In den Armen des Highlanders
Schmuckstück, zur Erinnerung an diesen Tag.«
»Nein, das kann ich nicht annehmen. Diese Sachen sind viel zu teuer.«
»Nur zu«, beharrte er und drückte ihr das Geld in die Hand. »Glaubt mir, auf dem Jahrmarkt von Lincoln gibt es nichts zu kaufen, was mich in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten bringen würde.«
Skeptisch schaute sie ihn an, die Münze zwischen Daumen und Zeigefinger. »Seid Ihr sicher?«
»Es wäre mir eine Freude, Euch etwas zu schenken«, beteuerte er und beobachtete, wie sie sich über einige Armbänder beugte.
»Wenn ich Euch etwas zeigen darf, Mylady ...«, bat der Goldschmied und hielt eine Halskette hoch, an der ein exquisiter, kunstvoll gefasster Smaragd hing. »Dieses Geschmeide würde perfekt zu Euren Augen passen.«
Dann winkte er seine Gehilfin heran, und sie legte die Kette um den Hals der Lady.
Emily strich über die feinen goldenen Glieder und ergriff den großen, tränenförmigen Smaragd, um ihn zu inspizieren. »Wunderbar«, hauchte sie.
»Aye, Eure Schönheit bringt dieses Juwel voll zur Geltung, Mylady«, meinte das Mädchen, was Draven nur bestätigen konnte.
Doch er schaute rasch weg, denn es war sinnlos, nach etwas Unerreichbarem zu gelüsten.
Schon vor langer Zeit hatte er gelernt, dass man nicht zu lange in die Sonne starren durfte, wenn man nicht erblinden wollte.
Deshalb zwang er sich, ein paar Schritte davon zu schlende rn und seine Aufmerksamkeit auf das Treiben ringsum zu konzentrieren.
Nach ein paar Minuten erschien Emily an seiner Seite.
»Habt Ihr die Halskette gekauft?«, fragte er.
Sie schüttelte den Kopf, und ehe er wusste, wie ihm geschah, griff sie nach seinem Umhang. Verwirrt starrte er auf ihre Hände hinunter, die den schwarzen Stoff unterhalb der Brosche zusammenrafften. Dann öffnete sie die Schließe und zog die Nadel heraus.
Die Brosche zwischen die Zähne geklemmt, heftete sie ein goldenes Schmuckstück an Dravens Umhang, das mit einem emaillierten, von dunkelroten Rubinen umgebenen Raben verziert war.
Lächelnd nahm sie seine alte Brosche aus dem Mund und glättete den schwarzen Stoff. »Dieses Juwel hat mich an Euer Emblem erinnert, Sir. Und ich habe mir gedacht, dass Ihr vielleicht ein hübsches Andenken nötiger habt als ich.« Den Kopf in den Nacken gelegt, die Hände noch immer auf seiner Brust, schaute sie zu ihm auf.
Was beglückte ihn am meisten? Ihr Lächeln, ihre Nähe oder ihr Entschluss, ihm eine Freude zu bereiten? Eins wie das andere wühlte die Tiefen seiner Seele auf.
»Danke, Emily«, erwiderte er überwältigt, mit einer leisen Stimme, die ihm kaum gehorchte. »Diese schöne Brosche werde ich stets in Ehren halten.«
»Wisst Ihr, dass Ihr mich soeben zum ersten Mal mit meinem Vornamen angesprochen habt? Und ich dachte schon, Ihr hättet ihn vergessen.« Sie ergriff wieder seinen Arm, und sie gingen zu den Pferden. »Vielen Dank für den Besuch auf dem Jahrmarkt. Das war einer der schönsten Tage meines Lebens.«
Für ihn war es ohne jeden Zweifel der allerschönste gewesen. Wenn dieser Zauber doch niemals enden würde ...
Er legte seine Hand über ihre und genoss es, die fein-gliedrigen Finger unter seinen zu spüren. Wie warmer Samt fühlte sich ihre Haut an, und er sehnte sich danach, ihren Geschmack mit seiner Zunge zu kosten.
Doch er begnügte sich mit einer sanften Berührung, bevor er Emily in den Sattel half.
Auf dem Rückritt war sie nicht annähernd so gesprächig wie auf dem Hinweg. Na ch einer Weile drehte sich Dra ven um und stellte den Grund ihrer Schweigsamkeit fest. Sie saß mit geschlossenen Augen auf ihrem Pferd und schien kurz davor, einzun icken. Plötzlich zuckte sie zu sammen und blinzelte, als versuchte sie, etwas klarer zu sehen. Dann hielt sie eine Hand vor den Mund und gähnte herzhaft.
Draven brachte seinen Schimmel zum Stehen und übernahm Emilys Zügel. »Am besten reitet Ihr mit mir, sonst fallt Ihr womöglich noch vom Pferd.«
Ehe sie protestieren konnte, hob er sie aus dem Sattel und setzte sie auf seinen Schoß. Ihre Hüften, an seine Lenden gepresst, erzeugten flammende Glut.
Wortlos schlang sie die Arme um seine Taille und schmiegte sich wie ein Kind an seine Brust. Ihr Scheitel streifte sein Kinn, ihr warmer Atem streichelte seinen Hals und ließ ihn erschauern.
Ein paar Sekunden lang vermochte er sich nicht zu bewegen und bekämpfte den Drang, sein Schlachtross in den Wald zu lenken und mit Emily ins Gras zu sinken.
Beinahe hörte er schon ihr lustvolles
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