In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)
aber ihre Instinkte funktionierten umso besser. Und manchmal war Improvisation tatsächlich erfolgreicher als ausgefeilte Taktik. Nikodemus schlug zurück, und Siddiques Magie prallte gegen eine Mauer aus Granit. Selbst Xia zuckte unter dem Aufprall zusammen.
» Die Fenster!«, schrie Carson plötzlich.
Magie drang durch das Glas, hässlich und pervertiert, und wäre Nikodemus nicht durch Carsons Ruf gewarnt worden, hätte er keine Zeit mehr gehabt, in irgendeiner Weise zu reagieren. Magellans Attacke kam leise und tödlich.
Alle drei Warlords sprangen auf, als sie spürten, wie die Verbindung zu ihren Gefolgsleuten abbrach. Nikodemus begriff, dass Magellans Angriff nur ein Ablenkungsmanöver war, um sie hier zu halten, während die Magier die Dämonen der Warlords banden.
Nikodemus jedoch hatte immer noch Harsh, der sich im selben Raum befand, und plötzlich standen seine Chancen, was die anderen Warlords betraf, gar nicht mehr so schlecht.
Siddique jedoch nutzte aus, dass die Warlords sich nun auf andere Dinge konzentrierten. Wie der Blitz schoss sie auf Carson zu, den Dolch in ihrer Hand.
Mir und Huijan hatten ebenfalls ihre Kraft gesammelt. Der Raum schien vor Magie fast zu explodieren, als Siddique angriff.
Ein gewaltiger Hitzestrahl traf den Dolch. Nikodemus’ Körper krümmte sich, als ihn der Rückschlag seiner eigenen Magie traf, und alle Luft wich aus seinen Lungen. Er stürzte. War es ihm gelungen, die Waffe zu zerstören? Er wusste es nicht. Magellans Magie verdunkelte alles. Doch als er auf dem Boden lag, hörte er das Zischen von Xias Messer.
Ein Körper schlug auf den Boden. Nikodemus roch Blut. Mir und Huijan zogen noch mehr Magie, um Magellans Angriff abzuwehren. Harsh fügte seine Kraft der ihren hinzu.
Langsam zog sich Magellans Magie zurück. Dank Carsons Warnung hatte die vereinte Macht der Warlords seinen Angriff abgewehrt. Zumindest für den Moment. Denn der Hexer würde nicht aufgeben. Das war nur der Anfang gewesen, schlimmere Dinge würden folgen.
Es war Siddiques Blut, das Nikodemus gerochen hatte. Sie lag auf dem Boden, das Heft von Xias Messer ragte aus ihrer Kehle. Aus ihren Augen war bereits jegliches Leben gewichen. Xia murmelte etwas, und die Waffe war zurück in seiner Hand.
Mir hatte seine Hand gegen Siddiques Kehle gepresst, doch das Blut hatte bereits aufgehört zu fließen. Es war zu spät. Ihre Hand hielt immer noch den Griff ihres Dolchs umklammert– mehr war nicht davon übrig geblieben.
» Du bist tot, Dämon«, sagte Mir und zeigte auf Xia. » Tot.«
Xias Augen veränderten sich von Schwarz zu Blau. » Dann komm doch!«, erwiderte er, und seine Stimme zitterte vor Wut. » Gib dein Bestes.« Seine Augen glitzerten. » Wir werden schon sehen, wer von uns beiden überleben wird.«
Mir wandte sich Nikodemus zu, der wieder aufgestanden war. » Wenn du eine Allianz zwischen uns haben willst, dann gib mir den Dämon«, forderte er.
» Siddique hat uns angegriffen.« Ärger stieg in Nikodemus auf. Wut. » Ich habe sie gewarnt, und trotzdem konnte sie es nicht lassen. Als sie Carson angriff, hat sie auch mich angegriffen. Ich hätte sie selbst getötet, dafür, dass sie jemanden attackieren wollte, der mir Treue geschworen hat. Xia hat mir nur die Arbeit abgenommen.«
Harsh stand am Fenster, dicht gegen die Wand gedrückt, um kein Ziel zu bieten, und schaute nach unten. » Ob ihr es glaubt oder nicht, wir haben jetzt andere Probleme«, meinte er.
Nikodemus trat zu ihm, blickte auf die Straße hinab, wo er, ein Stückchen entfernt, einen Mann erkennen konnte, der neben der Limousine stand. Es kostete ihn Mühe, sich zu beherrschen und lediglich die Situation einzuschätzen. Der Gedanke an den bevorstehenden Kampf erregte ihn.
» Sieht aus, als ob Magellan ein paar Freunde zum Spielen mitgebracht hätte.«
Carson wurde in seinem Kopf lebendig. Ihre Zuversicht war zurückgekehrt, hallte in ihnen beiden wider. Eine Jägerin, das war sie. Man brauchte sie nur in die Nähe eines machtvollen Dämons zu bringen, und sie wurde wild.
» Rate, wer es ist!«, forderte Nikodemus sie auf.
Sie war blass, aber ihre grünen Augen funkelten. » Kynan.«
Die Fensterscheiben bogen sich nach innen.
» Und Rasmus«, fügte Xia hinzu.
Nikodemus riskierte einen längeren Blick nach draußen. » Wie viele Dämonen hat Rasmus insgesamt mitgebracht?«
Xia spielte mit seinem Messer. » Mit Durian und mir zusammen zwölf.«
» Sind irgendwelche anderen Magier dabei?«, fragte
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