In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)
hatte. Magier umzubringen war eindeutig seine Lieblingsbeschäftigung. Seinem Messer Arbeit zu geben, seine Grenzen auszutesten, zu überprüfen, wo die Magie seines Opfers noch anfällig war. Er konnte Stunden damit verbringen, die Klingen zu tödlicher Schärfe zu schleifen. Und inzwischen gab es nicht mehr viele » Anfälligkeiten«. Vielleicht würde dies eine jener seltenen Nächte werden, in denen ihm erlaubt wurde, einen aus dem Magiergeschlecht ins Jenseits zu befördern. Eine Weile lang gab er sich dieser Vorstellung hin.
Ungefähr eine Stunde nachdem es dunkel geworden war, öffnete sich das Garagentor, und ein roter Mercedes rollte heraus. Am Steuer saß ein Mann. Mit langem Haar. Also, wenn das keine Überraschung war! Doch dann erkannte er Nikodemus. Kein Warlord ließ sich so leicht übertölpeln und dieser schon gar nicht. Die Hexe befand sich noch im Haus. Lebend.
Nicht lange, nachdem der Warlord weggefahren war, bog der Pizzaservice in die Einfahrt. Ein schlaksiger Loser-Typ saß in dem Wagen.
Xia steckte sein Messer weg und stieg ab. Er kümmerte sich um den Loser. Nett und ohne ein Geräusch zu machen. Der Typ würde sich nicht an das erinnern, was mit ihm passiert war.
Xia wartete, bis der Wagen wieder davongefahren war, dann nahm er die Pizzaschachtel. » Showtime«, murmelte er vor sich hin.
Es war tatsächlich die Hexe, die ihm öffnete, und verdammt wollte er sein, wenn sie nicht in ihrer Kraft eingeschränkt war, genau wie Rasmus es behauptet hatte. Nichts war von der Arroganz zu spüren, die das Magiergeschlecht normalerweise zeigte. Sie wirkte sanft, während jeder andere Magier, dem er bisher begegnet war, ein hinterhältiger Mistkerl gewesen war. Sie hatte grüne Augen. Große grüne Augen, und sie hatte eine sexy Figur. Na ja, auch ein hübsches Gesicht.
Ihre Augen weiteten sich, als sie ihn anblickte. Klar. Xia wusste, was sie sah, und es gefiel ihm, dass sie Angst vor ihm hatte. Also, wenn plötzlich so ein großer böser Kerl in Motorradklamotten vor deiner Tür steht und du eine niedliche Maus bist in einem hässlichen Shirt, das dennoch nicht verbergen kann, dass du eine Superfigur hast, dann– ja, dann solltest du dir wirklich Sorgen machen. Auch eine Hexe war verletzbar.
» Pizza«, sagte er.
Die Hexe öffnete die Tür noch weiter, um ihn hereinzulassen. War sie wirklich so dumm, oder was?
Xia trat ein. Und war kein bisschen überrascht, dass das Haus des Warlords Schutzvorrichtungen besaß. In dem Moment, in dem er die Schwelle überschritt, reagierten die Koboldgesichter, begannen zu zwitschern und gegen die fremde Magie in ihm zu protestieren.
Entweder wusste die Hexe nicht, was das bedeutete, oder sie war nicht clever genug, ihre Macht einzusetzen. Xia spürte, wie dieser Gedanke ihn erregte. Offensichtlich war es sein Glückstag. Sie war tatsächlich so jung und unerfahren, wie Rasmus gesagt hatte. Wirklich sehr unerfahren, wenn sie so viel Macht aus sich herausströmen ließ. O ja, es war in der Tat sein Glückstag. Die Hexe wusste nicht, was sie mit ihrer Magie anfangen sollte.
» Sie ist schon bezahlt, nicht wahr?«, sagte sie.
Xia begann zu improvisieren, als er begriff, dass sie nicht wusste, was er war. Als Erstes musste er an diesen gottverdammten Kobolden vorbeikommen, bevor sie alles ruinierten.
» Ja, ist bereits bezahlt. Nikodemus hat mich angerufen. Er wollte nicht, dass Sie ganz allein hier sind, und er hat mich gebeten, Ihnen auch gleich die Pizza mitzubringen. Ist doch besser, wenn sie noch richtig heiß ist und nicht schon leicht abgekühlt wie sonst, wenn sie geliefert wird.« Er hielt ihr die Schachtel vor die Nase. » Riecht großartig, nicht?«
Sie trat beiseite, und Xia musterte sie unmerklich noch einmal von Kopf bis Fuß. Eigentlich stand er nicht auf kleine Frauen, aber für eine Hexe, die nicht nur insgesamt eine Superfigur, sondern auch einen besonders knackigen Hintern hatte, konnte er durchaus mal eine Ausnahme machen.
Er ging an den Koboldgesichtern vorbei direkt ins Wohnzimmer, geleitet von dem Licht, das dort brannte. » Vergessen Sie nicht, Nikodemus auszurichten, dass ich seiner Bitte nachgekommen bin.«
» Das können Sie ihm gern selbst sagen. Er wird sicher bald wieder zurück sein.«
» Klar.« Er stellte die Schachtel auf den Couchtisch und öffnete sie. Es roch wirklich köstlich. Nikodemus wusste, was Qualität war. » Hier!« Er reichte Carson ein Stück, von dem der Käse herabtropfte.
» Danke.«
Xia blieb stehen,
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