ich jetzt ungebunden bin.« Wieder starrte er Siddique an. » Und ich habe auch vor, es zu bleiben.«
Nikodemus spürte, wie Harsh hinter ihm Magie zog, gerade genug, um den Warlords klarzumachen, dass Nikodemus nicht ohne Unterstützung war.
Siddique senkte den Dolch. » Wie schade«, meinte sie.
Nikodemus lächelte, legte einen Arm um Carson und zog sie nah zu sich heran. » Du musst nicht bleiben, Siddique. Die anderen Warlords und ich kommen schon klar.«
Siddique richtete ihre Aufmerksamkeit erneut auf Nikodemus. Ihr schmales, hübsches Gesicht wirkte neugierig, zeigte aber auch eine Bosheit, die typisch für sie war. » Hast du die Hexe wirklich unter Kontrolle, Warlord?«
Mir, der Warlord mit den Dreadlocks, setzte sich neben Siddique und nahm ihre Hand, führte sie an die Lippen und hauchte einen Kuss darauf. » Wir alle können viel voneinander lernen«, sagte er. » Deshalb bin ich auch froh, dass Nikodemus uns zusammengerufen hat.«
Klar, dass Mir etwas in dieser Art sagte. Er war nicht so bösartig wie Siddique, und ihm hatten nur halb so viele Dämonen die Gefolgschaft geschworen wie ihr. Er war bekannt dafür, dass er auch dann nicht aufgab, wenn die Chancen nicht allzu gut standen.
Mir schaute die anderen an, dann konzentrierte er sich auf Carson und lächelte. » Ich bin sicher, wir würden eine faszinierende Geschichte zu hören bekommen, wenn wir die Zeit hätten, sie uns anzuhören.« Sein Blick wanderte weiter zu Nikodemus.
Der ließ zu, dass Mir in seinen Geist eindrang und seine Gedanken erforschte. Langsam und gleichzeitig rasiermesserscharf. Mit nur so viel Kraft, wie nötig war.
» Falls ich mich nicht irre, dann ist Magellans Hexe deine neue Gefährtin«, sagte Mir.
» Wenn ich magiegebunden wäre, könntest du mich nicht spüren«, erwiderte Nikodemus.
» Aber sie ist immer noch eine Hexe«, mischte sich Huijan ein, der dritte Warlord. Ein stiller Typ. Berüchtigt dafür, dass er gern als Erster zuschlug. Dort, wo er seiner Meinung nach den größten Schaden anrichten konnte.
» Seid ihr sicher?«, fragte Nikodemus. » Spürt ihr denn wirklich nicht die Sippe in ihr?«
» Wir sollten sie umbringen«, sagte Huijan. » Du hättest sie schon längst kaltmachen sollen.«
Nikodemus zog Carson näher zu sich heran. » Ich will ja gar nicht leugnen, dass ich genau das vorhatte, als wir uns begegnet sind.– Aber hat einer von euch Xia gespürt, als die beiden hierherkamen?« Er blickte von einem zum anderen und stellte fest, dass sie ihn alle mehr oder weniger misstrauisch anschauten. » Ich denke, die Antwort ist Nein. Ihr habt sie gespürt, aber nicht ihn. Und nun gehört Xia wieder zur Sippe. Ihr habt gesehen, wie sie ihn getrennt hat. Das Gleiche hat sie für Harsh getan. Also ich kenne nicht viele Magier, die herumlaufen und magiegebundene Dämonen befreien. Ihr vielleicht?«
Siddique legte einen Arm auf die Sofalehne. » Warum beweist du uns nicht, dass du frei von ihrem Einfluss bist, und tötest sie?«
Mir und Huijan wechselten einen Blick, widersprachen Siddique jedoch nicht. Ihr Schweigen deutete Nikodemus als Zustimmung. Warlords konnten wirklich verdammt blutdürstig sein. Was ein Teil des Problems war.
» Das kann ich nicht«, erwiderte er und drückte Carson kurz an sich.
Siddique zischte und zog erneut ihren Dolch hervor.
Nikodemus hob beruhigend eine Hand. » Weil sie mir Gefolgschaft geschworen hat.«
» Gefolgschaft?« Mir zog die Augenbrauen zusammen.
Nikodemus reagierte gelassen auf Siddiques giftigen Blick. Argumente galten nicht viel bei den meisten Warlords. Macht, das verstanden sie, und Krieg. Mit den Feinheiten der Diplomatie waren sie weniger vertraut.
» Sie steht unter meinem Schutz, Warlords«, fuhr er fort. » Greift sie an, und ich werde euch alle töten, genau wie diejenigen, die ihr liebt. Greift mich an, und sie wird mich mit ihrem Leben beschützen. Ihr mögt euch gegen die meisten anderen Dämonen behaupten, aber könnt ihr auch eine Hexe besiegen?«
Natürlich war das ein Trick, ein kalkuliertes Risiko, denn er setzte darauf, dass die Warlords nicht wussten, wie eingeschränkt ihre Hexenmagie war.
Huijan zog eine seiner nachtschwarzen Augenbrauen hoch. » Wie ist es denn dazu gekommen?«
» Ich fand sie, und dann haben wir
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