In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)
beobachtete, wie sie die Pizza verspeiste, und spürte, wie seine Erregung wuchs. Nun ja, er war ein Dämon, oder? Es lag in seiner Natur, so auf eine Hexe zu reagieren. Ihre Magie zog ihn an, weckte sein Verlangen, ob er wollte oder nicht.
Sie hatte wirklich einen guten Appetit.
O verdammt, jetzt begriff er, warum die Hexe bei Nikodemus blieb, ohne ihn in ihre Gewalt zu bringen. Die zwei hatten was miteinander. Jetzt, da er so nah bei ihr stand, konnte er es spüren: Zwischen den beiden gab es ein Band, das erst vor Kurzem gelöst worden war. Was für ein abgefuckter Typ dieser Nikodemus doch war! Trieb es mit einer Hexe und ließ sie leben. Wenn er was mit ihr gehabt hätte, dann hätte sie garantiert keine Gelegenheit bekommen, hinterher davon zu erzählen!
» Bitte, nehmen Sie sich doch auch ein Stück«, sagte sie. » Und setzen Sie sich.«
» Danke.« Er bediente sich und nahm dann auf der Couch Platz. Nicht zu nah, schließlich wollte er sie nicht nervös machen.
O Shit, ein Dämon und eine Hexe, die » unartig« waren! Man konnte Nikodemus wirklich nicht vorwerfen, dass es ihm an Mut fehlte. Oder dass er nicht bereit wäre, Grenzen zu überschreiten.
Xia zog den Reißverschluss seiner Lederjacke auf, lümmelte sich auf die Couch und legte die Beine auf den Tisch.
Sie hatte ihr Stück bereits aufgegessen und wollte schon nach einem weiteren greifen, als er sich die Hände an seinem Shirt abwischte und ihr eine Hand hinhielt.
» Ich heiße übrigens Xia.«
» Carson.« Sie ergriff seine Hand, und Hitze schoss durch seinen gesamten Arm.
Verdammt will ich sein, dachte Xia. Wenn ich eh schon improvisiere, warum sollte ich mir dann nicht auch den Weg unter ihre Kleider erschwindeln?
» Ich glaube, ich hole mir ein Bier. Möchten Sie auch eins?«
Diese spezielle Improvisation erforderte von ihm, dass er so tat, als ginge er hier ein und aus und würde sich im Haus auskennen.
Nun ja, gehört hatte er schon vieles über Nikodemus. Es gab wohl kaum einen Dämon, der nicht wusste, wer er war: der einzige Warlord, der keine eigenen Gefolgsleute besaß. Doch die Gerüchte häuften sich, dass er dabei war, eine Gruppe aufzubauen, und dass die anderen Warlords deswegen ziemlich nervös waren.
Aber darüber musste er jetzt nicht nachdenken. Er war aus einem anderen Grund hierhergekommen. Er wollte etwas stehlen. Anschließend konnte er sich um die Hexe kümmern und noch ein bisschen » improvisieren«. Es gab nur ein Problem. Wo steckte dieser verdammte Talisman?
» Tun Sie sich keinen Zwang an«, antwortete Carson und beäugte die Pizza.
Der Fernseher war eingeschaltet und » Mortal Kombat« auf dem Bildschirm eingefroren.
» Sie spielen?«, wollte Xia wissen.
» Ich hab’s versucht, aber…« Sie seufzte. » Meistens passiert überhaupt nichts.«
» Soll ich es Ihnen beibringen? Hier, nehmen Sie noch was von der Pizza.« Er beugte sich vor und wählte ein großes Stück für sie aus. Dann zog er seine Jacke aus und warf sie über einen Stuhl. Er trug ein blaues Tank Top, dessen Farbe genau zu seinen Augen passte.
Carson aß hungrig.
» Mein Gott, hat Nikodemus Ihnen denn nichts zu essen gegeben?«
» Vorhin hatte ich keinen Hunger.«
Ja. Sie ließ den Blick ihrer grünen Augen über ihn wandern, über die Muskeln an seinen Armen und den beeindruckenden Sixpack, der sich unter seinem Top abzeichnete.
Xia starrte sie an. » Sie sind hübsch.« Was ja auch stimmte. Er fand sie immer begehrenswerter. Körperlich und auch sonst. Obwohl ihre Magie vollkommen verworren war. War Nikodemus daran schuld? Falls sie im Bett irgendwelche merkwürdigen Vorlieben hatte, okay, dann würde er ihr die auch erfüllen. Gern sogar.
Carsons Wangen färbten sich rot. Niedlich irgendwie, wenn man das an einer Hexe mochte. Er mochte es nicht.
» Danke«, erwiderte sie auf sein Kompliment.
» Wenn ich uns ein Bier geholt habe, dann gibt’s eine Lektion in › Mortal Kombat‹, einverstanden?«
Sie sah ihn an, so unschuldig, als ob sie in ihrem ganzen Leben noch nie einen Dämon verraten hätte, und sagte: » Ja.«
Während er nach der Küche suchte, machte er einen kleinen Umweg durchs Haus. Doch nirgendwo spürte er den Talisman, den er an sich bringen sollte. Rasmus hatte ihm gesagt, wenn er in die Nähe der Statue käme, würde er ein Jucken unter der Haut spüren.
Angeblich hatte die Hexe den Talisman Magellan gestohlen, diesem Bastard von Hexer, so hinterlistig und gerissen wie kein anderer. Aber auch Rasmus war
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