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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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Paar Blutzwillinge in sein Erbe eingeführt. Armer Teufel!
    » Nein danke«, erwiderte Harsh.
    Wieder wanderte Nikodemus’ Blick zu Carson, die blass und verschwitzt im Bett lag. » Kannst du ihr nicht irgendetwas anderes geben? Gibt es denn gar nichts bei all dem Zeug, was sie am Leben erhält?«
    » Ich kann ihr nicht noch mehr Opiate verabreichen«, erwiderte Harsh. » Noch nicht.«
    » Wir werden sie verlieren, nicht wahr?«
    » Falls sie stirbt, wird es bald sein.« Er senkte die Stimme. » Falls«, betonte er. » Ich habe › falls‹ gesagt!«
    Nikodemus’ Hand war viel zu fest um die Copa-Flasche geschlossen. » Wenn sie ein ganz normaler Mensch wäre: Wie lange würde es noch dauern?«
    » Eine Stunde. Vielleicht auch weniger.«

20
    Carson? Hey, Süße!
    Träumte sie? Carson befand sich in einem eigenartigen Zustand. Sie schlief nicht wirklich, aber sie war auch nicht richtig wach. Alles wirkte verschwommen, und sie war nicht sicher, ob die Stimme, die sie hörte, ihrem Traum entsprang oder der Wirklichkeit. Doch irgendetwas in diesen Worten mahnte sie zu antworten.
    O verdammt, verschwinde, wenn du nicht helfen kannst!
    Jemand beugte sich über sie, sie spürte den warmen Atem an ihrer Wange. Weiche Lippen drückten sich auf ihre Stirn.
    Ich brauche dich, Carson. Bitte. Verlass mich nicht.
    Sie versuchte, ihre Augen zu öffnen, doch nichts geschah.
    » Carson?«
    Gott, es war wirklich nicht einfach, und als es ihr endlich gelang, konnte sie nichts anderes sehen als Linien und Winkel, die sich weigerten, sich zu einem Bild zusammenzusetzen, das sie verstand. Sie blinzelte. Immer noch lehnte sich jemand über sie. Sie versuchte, sich auf sein Gesicht zu konzentrieren.
    Nikodemus strich die Haare beiseite, die ihr in die Stirn fielen. » Du musst aufwachen, Carson, unbedingt. Meinst du, du schaffst das?« Seine Stimme klang flehend. » Bitte!«
    Sie hob ihre gesunde Hand und berührte ihn an der Brust. Wie merkwürdig, dachte sie. Es passiert ja gar nichts. Da war keine Energie, die von ihr zu ihm floss, keine brüllende Hitze mehr in ihren Adern. Warum? » Es fühlt sich nicht gut an«, flüsterte sie. » Du bist nicht magiegebunden.«
    » Carson?«
    Ihr Verstand fing wieder an zu arbeiten, wenn auch wie in Zeitlupe. Als wollte ihr Bewusstsein den Ort nicht verlassen, an dem sie gewesen war.
    Und doch kehrte sie mit ihren Gedanken in die Gegenwart zurück. Sie war bei Nikodemus. Irgendwo in diesem Haus saß Harsh auf einem Bett, den Kopf in die Hände gestützt. Sie spürte auch Iskander, und als sie an ihn dachte, hätte sie schwören können, dass auch über ihr Gesicht solche Streifen liefen wie über seines.
    Ihr Körper schmerzte. Jeder Atemzug brannte. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, zerbrachen.
    Nikodemus griff in seine Tasche und zog eine braune Medikamentenflasche hervor. Er öffnete den Verschluss und ließ eine dreieckige Pille in seine Hand gleiten.
    » Hier!«
    Der erdige Geruch erinnerte sie an seine Kopfschmerzmedizin. Er hielt ihr die kleine Pille an die Lippen. Sie versuchte, sie zu nehmen, aber ihre Hand zitterte zu stark. Die Tablette begann zu bröckeln.
    Carson öffnete den Mund, und Nikodemus, der neben ihr auf dem Bett saß, legte ihr die Pille auf die Zunge. Der scharfe Geschmack ließ sie zusammenzucken.
    Carson fühlte sich, als wäre sie in einem fremden Land und hätte gerade Nikodemus als jemanden aus der Heimat erkannt. Sie waren von gleicher Art.
    Woher, um Himmels willen, kam dieser Gedanke?
    Ihre Haut war heiß und trocken. » Du bist sehr krank, Carson«, sagte Nikodemus. » Das ist dir bewusst, nicht wahr?«
    » Ja.« Es zog ihr das Herz zusammen. Sie würde sterben. Wegen Magellan.
    Er strich ihr das Haar hinters Ohr, und seine Finger blieben dort. » Der Talisman, den du Magellan weggenommen hast, ist aufgebrochen. Die ganze Macht ist in dich geströmt. Erinnerst du dich daran?«
    Sie nickte. Ihr Kopf war bleischwer.
    » Harsh glaubt, dass du stirbst.« Er streckte ihren verletzten Arm, bog ihre Finger zurück, sodass er die Handfläche berühren konnte. Ein winziger, grau-schwarzer Punkt war alles, was von dem Mal zurückgeblieben war. » Er fürchtet, dass du es nicht schaffst.«
    » Aber wenigstens hat Magellan den Talisman nicht bekommen.« Sie drehte ihre Hand nach oben und nach unten. Schmerz flammte in ihr auf, und sie konnte nur noch darauf warten, dass das Brennen nachließ. Sie lehnte den Kopf zurück aufs Kissen. Ihr Körper war leer. Welche Magie auch

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