Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
ein Theater – Cynsters sind unschlagbar, wißt Ihr das nicht?« Damit schickte er sich an, die Treppe hinaufzusteigen. »Bringt mir heißes Wasser rauf – mehr brauche ich nicht.«
    »Sofort, Euer Gnaden.« In seiner Würde gekränkt, stapfte Webster in Richtung Küche. Devil stieg die Treppe hinauf; Honoria wartete. An den Rissen in seiner Jacke hafteten Holzsplitter. Ihr schnürte sich das Herz zusammen. »Was ist passiert?«
    Devil sah sie an. »Die Achse der Kutsche ist gebrochen.«
    Sein Hemd wies Blutflecken auf; er bewegte sich hastig, ohne die gewohnte Eleganz, als er weiterging. Honoria folgte ihm.
    »Wo?«
    »Hampstead Heath.« Ohne ihre nächste Frage abzuwarten, setzte er hinzu: »Ich brauchte frische Luft, deshalb bin ich hinausgefahren und habe den Pferden dort die Zügel gelassen. Sie hatten ein gehöriges Tempo erreicht, als die Achse brach.«
    Alles Blut wich aus Honorias Wangen. »Die Füchse?«
    »Nein.« Devil warf einen Blick über die Schulter zurück. »Ich habe zwei junge Rappen einspannen lassen – um sie auszuprobieren.« Er verzog schmerzlich das Gesicht. »Dem einen habe ich auf der Stelle den Gnadenschuß gegeben, aber ich trage gewöhnlich nur eine Pistole bei mir. Zum Glück kam Sherringham vorbei; er borgte mir seine Pistole und fuhr uns heim.«
    »Aber …« Honoria furchte die Stirn. »Wie konnte das nur passieren?«
    Er warf ihr einen eindeutig gereizten Blick zu. »Die Achse brach, und der Wagen zerbarst in Stücke. Sligo und ich hatten höllisches Glück – wir wurden beide herausgeschleudert. Allerdings kann ich mich besser abrollen als er.«
    »Und der Wagen?«
    »Ist Kleinholz.«
    Sie hatten das Ende des langen Flurs erreicht; Devil öffnete die schwere Eichentür und marschierte weiter. Mitten im Raum, auf einem gemusterten Teppich, blieb er stehen. Er hob eine Schulter und begann, sich die Jacke abzustreifen, wobei er scharf den Atem einsog.
    »Warte.« Von hinten griff Honoria ihm über die Schulter, befreite erst die eine, dann die andere aus der Jacke und streifte diese dann behutsam von seinen Armen. »Lieber Himmel!« Sie ließ die zerfetzte Jacke fallen und riß die Augen auf.
    Devils Hemd war seitlich am Rücken völlig zerrissen. Die Schürfwunden, die der Aufprall verursacht hatte, sowie zahlreiche kleinere Schnittwunden hatten geblutet. Seine Hosen und Stiefel hatten zum Glück besseren Schutz gewährt; unterhalb der Taille war er unverletzt.
    Bevor sie aus ihrer Erstarrung erwachte, hatte Devil das Hemd aus dem Hosenbund befreit und es über den Kopf gezogen. Plötzlich hielt er mitten in der Bewegung inne. Er fuhr herum.
    »Was zum Teufel suchst du hier?«
    Milde fing sie seinen Blick auf. »Deine Verletzungen bluten – sie müssen behandelt werden.«
    Devil fluchte leise. »Du solltest nicht hier sein.« Verzweifelt mühte er sich ab, die Arme aus seinem Hemd zu befreien.
    »Mach dich nicht lächerlich.« Honoria hielt seine Hände fest, die sich nun endgültig im Hemdstoff verfangen hatten, und löste die Bänder an den Manschetten. »Die Umstände befreien uns von der Einhaltung der Etikette.«
    Devil schüttelte die Ärmel ab und schleuderte das Hemd von sich. »Ich liege noch nicht im Sterben.«
    »Aber du bist böse zerkratzt.« Honoria blickte ihm ruhig in die Augen. »Du selbst kannst es nicht sehen.«
    Devil verdrehte den Hals in dem Versuch, seinen Rücken zu begutachten. »So schlimm fühlt es sich gar nicht an – ich kann mich wirklich selbst versorgen.«
    »Um Himmels willen!« Honoria stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn entnervt an. »Führ dich nicht auf wie ein Sechsjähriger – ich will schließlich nur die Wunden reinigen und etwas Salbe auflegen.«
    Devil fuhr zu ihr herum. »Genau darum geht es ja – ich bin kein Sechsjähriger – und ich bin auch nicht tot.«
    »Aber nein.« Honoria nickte. »Du bist ein Cynster – unbesiegbar, nicht wahr?«
    Devil knirschte mit den Zähnen. »Honoria, wenn du gern die barmherzige Samariterin spielen willst, dann heirate mich gefälligst erst!«
    Nun riß ihr endgültig der Geduldsfaden – sie wartete auf die Gelegenheit, ihre Erklärung abzugeben, und er kam ihr so! Sie trat vor und bohrte ihren Zeigefinger in sein Brustbein. »Falls« , sagte sie mit unmißverständlicher Betonung, »ich mich wirklich entschließen sollte, dich zu heiraten …« Der Zeigefinger wollte erneut zustoßen; Devil wich zurück, doch sie folgte ihm. »… dann will ich die Gewißheit haben, daß du dich wie

Weitere Kostenlose Bücher