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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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in ihrer Schlafstube am Boden, zwischen mehreren Truhen. Mit Joannes Hilfe packte sie ihre letzten Sachen zusammen. Was ihr widerfuhr, konnte sie noch immer nicht glauben. Zum ersten Mal in ihrem Leben würde sie ihr Zuhause verlassen.
    »Ich kann es gar nicht glauben ...«, wisperte ihre Schwester mit tränenerstickter Stimme. »Nur noch wenige Stunden, und dann wirst du nicht mehr hier sein.«
    »Ich auch nicht«, seufzte Emily. »Eigentlich sollte ich mich fürchten, aber ...«
    »Du freust dich«, vollendete Joanne den Satz. »Das verstehe ich. Bedenk doch ...« Sie schaute sich in dem schönen, mit Wandbehängen geschmückten Raum um. »Für ein ganzes Jahr wirst du von hier fortgehen. Und ich weiß, wie sehr du dir das gewünscht hast. Schon seit einer halben Ewigkeit ...«
    »Aye«, gab Emily zu. Bei diesem Gedanken schlug ihr Herz schneller. »Ich hatte immer gehofft, ein Ehemann würde mich aus diesen Mauern entführen. Leider wollte Vater mich nicht vermählen, und mir fehlte der Mut, ihn zu zwingen, so wie du.«
    Entsetzt rang Joanne die Hände. »Sei froh, dass du so vernünftig warst! Als er Niles und mich im Bett erwischt hatte, dachte ich, er würde uns beide töten.«
    Das hatte auch Emily befürchtet. Ihre Mutter und zwei ältere Schwestern waren im Kindbett gestorben. Und ihre Schwester Anna war vor neun Jahren gestorben. Danach hatte sich Lord Hugh gelobt, kein Mann würde ihm die noch verbliebenen Mädchen rauben. Allen Bewerbern verwehrte er den Zutritt in seine Festung und trieb seine Tochter Judith dazu, in einem Kloster Zuflucht zu suchen, um seinem wachsamen Auge zu entrinnen.
    Lord Niles of Montclef hatte Schloss Warwick nur betreten dürfen, weil ihr Vater davon ausgegangen war, dass keines der beiden Mädchen den Baron attraktiv finden würde.
    Warum sich Joanne zu ihm hingezogen fühlte, verstand Emily nicht, abgesehen von der Tatsache, dass er unverheiratet war. Ein durchschnittlich großer, muskulöser Mann, mit einem grausamen Zug um die Lippen, schien er es zu genießen, die Leute in seiner Umgebung zu schikanieren. Oft genug vertraute sie der Schwester ihre Bedenken an, die Joanne als grundlos ab tat. Wortreich hatte sie beteuert, Niles würde ihr stets sehr respektvoll und aufmerksam begegnen.
    Trotzdem konnte Emily ihr Misstrauen gegenüber diesem Mann nicht überwinden.
    Nicht, dass es eine Rolle gespielt hätte. Joanne war fest entschlossen, einen Ehemann zu ergattern. Und Niles wollte sich ihre Mitgift aneignen, ein großes Grundstück, das an seine eigenen Ländereien außerhalb von York grenzte.
    Joanne neigte sich zu ihrer Schwester hinüber. »Gewiss, Vater ist schwierig. Aber er hat uns nur aus Liebe mit Argusaugen bewacht.«
    »Und weil er uns so innig liebt, behandelt er uns wie die Vögel in seinem Brutkäfig«, klagte Emily. »Ständig eingesperrt ... Ohne Hoffnung auf Freiheit ...«
    Besänftigend drückte Joanne ihren Arm. »Aye, er ist ein strenger, unnachgiebiger Mann. Aber er hat ein gutes Herz. Das solltest du nicht bestreiten.«
    Emily hob die Brauen. »Ausgerechnet du behauptest so etwas? Nachdem du ihn erst vor wenigen Wochen verflucht hast, weil er sich geweigert hat, Niles’ Bitte um deine Hand zu erhören?«
    »Da muss ich dir Recht geben.« Joanne lächelte verlegen. »Dafür habe ich ihn gehasst, denn ich wusste, wenn ich Niles nicht heiraten dürfte, würde nie wieder ein Mann um mich anhalten. Immerhin bin ich längst aus dem heiratsfähigen Alter heraus.«
    »Und ich bin auf dem besten Weg dahin. Wie viele Männer wünschen sich schon eine 22-jährige Braut?«
    »Nur wenige.«
    »Aye. Nur wenige.«
    Eine Zeit lang saßen sie schweigend beisammen, während sie die letzte Truhe packten, und Emily ließ ihre Gedanken wandern.
    Seit sie herangewachsen war, träumte sie von der Ehe und der Mutterschaft. Tag für Tag grollte sie ihrem Vater, der sich beharrlich sträubte, sie zu verheiraten. Aber nun würde sie sich seiner direkten Kontrolle für ein ganzes Jahr entziehen, und wenn sie ...
    »Was ist los?«, fragte ihre Schwester besorgt.
    In ihren Überlegungen gestört, blinzelte Emily verwirrt. »Was soll denn sein?«
    »Woran denkst du? Wenn ich deinen Gesichtsausdruck richtig deute, heckst du etwas aus, das sich nicht schickt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Dieses besondere Funkeln in deinen Augen kenne ich, Em. Genauso wie damals, bevor du den armen Godfried im Schrank eingeschlossen hast ...«
    »Nur, weil er’s verdient hatte!«, verteidigte sich

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