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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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irgendetwas gegen ihre Schmerzen unternehmen, Warlord?«
    Nikodemus tauchte tiefer in ihr Bewusstsein ein, und er fand nichts als Pein. Er schob sie beiseite, in einen entfernten Winkel ihres Verstandes, und stellte sich zwischen Carson und ihre Schmerzen, sodass sie abgeschirmt war. Alles, was ihr Körper empfand, ging nun auf ihn über. Und er musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht zu schreien. Wie hatte sie nur so lange durchgehalten?
    Harsh blickte auf. » Danke.« Dann wandte er sich wieder Carson zu. Ihre Schultern waren bereits entspannt.
    Nikodemus hatte das Gefühl, als würde ihm der Arm abgerissen. Shit. Ihr Handgelenk sah übel aus. Schlimmer, als er erwartet hatte. Noch immer sickerte Blut aus der Wunde. Getrocknetes und trocknendes Blut verschmierte ihre Finger.
    Harsh drehte ihren Arm ein wenig mehr ins Licht. » Kannst du die Finger bewegen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    » Wir können froh sein, dass er sie von der Seite her erwischt hat. Sonst hätte er die Sehnen durchschnitten.« Er sah Nikodemus an. » Sie braucht einen Chirurgen.«
    » Kein Arzt. Das weißt du.«
    » Egal, was ich tue, sie wird auf jeden Fall eine hässliche Narbe behalten.« Mit den Zähnen riss Harsh ein Päckchen auf.
    » Wie weit soll ich sie abschirmen?«
    » Komplett«, erwiderte Harsh. » Sie darf nicht zucken. Kriegst du das hin?«
    » Ja.«
    Harsh fädelte eine der Nadeln aus dem Nahtset ein. » Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich tue. Das ist mittelalterlich. Verdammter Mist.«
    Nikodemus versuchte, sich zu wappnen. Irgendwie war alles falschgelaufen. In den alten Zeiten, bevor die Dämonen sich selbst Tabus auferlegt hatten, waren es die Menschen, die die Schmerzen zu ertragen hatten, wenn sie sich mit Dämonen einließen. Diesmal würde er die weißglühende Qual ertragen müssen. Weil er nicht wollte, dass sie starb, egal, was sie letztlich sein würde: eine auf ewig von ihrer Magie getrennte Hexe oder eine Hexe, die ihre mächtige Magie zu beherrschen wusste.
    Dabei war er noch immer zutiefst verwirrt. Natürlich hatte er seine eigene Verteidigungsstrategie gegen das Magiergeschlecht, schließlich hatte er lange genug überlebt, ohne versklavt zu werden. Aber die Vorstellung, dass Carson ihn binden könnte, beunruhigte ihn nicht wirklich. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sie es bei ihm versuchen würde. Höchstens unabsichtlich.
    Allerdings musste er, wenn er sie in seinem Leben behielt, sämtliche Hoffnungen aufgeben, mit den anderen Warlords ein Abkommen schließen zu können. Niemand würde einem Dämon vertrauen, dessen Geliebte eine Hexe war! Na und? Er würde eine andere Möglichkeit finden, seine Pläne zu verwirklichen. Aber all das waren Probleme, die noch gar nicht akut waren. Zunächst galt es, für Carsons Überleben zu sorgen.
    Eins nach dem anderen, sagte er sich, Schritt für Schritt. Er lehnte sich gegen die Wand, während Harsh die Wunde mit kleinen Stichen nähte. Bei jedem Stich schien es ihm, als fahre eine glühende Nadel in seine Haut. Nikodemus biss die Zähne zusammen und hielt durch.
    Es kam ihm vor, als wären hundert Jahre vergangen, bis Harsh den letzten Knoten machte und noch einmal seine Arbeit betrachtete, bevor er in einem hübschen kleinen Frankenstein-Muster Pflaster auf die Haut setzte, die von dem Desinfektionsmittel gelb verfärbt war.
    Schließlich verband Harsh das Handgelenk mit einer Mullbinde und benutzte die ziemlich stumpfe Schere aus dem Erste-Hilfe-Kasten, um den Mull abzuschneiden. Danach durchforstete er die Päckchen, die noch auf der Matratze lagen, öffnete zwei weitere und schüttelte die Tabletten heraus.
    » Was ich nicht alles für ein paar Demerol geben würde…«, murmelte er dabei.
    Nikodemus hatte die Arme vor der Brust verschränkt. » Träumst du immer noch von der Pillen-Fee?«
    Harsh ignorierte ihn und gab die Tabletten in Carsons unverletzte Hand. » Nimm die. Sie werden die Schmerzen lindern.«
    Carson schluckte sie ohne Wasser.
    Harsh griff in seine Hosentasche und zog die andere Medikamentenflasche heraus. » So, und jetzt noch das Penicillin.« Auch die schluckte sie trocken. Sie war ein Profi.
    Nun, da ihr Handgelenk versorgt war, untersuchte Harsh Carsons zusammengekrümmte Finger. » Meinst du, du kannst sie jetzt bewegen?«, wollte er wissen.
    Carson nickte.
    Nikodemus trat näher. Er wollte den Talisman in Sicherheit bringen. Trotz allem, was passiert war, bedauerte er es nicht, in Rasmus’ Haus eingedrungen zu

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