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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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schmeckte faul, ein übles Geschwür, das ihn auffraß und der Sitz von all diesem gewaltigen Hass war.
    Xias Augen blickten wild. Seine Iris zeigte das gleiche Nachtschwarz wie seine Pupillen, zwei tiefe, unendliche Seen voller Hass. Seine Stärke war genau das, was Nikodemus brauchte.
    Carson ließ sich wieder in ihn fallen, kehrte zurück zu der Magie, die Xia gefangen hielt. Sie berührte sie und spürte erneut, wie verdorben und ätzend sie war. Eine schmutzige, widerwärtige Macht, die Xia so lange von seiner Spezies getrennt und ihm seinen Willen genommen hatte.
    » Was, zum Teufel, tust du da?« Xia packte sie an den Handgelenken und drückte zu. Doch er schob Carson nicht weg.
    Diesmal wurde die Verbindung zwischen ihnen nicht unterbrochen. Nicht sofort jedenfalls. Carson näherte sich erneut dem hässlichen Band, das Xia fesselte. Der Dämon schrie auf, warf die Arme hoch und unterbrach den körperlichen Kontakt zwischen ihnen.
    Die Welt schien zu zerreißen, Carson wurde hochgewirbelt. Dann blinzelte sie und blickte auf eine Frau mit blasser Haut und dunklem Haar herab, deren grüne Augen dunkel schimmerten.
    » Verdammt, Hexe«, flüsterte Xia, doch seine Stimme erklang nur in seinem Inneren, war nicht an die Frau gerichtet, die vor ihm stand.
    Carson fiel aus seinem Bewusstsein, und einen Moment lang war sie wie blind. Wütend schrie sie auf. Weil es ihr nicht gelungen war, das zu erreichen, was sie hatte erreichen wollen. Sie zitterte.
    Und wieder wallte Hitze in ihr auf, weißglühende Hitze, die in ihrem Körper brannte. Sie starrte Xia an, sah direkt in seine Augen, doch so sehr sie sich anstrengte, sie fand keinen Weg zurück in sein Inneres. Carson fletschte die Zähne.
    Xia wich vor ihr zurück, ging in dem großen Raum immer weiter rückwärts, bis er schließlich gegen eine Wand stieß und fast eine goldgerahmte Fotografie herabgerissen hätte.
    » Tu es«, sagte er und hob sein Messer, auf dem ihr rotes Blut glänzte. Seine Stimme klang herrisch, doch Carson spürte das Zittern darin, wusste, dass er bis in sein Innerstes erschüttert war. » Mach es diesmal richtig.«
    Carson griff erneut in ihn hinein, ließ sich von nichts anderem leiten als ihrem Instinkt. Rasch. Weil sie keine Zeit mehr verlieren durfte. Xia war zu groß und zu stark, als dass sie sich ein Zögern hätte erlauben können. Und sie wusste jetzt, wo sie zuschlagen musste. Immer noch brannte diese gewaltige Hitze in ihr, und sie gab sich den Flammen hin, sandte all diese Glut aus, mitten in den Knoten der magischen Kraft, die Xia fesselte.
    Xia warf die Hände hoch, seine Arme prallten gegen die Wand. Glas splitterte, als das gerahmte Bild zu Boden fiel. Seine Augen waren weit geöffnet, starr auf sie gerichtet, und Carson sah den Schmerz darin.
    Der Knoten wollte sich nicht lösen lassen, widerstand ihr, aber sie weigerte sich aufzugeben. Sie wollte, dass Xia frei von Rasmus war. Er musste befreit werden. Von diesem Gräuel, das Rasmus ihm angetan hatte. Es musste beendet werden.
    In ihren Ohren rauschte es, so heftig, dass sie nichts anderes mehr hörte. Erneut lenkte sie die Hitze aus sich heraus auf die Magie, die Xia verätzte, und diesmal gelang es ihr, den Knoten zu durchtrennen.
    Kraftlos lehnte Xia an der Wand. Seine Augen, weit aufgerissen und schwarz wie die Nacht, waren auf sie gerichtet. Sie glühten auf unirdische Weise. Seine Brust hob und senkte sich heftig, sein Mund stand offen.
    Carson wurde übel, doch da war nichts in ihrem Magen, was hätte hochkommen können. Die Zeit lief wieder normal ab, und sie begriff, dass nicht mehr als ein paar Sekunden vergangen sein konnten.
    Zeit genug jedoch für die Warlords, um ihre Magie zu sammeln, genug, um Carson zu Asche zu verbrennen. Doch Harsh und Iskander hielten sie davon ab. Ihre Magie schien Funken zu sprühen.
    Das Messer fiel Xia aus der Hand wie ein wirbelnder blausilberner Streifen. Der Dämon berührte seine Brust. Seine Beine zitterten, und Carson konnte sehen, wie er sich gegen die Wand stemmte, um aufrecht stehen zu bleiben. Ein Fuß rutschte ihm weg, doch noch konnte er sich halten.
    » Was hast du getan?«, fragte er, und seine Stimme war nicht mehr als ein Krächzen. » Was hast du mir angetan?«
    Seine Augen drehten sich nach oben, dann sank er zu Boden.
    Eins der hinteren Fenster wurde aufgestoßen; alle wandten sich um und sahen, wie Nikodemus auf den Boden sprang.
    » Einen guten Abend wünsche ich, Warlords«, sagte er, während er sich Staub von

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