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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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konnte.
    Carson beugte sich vor und umfasste die Toilette. Nikodemus spürte, wie ihr Körper sich quälte, doch sie brachte nichts mehr hervor.
    Die Verbindung zu ihr bestand weiterhin. In der einen Minute hätte er schwören können, dass sie zum Dämonenvolk gehörte, in der nächsten spürte er nichts als die Hexe in ihr. Dann wiederum fühlte sie sich an, als ob alles in Ordnung wäre, um nur einen Moment später so von aller Magie verlassen zu sein, als wäre sie ein gewöhnlicher Mensch. Zwischendurch stürmten gewaltige Gefühle auf ihn ein, hörte er ihren mentalen Aufschrei und nahm die nun schon vertraute Mischung aus Hexe und Dämon wahr. Und dann, so wie in diesem Moment, ließ ihre Verbindung nach, bis er gar nichts mehr spürte und schon befürchtete, dass jegliches Leben aus ihr gewichen war.
    » Sie bedeutet dir viel, nicht wahr?«, sagte Harsh. Er trug nun seine eigene Kleidung und war scheinbar genauso versessen auf Eleganz, wie Durian es gewesen war. Olivgrüner Kaschmirpullover. Hose aus einem Seidengemisch. Auf Hochglanz polierte Schuhe. Alles exklusiv und teuer.
    » Wenn sie nicht gewesen wäre, hätte Magellan Erfolg gehabt.« Nikodemus wandte sich um und blickte Harsh an, und er sah, dass der ihn aufmerksam betrachtete. Aufmerksam und ohne Vorurteile. Das machte es ihm leichter.
    » Sie ist die Eine für dich, oder?«
    » Ja«, erwiderte Nikodemus. Er war zu müde, um es abzustreiten. Irgendwann war es einfach passiert. Verbring ein bisschen Zeit im Kopf einer Frau, die dir deinen Hintern ein- oder zweimal in wirklich miesen Situationen rettet, und die Chancen sind groß, dass du dich in sie verknallst.
    Er schaute wieder zu Carson hin. Sie hielt immer noch den Kopf gesenkt, und er konnte sehen, dass der Streifen in ihrem Nacken dunkler und breiter wurde.
    » Wenn sie nicht gewesen wäre«, sagte er sanft, » dann stünden wir nun einem Magier gegenüber, der einen Warlord binden könnte, ohne auch nur ins Schwitzen zu geraten.«
    Harsh schwieg.
    Die Linie auf ihrem Körper verschwand immer schneller. Nikodemus setzte sich auf den Boden, zog Carson in seine Arme, und mit einem Seufzer lehnte sie sich an ihn. Körperlich verfiel sie zusehends, geistig entsprach sie einem Hurrikan der höchsten Stufe.
    Sie war so klein, und in den allermeisten Jahren ihres Lebens hatte es niemanden gegeben, der auf sie aufgepasst oder sich darum gesorgt hatte, was mit ihr geschah. Da war niemand gewesen außer diesem gottverdammten Hexer, der sie benutzte. Nikodemus konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal jemanden mit seinem Leben hatte beschützen wollen. Jetzt wollte er es, doch nun hatte er nicht die Macht, sie zu retten.
    » Ich weiß nicht, was ich für sie tun könnte«, sagte er. » Wäre sie eine von uns, wüsste ich es. Aber sie ist anders als wir.« Er lehnte seinen Kopf gegen die Wand. Er wollte nicht daran denken, dass sie im Sterben lag.
    Harsh kaute auf seiner Unterlippe. Gerade als Nikodemus ihm sagen wollte, dass er woanders hingehen und dort seinen Nabel betrachten solle, hockte sich Harsh neben Carson und fasste sie an ihrem gesunden Handgelenk. Er wirkte äußerst konzentriert.
    » Was, wenn nicht die Magie das Problem ist?«, meinte er schließlich.
    » Das soll heißen?«
    » Vielleicht ist ihr Körper das Problem. Sie ist kein Dämon. Ihre Physiologie ist menschlich.«
    » Darauf wäre ich nie gekommen!«, sagte Nikodemus sarkastisch. Er strich über die schwarze Linie auf Carsons Hals. Energie floss in ihn, reine Dämonenenergie.
    Harsh musste es auch gespürt haben, denn er sog hörbar den Atem ein und stieß ihn wieder aus. » Wenn sie zum Dämonenvolk gehörte, wäre dies nicht schlimmer als eine leichte Grippe für sie und nicht wie die Beulenpest. Ihr Körper ist anders konstruiert als unserer, und das ist es, was sie umbringt.«
    » Und weiter?«
    » Es gibt ein Krankenhaus in Olompali. Es ist klein, aber trotzdem sollte es den Ärzten dort gelingen, ihre Beschwerden zu lindern. Du hast alles getan, was du konntest, um sie geistig stabil zu halten. Nun müssen wir ihre körperlichen Probleme behandeln.«
    » Sie kann nicht in das Krankenhaus gehen«, erwiderte Nikodemus und packte Harsh am Handgelenk. » Glaubst du nicht, ich hätte sie schon längst hingebracht, wenn das möglich wäre? Du weißt, was wir sind und was mit ihr passiert ist. Es ist unmöglich. Sie würde dort ganz sicher sterben.«
    » Ich verstehe.« Harsh schaute ihn mit seinen braunen Augen so

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