In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)
mentale Kontakt erschütterte sie beide. Carson war sich ihrer genau wie seiner überdeutlich bewusst. Der Tatsache, dass er ein Mann war und sie eine Frau. Der Raum um sie herum schien kleiner zu werden, ihr Verlangen nach Nikodemus immer größer.
» Gefällt es dir?«, fragte er sanft und ließ eine Hand über ihren Rücken gleiten, über ihre bloße Haut.
» Ja.«
» Das ist nur ein kleiner Vorgeschmack darauf, wie es zwischen uns Dämonen ist. Wir verbinden uns auf diese Weise. Willst du mehr davon?«
» Ja.«
Es war ganz anders, nicht wie bei jenem ersten Mal, als er in ihr Bewusstsein eingedrungen war und ihre Gedanken und Empfindungen durchforstet hatte, als sie sich nicht bewegen konnte und unsicher war, ob sie jemals wieder einen Atemzug machen könnte. Diesmal war seine Präsenz in ihrem Bewusstsein kein Eindringen, dem zu widerstehen es sie drängte.
» Carson, das ist nicht einfach eine Folge davon, dass du mir Treue geschworen hast«, sagte Nikodemus. » Es wäre nicht so wunderbar, wenn wir uns nicht schon vorher voneinander angezogen gefühlt hätten.«
Er ließ sich zurücksinken, und seine Hand streichelte ihren Bauch, liebkoste sie, bis sie glaubte, sie könne es nicht mehr aushalten. Sie stützte sich auf seinen Schultern ab, ließ dann ihre Finger über seine Arme und seine festen Muskeln gleiten.
» Ja…« Er schloss die Augen, zog sie zu sich herunter, dann drehte er sich mit ihr, bis sie nebeneinander auf dem Bett lagen. Er presste seine Hüften gegen ihre.
Carson drehte sich leicht, erwiderte diesen Druck mit einem Verlangen, das ganz tief aus ihr kam. Ihre Finger gruben sich in seine Arme, als sie sich ihm entgegenbog. Absichtlich. Noch nie hatte sie einen Mann verführt. Niemals. Sie hatte es nie gewagt, eigene Wünsche zu äußern. Und auch jetzt wagte sie es kaum.
Die Energie, die zwischen ihnen floss, brachte irgendetwas in Carson zum Schmelzen. Sie berührte Nikodemus, erforschte mit ihren Händen seinen Körper, der so menschlich wirkte und doch in vielem unvertraut war. Hitze baute sich in ihr auf, verstärkte sich noch, als sie seinen Gesichtsausdruck sah, diese unglaubliche Konzentration.
Als sie auf die Matratze zurücksank, öffnete Nikodemus die Augen, und sein Blick verband sich mit ihrem. Carson spürte etwas Fremdes aufblitzen. Ein Bewusstsein, das die Welt nicht auf die gleiche Weise wahrnahm wie sie.
» Stört es dich?«, fragte er. Es hätte in diesem Moment nicht deutlicher sein können, dass er kein menschliches Wesen war. » Ich habe mich anfangs zurückgehalten, doch nun ist es mir egal. Ich will sehen, wohin es führt, okay?«
» Okay«, flüsterte sie. Irgendwie hatte sich ihre Umgebung verschoben. Sich in so subtiler Weise verändert, dass sie auf Anhieb nicht hätte sagen können, was der Unterschied war. Dann begriff sie: Sie sah klarer, die Farben waren gesättigter, ihr Geruchssinn war intensiver, sie hörte deutlicher. Es gab einen Moment, nur einen ganz kurzen Moment, in dem sie ihre Emotionen als etwas wahrnahm, was außerhalb ihrer selbst lag. Sie verspürte den wilden Drang, ganz in Nikodemus’ Magie einzutauchen. Ihr Körper reagierte darauf, und dann war dieser Drang wieder verschwunden.
Nikodemus richtete sich auf, kniete sich über sie und öffnete den obersten Knopf seiner Jeans.
» Die Kleider stören mich«, sagte er. Das Haar fiel ihm ins Gesicht, und dennoch konnte Carson sein Lächeln erkennen. » Dich auch?«
» Mich auch«, erwiderte sie. Sie wollte ihn berühren, mit ihren Lippen schmecken, ihre Arme um ihn schlingen, während er in ihren Körper glitt. Und sie wollte, dass es bald geschah– damit er seine Meinung nicht mehr ändern konnte. » Ja, ich finde auch, dass deine Kleidung stört.«
Er packte sein Shirt am Saum und zog es sich über den Kopf. Die Jeans saß ihm tief auf den Hüften, und Carson genoss es, seinen Körper zu betrachten, die ausgeprägten Muskeln. Überall zeigte seine Haut den gleichen goldbraunen Ton.
Die Spannung zwischen ihnen stieg höher und höher.
Sein Lächeln ließ sie dahinschmelzen. Carson beobachtete, wie er einen Knopf an seiner 501 nach dem anderen öffnete. Und fand heraus, dass er von Unterwäsche offensichtlich nicht viel hielt. Nikodemus lachte, als er ihre Überraschung bemerkte.
Er war erregt. Sehr erregt. Sie spürte sein Verlangen in ihrem Bewusstsein, konnte seines deutlich von ihrem eigenen unterscheiden und fühlte sich dadurch viel freier. Er begehrte sie. Sie war es, die
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