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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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ihm begegnet war, hatte er nichts in ihr gefühlt, was dem hier auch nur im Geringsten ähnlich gewesen wäre.
    Und dann verlangsamten sich die chaotischen Wirbel.
    Carson hob den Kopf, und er sah in ihre weit geöffneten Augen, erahnte darin einen Schimmer ihrer verfälschten Magie. Das Copa hatte ihrer Iris bereits eine tiefgrüne, unnatürliche Farbe verliehen. Sie schimmerte wie der Grund eines tiefen und sehr, sehr kalten Sees. Eines Sees, in den er nur allzu gern eingetaucht wäre. Sofort unterdrückte er diese Reaktion.
    Die Kobolde in seinem Haus reagierten heftig auf Carsons Magie und darauf, wie aufgewühlt er war. Sie schien Funken zu sprühen, war nicht fokussiert und roch nach Furcht, Erschöpfung und absolutem Chaos. Carson stand kurz vor einem kompletten Zusammenbruch. Kaum verwunderlich, wenn man bedachte, was sie in dieser Nacht durchgemacht hatte.
    Er musste sie irgendwohin bringen, wo er ihre Verbindung unbesorgt unterbrechen und ihre Wunde versorgen konnte und wo sie, wie Harsh geraten hatte, die Auswirkungen all dessen wegschlafen konnte. Er hoffte, dass sie von der Droge keinen bleibenden Schaden zurückbehielt. Manchmal passierte es. Manche Menschen erholten sich nie mehr davon.
    Ihre Magie erregte ihn. Wie Hexenmagie Dämonen erregte. Doch er hatte sich unter Kontrolle. Dunkle Schatten lagen unter ihren Augen, ihre Haut war viel zu blass, selbst für ihn, der hellhäutige Menschen so aufregend fand. Blasse Haut reizte ihn. Nun ja, Gegensätze zogen sich an, oder?
    Carsons Magie beruhigte sich, verband sich mit dem, was auch immer durch ihr Bewusstsein wirbelte.
    Wie schön es wäre, eins mit ihr zu werden? Er so dunkel und nicht-menschlich, sie so blass wie Elfenbein. Während ihre Magie aus ihr herausströmte und wilde Leidenschaft in ihren von Copa geweiteten Augen lag?
    Nikodemus riss sich zusammen, aber es fiel ihm verdammt nicht leicht. Er roch Blut, er roch ihren Duft, und es brachte ihn fast um den Verstand. Das Prickeln ihrer Magie, die zu neuem Leben erwacht war und ihn erregte. Mehr denn je fühlte sie sich wie eine Hexe an, und er reagierte wie ein Dämon darauf. Mit Verlangen nach Blut und Verlangen nach ihrem Körper. Er wollte das haben, was sie ihm geben konnte.
    » Sie steht kurz vor einem Zusammenbruch, Warlord.«
    » Ich weiß.« O Gott. Sie war sehr, sehr bleich. Ihre Knie gaben nach, und er fing sie auf. Die Kobolde zwitscherten in seinem Kopf. Er ignorierte sie, packte Carson und hob sie auf seine Arme.
    » Ich bringe sie nach oben. Nimm den Erste-Hilfe-Kasten mit.«
    Er nahm gleich zwei Stufen auf einmal, denn sie war bewusstlos geworden. Harsh war dicht hinter ihm. Doch als Nikodemus sie auf sein Bett legte, öffnete sie wieder die Augen.
    Harsh öffnete den Kasten und suchte etwas, murmelte dabei vor sich hin.
    Ihre Füße waren eiskalt. Irgendwo hatte er Decken, für den Fall, dass er menschlichen Besuch bekam. Doch der letzte war schon ziemlich lange her, und er erinnerte sich nicht, wo er sie verstaut hatte. Schließlich entdeckte er eine Decke in einer Schublade und zog sie heraus, breitete sie über ihre Beine und steckte sie unter ihren Füßen fest.
    Harsh hatte ihren Arm so gedreht, dass man die Wunde sehen konnte, und sie beide reagierten auf den Geruch von frischem Blut. Zwei Dämonen, die Blut rochen. Nichts Gutes konnte daraus entstehen. Doch Harsh gelang es, sich zu beherrschen, und Nikodemus war es seit Ewigkeiten gewohnt, sich trotz allen Verlangens unter Kontrolle zu halten.
    Harsh kippte den Inhalt des Erste-Hilfe-Kastens auf die Matratze. » Primitiver Mist.« Stirnrunzelnd wühlte er zwischen den Sachen, wirkte nun ganz konzentriert. » Nichts, was ich gebrauchen kann. Soll ich vielleicht diese Wunde mit ein paar Verbänden und Pflaster richten?«
    » Arbeite mit dem, was dir zur Verfügung steht, und nicht mit dem, was du dir wünschst.« Nikodemus hielt seine Verbindung zu Carson aufrecht. Er wagte es nicht, sie zu unterbrechen, solange Carson sich in einem so instabilen Zustand befand.
    Harsh setzte sich aufs Bett und zog ihre Hand auf seinen Schoß. Er hatte die Nachttischlampe so ausgerichtet, dass ihr Licht dorthin fiel, wo er es brauchte. Die Wunde klaffte weit auf.
    Carson schaute ihn an, und sie schien viel zu klein und zu zierlich, um das überstehen zu können, was ihr zugestoßen war. Doch sie jammerte nicht, hatte nur die Schultern hochgezogen und ihre Kiefer fest zusammengepresst. Nicht mal ein Wimmern war zu hören.
    » Kannst du

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