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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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einen völlig » tauben« Menschen mit einem interessanten Stammes-Tattoo gehalten.
    » Seit wann ist er schon so?«, wollte Harsh wissen und streichelte Fens Arm.
    » Seit du fort bist.« Fen setzte sich ebenfalls, stützte die Ellbogen auf den Tisch. Sie beugte den Kopf und verschränkte die Hände im Nacken. Die Streifen auf ihren Unterarmen nahmen ein tieferes Rot an. Nach einer Weile hob sie den Kopf wieder. » An manchen Tagen geht es ihm besser. Dann spricht er ein paar Worte. Zieht sich selbst an. Hält alles in Ordnung. Aber meistens ist er so. Redet nicht. Bewegt sich kaum.«
    Harsh legte seine Hand auf ihre. » Tut mir leid.«
    O verdammt! Am liebsten hätte Nikodemus laut geflucht. » Soll das heißen, dass eure Verbindung zerstört ist?« Getrennte Blutzwillinge waren nutzlos für ihn. Und für Carson.
    Iskanders Kopf fuhr hoch. Seine Augen blitzten, und für einen Moment wirkte er völlig unbeeinträchtigt. Magie brach aus ihm hervor, brennend heiße Magie. Irre. Völlig außer Kontrolle.
    Harsh erstarrte.
    Iskander blickte Carson an, und nun wirkten seine Augen lebendig. Wissend.
    Carson schob Nikodemus’ Arm weg und trat auf Iskander zu, die Handflächen erhoben.
    Iskander sah ihr ruhig entgegen. Seine Augen begannen zu glühen, wurden dunkler, veränderten ihre Farbe zu einem tiefen Kobaltblau.
    Die Luft knisterte vor Magie.
    » Rühr ihn nicht an, Hexe!« Fen sprang auf. Ihre Hand schoss vor und schloss sich um Carsons verletztes Handgelenk, gerade, als Carson Iskander berühren wollte.
    Es ging so schnell, dass Nikodemus keine Chance hatte, den Schmerz, der über sie beide hereinbrach, abzublocken.
    Carson sank auf die Knie, erfüllt von unerträglicher Pein, doch Fen drückte weiter zu.
    Nikodemus schnitt Carson von der Qual ab, bis es nur noch ein dumpfer Schmerz für sie und ein heißes Brennen für ihn war. Dann sammelte er seine Magie und zog durch ihre Verbindung auch Macht aus Carson, Hexen- und Dämonenkraft, ineinander verschlungen.
    Fen drehte Carson das Handgelenk um, und sie alle rochen das Blut, als die Stiche aufrissen. Die Spannung im Raum stieg explosionsartig an. Nikodemus brüllte auf. Er hatte Fens Magie bezwungen.
    » Lass sie los, sofort«, befahl er, während sie Carson noch immer beschimpfte. Sein Körper hallte von Carsons Schmerzen wider, gierte nach Blut, das frisch und warm durch seine Kehle floss.
    Harsh saß immer noch unbeweglich da, sog tief die Luft ein. Der Geruch des Blutes erregte auch ihn, genau wie Nikodemus.
    Der Einzige, der keine Reaktion zeigte, war Iskander.
    » Glaub mir, Fen«, sagte Nikodemus mit gefährlich leiser Stimme, » es wird dir bestimmt nicht gefallen, wenn ich verärgert bin.«
    » Sie hat versucht, uns zu berühren!« Fen hielt immer noch Carsons Handgelenk umklammert und versuchte, ihre Magie wieder zu aktivieren. Doch nichts passierte.
    Nikodemus lächelte sie an.
    » Die Hexe wollte meinen Bruder anfassen«, zischte Fen.
    Nikodemus schnitt ihr die Luft ab. Fens Augen traten hervor. » Ich sagte, lass sie los.«
    Die Streifen auf Fens Armen glühten dunkelrot, doch endlich ließ sie Carson los.
    Augenblicklich ließ der Schmerz nach, und im Ausgleich ließ Nikodemus wieder Luft in Fens Lungen, gerade so viel, dass sie am Leben blieb. Sie versuchte, sich aus seiner magischen Umklammerung zu befreien, aber er hielt sie weiterhin fest in seinem Griff. So leicht würde sie nicht davonkommen. Und sie sollte begreifen, dass er sie jederzeit wie einen Käfer zerquetschen konnte, wenn er es nicht auf der Stelle tat.
    Verdammte Freaks, diese Blutzwillinge. Sie waren verrückt, allesamt. Eine gottverdammte Bedrohung.
    Magie erfüllte den Raum. Von Fen stammte sie nicht, denn Nikodemus hatte sie noch nicht freigegeben. Was hieß, dass damit auch Iskander gebunden war. Und ganz sicher kam sie auch nicht von Carson. Sie hatte sich wieder aufgerichtet, schwer atmend, und hielt die verletzte Hand an ihre Brust gedrückt. Ihre Magie war im Moment vollkommen erloschen.
    Harsh sprang so heftig auf, dass sein Stuhl umkippte. » Iskander?«
    Nikodemus schaute zu Iskander hin und sah, dass dessen Blick wieder lebendig wirkte und auf Carson gerichtet war. Carson starrte aus fieberglänzenden Augen zurück. Sie machte einen Schritt auf ihn zu, streckte erneut die Hände nach ihm aus. Hellrotes Blut sickerte in den Verband.
    Wäre sie nicht über die Beine des umgestürzten Stuhls gestolpert, hätte sie Iskander vielleicht doch noch berührt, und dann, na ja,

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