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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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immer sie verschlang, sie hatte ihr bereits alles genommen, was in ihr war.
    » Es war es wert«, flüsterte sie.
    » Carson, ich denke, es gibt eine Möglichkeit, dich am Leben zu erhalten«, sagte er.
    Sie musste aufpassen, wohin sie schaute. Ihre Augen waren nicht in der Lage, sich auf die unterschiedlichen Distanzen einzustellen. Und auch mit ihren Ohren stimmte etwas nicht. Wann immer sie den Kopf bewegte, wurde ihr schwindelig. Nikodemus hatte seinen Blick auf sie gerichtet. Seine Augen schienen hinter einem Nebel aus grauen, blauen und schwarzen Schatten zu verschwimmen.
    Und plötzlich hatte Carson Angst.
    » Hör zu«, fuhr er fort. » Hör einfach zu, ja?« Er brachte seine Lippen nah an ihr Ohr. » Ich will nicht, dass du stirbst. Du darfst nicht sterben, Carson, begreifst du das? Nicke oder tu sonst was, wenn du das verstanden hast.«
    Ihr Kopf auf dem Kissen bewegte sich, und sie brauchte ihre gesamte Kraft dafür.
    » Ich kann dich jetzt als zur Sippe gehörig spüren, und wenn du zur Sippe gehörst, dann kannst du mir Treue schwören, Carson. Das wird eine bleibende Verbindung zwischen uns herstellen, und ich denke, genau das wird die zerstörerische Kraft der Talisman-Magie stoppen.« Er sprach schnell und leise. » Wenn es funktioniert, wirst du mir gehören, wird ein Teil von mir auch in dir sein. Natürlich könnte es sein, dass es nicht auf die gleiche Weise funktioniert, weil du nicht wirklich ein Dämon bist. Aber ich glaube nicht, dass das passiert.« Seine Stimme klang gepresst. » Es ist keine Einbahnstraße, Carson, so wie bei der Verbindung, die wir bereits hatten. Wir werden beide Verpflichtungen haben. Und man kann nicht davon zurücktreten. Niemals.«
    Wieder ließ ihre Sehkraft nach. Sie blinzelte, schaffte es schließlich, ihren Blick auf sein Gesicht zu konzentrieren. Der Ausdruck in seinen Augen war hart.
    Carson nickte.
    » Noch ein Letztes, Carson. Mit dem, was ich vorhabe, breche ich ein Tabu. Du magst dich für mich so anfühlen, als würdest du zur Sippe gehören, doch du bist eine Hexe. Und noch dazu in völligem Chaos gefangen. Ich glaube nicht, dass irgendjemand mein Vorgehen gutheißen wird.« Er drückte ihre Hand. » Nick einfach, wenn du einverstanden bist. Wenn du nicht nicken kannst, dann drück meine Hand.«
    Sie schluckte. » Wann?« Ihr Mund war wie ausgetrocknet.
    » Jetzt. Wir können es uns nicht leisten zu warten.« Er holte tief Luft, dann fasste er ihr Kinn und drehte ihren Kopf so, dass ihre Kehle entblößt war. » Sprich mir die Worte nach, Carson, oder wiederhole sie in Gedanken. Beides funktioniert. Auf mein Blut verspreche ich dir Treue, Warlord Nikodemus. Ich werde dir nie etwas Böses zufügen und dich gegen alle deine Gegner verteidigen, so gut ich es vermag und ehrlichen Sinnes.«
    Sie verspürte ein Pulsieren in ihrem Kopf, bereits vom ersten Wort an hatte sie Nikodemus weit intensiver als zuvor wahrgenommen. Sie fühlte seine Präsenz in ihrem Inneren wachsen, dichter werden.
    Als sie den Schwur beendet hatte, schlossen sich seine Finger fester um ihr Kinn. » Gut gemacht, Carson«, lobte er, dann half er ihr, sich aufzusetzen. Und plötzlich ließen ihre Schmerzen nach. Seine Kraft strömte in ihren Körper.
    Mit seinem Fingernagel fuhr Nikodemus über ihre Kehle.
    Anfangs spürte sie lediglich die Berührung, doch dann tat es weh. Sie zuckte zusammen, als sie den kalten Schmerz immer stärker in ihrem Kopf fühlte.
    Doch Nikodemus hielt sie so, dass sie sich nicht bewegen konnte, einen Arm um ihre Taille, die andere Hand stützend an ihren Kopf gelegt. Er war stark. Viel stärker, als sie erwartet hatte. Sie kämpfte darum, ruhig zu bleiben. Er war so… überwältigend.
    Er senkte den Kopf und sog tief die Luft ein. Blutstropfen rollten ihren Hals hinunter, zogen eine Spur aus Hitze hinter sich her. Nikodemus hielt Carson fester, bog ihren Kopf zurück.
    » Lass mich ein, Carson«, flüsterte er.
    Zunächst wusste sie nicht, wie sie das machen sollte, doch dann erinnerte sie sich daran, wie er das erste Mal in ihr Bewusstsein eingedrungen war und wie sie sich entspannt hatte. Genau das tat sie nun auch. Und war überrascht, mit welcher Kraft sie ihn plötzlich in sich spürte. Er ließ seine Magie in sie fließen, sanft wie ein Rinnsal zunächst, doch dann immer mächtiger.
    Carson fühlte seinen warmen Atem an ihrem Hals, dann berührten seine Lippen den Schnitt, den er gezogen hatte. Sie spürte seine Zunge, wie sie sich bewegte, ihr Blut

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