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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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entdeckt, dass wir gemeinsame Interessen haben.«
    Xia stand auf und begann, in dem großen Raum auf und ab zu laufen. Er hielt sein Messer in der Hand, warf es hoch und fing es auf, abwechselnd am Heft und an der Klinge. Immer und immer wieder, ohne auch nur einmal aus dem Rhythmus zu kommen.
    Es war wirklich eine ungewöhnliche Waffe. Nikodemus hatte noch nie solch ein Messer gesehen. Es hatte nicht nur eine Klinge, sondern Dutzende, ineinander zu einem verwirrend tödlichen, erbarmungslosen Muster verschlungen. Man brauchte Jahre, um mit magischer Kraft eine solche Waffe zu schaffen.
    Siddique folgte Xia mit dem Blick. Schließlich nahm sie ihren Dolch und balancierte ihn mit der Klinge auf ihrem Zeigefinger. Xia ignorierte sie, warf weiterhin das Messer und marschierte durch den Raum.
    Mir und Nikodemus sahen sich immer noch an. Mir war der schwächste der drei Warlords, aber seine Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, machte den Mangel an Stärke wett. Nur selten fällte er ein falsches Urteil.
    » Ich fühle es nun«, meinte er. » Sie hat dir tatsächlich Treue geschworen.«
    » Wie ich es gesagt habe.«
    Siddique hörte auf, mit ihrem Dolch zu spielen, und griff nach Mirs Hand. Wieder zog er ihre Finger an die Lippen und hauchte einen Kuss darauf.
    » Die Magie der Hexe hat in der Tat etwas Seltsames«, fügte er dann hinzu.
    Nikodemus spürte, wie der Warlord versuchte, in Carsons Bewusstsein einzudringen. Ganz sanft, aber um sie zu überprüfen. Allerdings kam er nicht weit. Carson blockte ihn ab.
    » Mir ist nur ein Fall bekannt, in dem ein Dämon dauerhaft mit einem Menschen verschmolzen ist. Allerdings behielt jener Dämon die Kontrolle und blieb, bis sein widerstrebender Gastgeber starb.«
    Carson gab sich gelassen.
    » Bei dir jedoch«, fuhr Mir, an Carson gewandt, fort, » ist es anders. Der Dämon kontrolliert dich nicht. Ihr habt euch aneinander angeglichen, Dämon und Hexe.« Er runzelte die Stirn. » Ich frage mich, ob man noch behaupten darf, dass du ein Mensch bist.« Sein Mund verzog sich, aber es wirkte nicht wie ein Lächeln. » Ich bin neugierig, Nikodemus. Wenn du in ihrem Geist bist, wie wirkt sich dann ihre Magie auf dich aus?«
    Nikodemus lächelte, aber auch das war kein freundliches Lächeln. » Es bläst dir beinah den Kopf weg, Mir. Es ist unglaublich.«
    Mir sammelte erneut Magie, und Nikodemus gefiel das kein bisschen. Siddique hatte von Neuem begonnen, mit ihrem Dolch zu spielen, zog die Klinge über ihre Hand und steckte einen blutenden Finger in den Mund.
    Nikodemus drückte Carson an sich. » Es war ein langer Tag für sie, und ich fürchte, sie kriegt ziemlich schlechte Laune, wenn wir nicht bald zu einer Einigung kommen. Haben wir einen Deal oder nicht? Wollt ihr lieber weiterhin an euren alten Gewohnheiten kleben und zuschauen, wie immer mehr aus der Sippe den Magiern zum Opfer fallen, bis niemand von uns übrig ist?«
    Er bot ihnen das an, wofür Dämonen lebten: die Schlacht gegen den Feind. Über Jahrhunderte hinweg hatten sie heftig unter der Bedrohung der Magier gelitten, sich aber unablässig untereinander bekriegt. Nie waren sie ein Bündnis eingegangen, hatten sich stets abseits der anderen Gruppen gehalten– das waren die alten Sitten. Und auf diese fatale Weise hatten sich die Dämonen immer weiter selbst geschwächt.
    » Das kann man nicht so einfach entscheiden«, erwiderte Huijan. » Darüber muss man diskutieren.«
    » Zeitverschwendung«, hielt Nikodemus ihm vor. » Entweder machst du mit oder nicht. Wenn nicht, kannst du auch gleich nach draußen marschieren und dich dem nächstbesten Magier ergeben.«
    Xia stand am Fenster und hob die Lamellen eines Rollos mit der Messerspitze an, blickte hinaus in die Dunkelheit.
    » Apropos«, sagte er und schaute Nikodemus an, » draußen rollt gerade eine Limousine vor. Eine hübsche, glänzende Stretch-Limousine.« Er legte den Kopf schief. » Wenn du mich fragst, dann ist sie gerade aus Tiburon gekommen.«
    Carson erstarrte. » Magellan«, flüsterte sie.
    Die schimmernde Magie um Siddique verwandelte sich in weißglühende Hitze, dann sammelte sie sich in einem gleißenden Strahl. Nikodemus spürte, dass er genau auf Carson zielte, bösartig und mit wachsender Kraft.
    Xia lachte, das Messer angriffsbereit in der Hand, doch es lag keine Fröhlichkeit in seinem Lachen.
    Nikodemus sammelte seine eigene Magie, und Carson öffnete sich ihm, damit er noch mehr Macht gewann. Sie wusste nicht genug über Dämonen,

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