In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)
wachsende Erregung riss Carson mit. Er griff mit seiner anderen Hand nach ihr, drückte ihre Schulter gegen das kühle Fenster.
» Was ist mit dir?«, flüsterte sie. » Willst du deine Freiheit nicht zurückhaben?«
Kynan hob den Kopf, bog ihn leicht zurück und bot Carson seine Kehle dar, ritzte sich dann die Haut mit Xias Messer. Eine ganz leichte Berührung genügte, und schon quoll Blut hervor. Kynan wartete, seine schönen Augen auf Carson gerichtet.
Sie lehnte sich in der unerträglichen Enge der Limousine nach vorn. Der Geruch seines Bluts stieg ihr in die Nase, und sie presste ihre Lippen auf den Kratzer an seinem Hals. Ihr ganzer Körper prickelte, als sie sein Blut schmeckte.
Seine Finger glitten zu ihrer Jeans, zogen den Reißverschluss herunter.
» Nein!«, sagte Carson und wand sich aus seinem Griff, zog den Reißverschluss wieder hoch.
» Warum nicht?« Er fuhr mit einem Finger über ihre Unterlippe, und als er ihn wegzog, schimmerte ein Blutstropfen darauf.
Carsons Geist war in Aufruhr. Sie fühlte die Intensität seiner Magie und Magellans Echo. Wenn ich dieser Verbindung folge, dann lande ich bei Magellan, dachte sie.
Kynan zu verlieren wäre ein harter Schlag für den Hexer, und sie musste ihm so viel Schaden wie möglich zufügen. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf diesen Gedanken.
Und dann war sie plötzlich in Kynans Geist. Anfangs nicht sehr tief, aber es reichte. Tiefer. Sein Hass auf Magellan würde die Welt versenken, falls er jemals freikam.
» Ich kann dich trennen«, sagte sie.
» Wie machst du es?« Die Hand, in der er immer noch Xias Messer hielt, lag an ihrem Kopf. Drei Finger lösten sich und griffen in ihr Haar. Carson war in seinem Geist, und er wusste es. Erlaubte ihr zu bleiben. » Du gehörst nicht zur Sippe. Und ich bin nicht frei.«
» Doch«, sagte sie. » Ich gehöre zur Sippe, und ich bin trotzdem eine Hexe.« Sie tauchte tiefer in sein Bewusstsein ein. Ihre neue Magie, jahrhundertealt und doch so unvertraut für sie, reagierte auf Kynans Kraft mit einer solchen Macht, dass Carson unwillkürlich aufschrie. Sie fiel ganz tief in ihn hinein, und dann sah sie ihn plötzlich nicht mehr, raste durch seine Gedanken, unterschied seine Magie von der des Hexers, und dann lächelte sie.
» Das ist unmöglich«, flüsterte er. » Das kann nicht möglich sein.«
Sie beugte sich vor und legte eine Hand auf seine Wange. » Ich weiß, auf welche Weise er dich gebunden hat, und ich werde dem jetzt ein Ende setzen.«
Sie trennte Kynan mit einem einzigen, brutalen Schnitt.
Doch sie zog sich nicht aus seinem Geist zurück, war nah, viel zu nah daran, ihn zu ihrem Sklaven zu machen. Kynans Magie stürmte auf sie zu, raste wie ein Hurrikan über sie hinweg. Der Teil ihrer Magie, der nicht dämonischen Ursprungs war, blähte sich auf, ließ ihre Sicht schwächer werden. Und dann spürte sie Kynans Kraft in sich. Es brachte sie in ihren Körper zurück, ließ sie nach Atem ringen.
Kynan sandte weiterhin seine Magie in sie.
» Hör auf«, flüsterte sie.
Sein Körper war über sie gebeugt. Sein Brustkorb hob und senkte sich, während er mühsam Luft holte.
Sie rief seinen Namen, voller Furcht, in etwas hineingezogen zu werden, was ihre Beziehung zu Nikodemus zerstören würde. Ihr Verlangen, Kynan an sich zu binden, brannte heiß und wild in ihr, und sie wusste nicht, wie sie widerstehen sollte. Kynan würde ihr gehören, eine furchtbare Waffe sein in ihrem Kampf gegen Magellan und Rasmus. Sie konnte Nikodemus und den anderen helfen, wenn sie ihn zu ihrem Sklaven machte.
Kynan hob den Kopf und sah sie an, während er seine Magie weiterhin in ihren Geist jagte. Sein Mund verzog sich leicht. » Es ist besser, deine Kreatur zu sein als Magellans.«
» Nein.« Nikodemus erwartete von ihr, dass sie Kynan trennte, doch nie, niemals durfte sie diese Linie überschreiten und einen Dämon mit ihrer Magie binden. Die Hitze der Verbindung zwischen Kynan und ihr verbrannte sie fast, doch es gelang ihr, sie zu dämpfen, denn würde sie es nicht tun, würde es zu ihrem Unglück führen.
Wenn sie Kynan band, würde sie Nikodemus verlieren.
Kynans Körper bog sich ihr entgegen, und er atmete tief aus.
Carson blickte auf die Hand, mit der er immer noch ihren Arm hielt. » Lass mich los«, sagte sie. » Bitte, Kynan.«
Er sank gegen den Sitz, die Hände auf seine Brust gepresst. » Er ist fort«, flüsterte er und öffnete die Augen. Carson vermied jeden weiteren Kontakt mit
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