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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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wird Ravenswood eines Tages verlassen.«
    »Fürchtet Ihr nicht, dass Ihr Euch dann einsam fühlen werdet?«
    »Ich bin einsam auf die Welt gekommen. Und genauso werde ich von ihr gehen. Warum sollte ich erwarten, dass die Jahre dazwischen anders verlaufen?«
    Wie konnte er dieses Schicksal so gelassen hinnehmen? »Wünscht Ihr Euch nicht ein angenehmeres Leben?«
    »Wenn man sich nichts wünscht, wird man auch nicht enttäuscht.«
    Bei diesen Worten schauderte sie. Wie konnte er eine solche Denkweise ertragen?
    »Offenbar bewohnt Ihr einen sehr kalten Ort, Sir. Und da er Euch auch noch gefällt, erweckt Ihr mein Mitleid.«
    »Was?«, fragte er ungläubig. »Ihr bemitleidet mich?«
    »Allerdings.« Emily seufzte. Wahrscheinlich war es sinnlos, dieses Gespräch fortzusetzen, zumindest jetzt. Er war ein halsstarriger Mann, und sie brauchte Zeit, denn sie musste erst darüber nachdenken, wie sie seine gewaltigen Verteidigungsbastionen niederreißen sollte. Letzten Endes würde es ihr gelingen.
    So oder so.
    »Kommt, Sir!«, bat sie und ergriff wieder seine Hand. »Inmitten dieses heiteren Trubels dürfen wir uns nicht mit so ernsten Dingen befassen. Da drüben bereiten sich zwei Männer auf einen Ringkampf vor. Und ich vermute, den würdet Ihr lieber sehen, als einer weiteren Ballade des Minnesängers zu lauschen.«
    »Da habt Ihr völlig Recht, Lady.«
    Und so verstrich der restliche Nachmittag. Obwohl Draven keinen echten Anteil an den diversen Vergnügungen nahm, genügte es ihm zu beobachten, wie köstlich sich Emily amüsierte.
    Immer wieder versuchte sie, ihn aus der Reserve zu locken, ohne Erfolg.'
    »Gebt Euch endlich einen Ruck, Lord Draven!«, schimpfte sie, als sie vor dem Maibaum standen. »Wollen wir das Tanzbein schwingen?«
    »Diese Kunst beherrsche ich nicht, was dem Publikum zweifellos auffallen würde. Und da ich kein Narr, sondern ein Ritter der Krone bin, möchte ich mich nicht lächerlich machen.« Mit sanfter Gewalt schob er sie näher zum Maibaum. »Macht doch allein mit, wenn es unbedingt sein muss, Lady.«
    »Also gut«, erwiderte sie und umfasste eines der roten Bänder.
    Die Arme vor der Brust verschränkt, sah er Emily um den Pfahl tanzen. Welch atemberaubender Anblick ... Ihr Haar und ihr Rock flatterten um sie herum, während sie sich im Kreis drehte und ihr Band lachend mit jenen der anderen Tänzer verhedderte.
    Wäre er doch von der Lebensanschauung überzeugt, die er ihr erklärt hatte ... Im Grunde seines Herzens wünschte er sich etwas ganz anderes.
    Sie.
    Nur ein Eid stand zwischen ihnen.
    Und ein Fluch.
    Aye, der Fluch. Energisch verdrängte er das Bild seiner bleichen Mutter.
    Was immer er auch empfand, niemals würde er das Wort brechen, das er dem König gegeben hatte, und seine eigenen Bedürfnisse über Emilys Sicherheit stellen.
    Deshalb musste er sich beherrschen, mit aller Macht.
    Nach dem Tanz kehrte sie zu ihm zurück. Ihre Augen strahlten. »Hättet Ihr Euch doch zu uns gesellt!«, rief sie atemlos. »Es war so lustig!«
    Impulsiv strich er eine verirrte blonde Locke aus ihrer Stirn. Einige Sekunden lang verweilten seine Finger auf ihrer zarten Haut, bevor sie zu ihrem seidigen Haar an ihrer Schläfe wanderten.
    Nur eine schlichte, sanfte Geste ... Trotzdem fachte sie das Feuer seiner Leidenschaft erneut an und bedrohte sein inneres Gleichgewicht. Er ließ die Hand sinken, glaubte aber immer noch, die Wärme der weichen Haut zu spüren, die er soeben berührt hatte. Könnte er doch jenen unseligen Schwur vergessen ...
    Nein, weder im Zorn noch in heißer Lust werde ich mich an der Lady vergreifen. Was immer es ihn kosten mochte, er würde seinen Eid halten.
    Von diesem Entschluss in seiner Willenskraft bestärkt, erklärte er: »Wenn ich Euer Amüsement auch nur ungern beende, Lady - in einer Stunde wird es dunkel, und deshalb müssen wir leider in die Festung zurückkehren.«
    »Einverstanden«, stimmte sie zu, legte eine Hand in seine Armbeuge, und er versteifte sich.
    Nun müsste er ihr seinen Ellbogen entziehen ... Andererseits gefiel ihm ihre Nähe. Er entspannte sich und führte sie zwischen den Marktständen hindurch, in Richtung des Pfostens, an dem die Pferde angebunden warteten.
    Als sie am Ladentisch eines Goldschmieds vorbeikamen, verlangsamte Emily ihre Schritte, und Draven sah, wie fasziniert sie die Juwelen betrachtete. Widerstrebend schob er ihre Finger von seinem Arm.
    »Hier«, sagte er und nahm eine Goldmark aus seiner Börse. »Kauft Euch ein

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