In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)
aufnahm. Und in dem Moment, als er ihr Blut kostete, flutete eine Woge aus schimmernder Hitze durch ihren Körper.
Seine Zunge folgte dem Weg, den ihr Blut genommen hatte, hinunter zu ihrem Schlüsselbein, und dann küsste er sie dort, wo das Blut sich sammelte.
Carson fühlte sich bis in ihr Innerstes erschüttert. Noch immer spürte sie seine Lippen, seine Zähne, fühlte, wie sich seine Energie bis in den letzten Winkel ihres Körpers ergoss.
Sie stöhnte auf, und es war ein sinnlicher Laut. Sie wünschte sich, dass er sich an ihrem Blut satt trank. Sein Körper fühlte sich so gut an ihrem an. Warm und lebendig.
Dann lösten sich seine Lippen von ihr, und Carson wandte sich ihm wieder zu. Sie fühlte sich benommen, zittrig.
Seine Brust hob und senkte sich, während er tief ein- und wieder ausatmete. Seine Hand lag immer noch an ihrem Kopf, und nun drehte er seinen Kopf und ritzte sich die Haut, bis ein roter Streifen erschien. Langsam drückte er Carsons Kopf zu sich herunter.
Der Blutgeruch stieg ihr in die Nase, während sie sich seiner Haut mit ihrem Mund näherte. Ihr Magen zog sich zusammen, rebellierte.
» Du musst es beenden«, flüsterte er. » Es ist nicht gut, wenn es nicht beendet wird.« Er hielt sie nah, so nah, als seien sie Liebende. Die Hitze seines Körpers drang in ihren ein, ihre Hände waren gegen seine harten Muskeln gedrückt. Carson vertraute ihm. Schließlich hatte er ihr schon mehr als einmal das Leben gerettet.
Ihre Lippen berührten seine Haut. Seine Hand drückte sie fester nach vorn. Carson öffnete den Mund. Sie schmeckte sein Blut, heiß und bitter. Zu heiß und zu bitter. Zu süß, um es zu ertragen.
Er füllte alles in ihr aus, und Carson wusste, es war perfekt. Sie passten perfekt zusammen.
Ihre Welt veränderte sich. Sie verband sich mit Nikodemus, geistig und körperlich. Hitze raste durch sie hindurch. Nikodemus beugte den Kopf weiter zurück, und sie begann den Geschmack seines Bluts zu genießen. Er hielt sie fest an sich gedrückt und streichelte ihren Rücken.
Unvermittelt waren all ihre Schmerzen verschwunden.
Carson entspannte sich und legte ihm die Arme um die Schultern, als suche sie Halt.
» Ja«, sagte Nikodemus leise, zog ihren Kopf leicht zurück, sodass sie ihn anschauen musste.
Sie sah in sein Gesicht, seine blauen Augen, in denen es nun silbern schimmerte. Und sie wusste, dass sich in ebendiesem Augenblick etwas zwischen ihnen änderte: Es ging nicht mehr nur darum, dass sie ihm Treue geschworen hatte oder nun eine immerwährende Verbindung zwischen ihnen bestand. Etwas anderes war hinzugekommen.
Mit einem kaum spürbaren Druck brachte Nikodemus ihren Kopf wieder näher zu sich heran. Gleichzeitig beugte er sich vor, bis sein Mund nur Millimeter von ihrem entfernt war.
Er ließ ihr die Wahl, wie es weitergehen würde.
Carson schloss die Distanz zwischen ihnen, drückte ihren Mund auf den von Nikodemus. Blut mischte sich auf ihren Lippen, ihres mit seinem.
Er bewegte sich leicht, sodass ihre Körper einander noch näher kamen. Doch immer noch nicht nah genug.
Seine Lippen waren zärtlich, und während er sie küsste, floss seine Magie über die Verbindung zwischen ihnen, die so straff schien wie ein Seil kurz vor dem Zerreißen. Seine Finger strichen sanft über ihre Kehle, glitten tiefer, zeichneten die Kurven ihrer Brüste nach und wanderten weiter zu ihrem Bauch, ihrer schäbigen Jeans. Und die ganze Zeit über küsste er sie.
Doch dann zog er sich zurück. Und in dem Moment, als er sich von ihr löste, brach ein Wirbel an Wahrnehmungen über Carson herein. Als hätte sich ihr eine neue Dimension erschlossen. Alles war bunter, klarer umrissen, jeden Laut nahm sie deutlicher wahr. Es überwältigte sie. Sie schwankte. Und Nikodemus nahm sie in die Arme, bevor sie… bevor sie was? Seine Berührung ließ sie ruhiger werden, half ihr, die neuen Eindrücke zu ordnen.
» Ich sage nicht Nein«, flüsterte sie. Nikodemus stand trotzdem auf. » Geh nicht«, fügte sie hinzu.
» Niemals.« Er nahm das Copa-Fläschchen, schüttelte drei Pillen heraus und stellte die Flasche auf den Nachttisch, dann setzte er sich wieder. Er berührte sie mit einem Finger am Hals, und sie umfing sein Handgelenk und zog ihn näher zu sich.
» Bist du sicher, dass du das willst?«, fragte er.
» Ja.« Carson nickte.
» Also, dann…« Er gab ihr eine der Pillen, die restlichen beiden schluckte er selbst.
21
Verlangen überflutete Carson, heißes, wildes
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