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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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Grinsen verzogen, und winkte Hugh zu sich.
    Was hatte dieser Mann bloß an sich, das fast schmerzhaft an ihren Nerven zerrte?
    Und warum bemerkte Joanne nichts davon?
    Bevor sich ihr Vater bei ihr entschuldigte, um dem Ruf zu folgen, bemerkte sie den Widerwillen in seinem Blick. »Sobald ich kann, komme ich wieder zu dir«, flüsterte er und küsste sie auf die Wange.
    Nachdem er gegangen war, wandte sich Emily an Dra ven. »Glaubt mir, Sir, ich hatte keine Ahnung, wie hoch es hier hergehen würde.«
    Seit jenem Tag, wo er mit seinen Rittern und den Männern des Königs auf Warwick erschienen war, hatte sie ihn nicht so kühl und distanziert gesehen.
    »Wir schlagen unser Lager draußen auf ...«
    »Nein«, unterbrach sie ihn und berührte seinen Arm, um ihn zurückzuhalten. »Hier ist genug Platz für Euch alle.«
    In seinem Kinn begann ein winziger Muskel zu beben.
    »Emily!« Ehe sie wusste, wie ihr geschah, nahm Joanne sie in die Arme. »Wirklich und wahrhaftig, du bist gekommen! Ich kann es kaum fassen.«
    Lachend drückte Emily ihre Schwester an sich.
    Aber sobald sie Joanne anschaute, erstarb ihr Lachen. Joannes Gesicht war schmal geworden, mit eingefallenen Wangen, und offenbar hatte sie stark abgenommen.
    »Bist du krank?«, fragte Emily besorgt.
    »Nein«, erwiderte Joanne mit zitternder Stimme. »Ich bin nur ein bisschen müde. All die Hochzeitsvorbereitungen ...«
    Irgendetwas verschwieg sie ihr. Das spürte Emily mit jeder Faser ihres Körpers. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für ein klärendes Gespräch. Also zwang sie sich zu einem Lächeln und machte ihre Schwester mit Draven bekannt.
    »Es ist mir eine Ehre, Euch kennen zu lernen«, beteuerte er höflich, beinahe charmant. »Lady Emily spricht unentwegt von Euch. Und wie ich sehe, hat sie völlig Recht. Ihr werdet eine wunderschöne Braut sein, Lady Joanne.« »Vielen Dank, Lord Draven«, murmelte sie errötend.
    »Joanne!«
    Der durchdringende Ruf ihres Bräutigams ließ Joanne zusammenzucken. »Ich muss gehen«, erklärte sie hastig und berührte Emilys Hand. »Sehen wir uns später in meinem Zimmer?«
    Emily nickte. Sobald ihre Schwester davongeeilt war, wandte sie sich zu Draven um. »Also wisst Ihr doch, wie sich ein galanter Gentleman benimmt.«
    »Sogar ich habe gewisse Manieren erlernt.«
    Simon schnaufte spöttisch. »Aye, man hat mir erzählt, sogar Affen würden sich dressieren lassen ...«
    Draven schubste einen Ellbogen in den Magen seines Bruders, und Simon krümmte sich theatralisch.
    Dann wandte sich Draven wieder zu Emily. »Was bedrückt Euch?«
    Unbehaglich schaute sie sich um. »Wer sagt denn, etwas würde mich bedrücken?«
    »Das sehe ich.«
    Warum sollte sie ihre Gefühle vor Draven verbergen? Plötzlich empfand sie das sonderbare Bedürfnis, ihm ihre Sorgen anzuvertrauen. »Hattet Ihr den Eindruck, meine Schwester würde sich eigenartig benehmen?«
    »Da ich ihr zum ersten Mal begegnet bin, würde ich sagen, dass mit Lady Joanne alles in Ordnung ist.«
    »Wirkt sie nicht ein wenig angespannt oder nervös?«
    »Morgen wird sie heiraten. Viele Bräute sind am Vorabend ihrer Hochzeit die reinsten Nervenbündel.«
    »Vielleicht.«
    Und doch ...
    Emily schüttelte den Kopf. »Ach, ich bin einfach nur albern. Kommt mit mir, Gentlemen«, bat sie, ergriff Dravens Arm und lächelte Simon an. »Jetzt sollt Ihr Euch stärken, und danach werdet Ihr auf Euer Zimmer geleitet.«
    Während Draven an ihrer Seite die Halle durchquerte, verfluchte er sich, weil er hier blieb. Niemals hätte er diese Festung betreten dürfen. Hugh war sein erbitterter Feind und gewährte ihm seine Gastfreundschaft nur gezwungenermaßen.
    Das habe ich nun von meiner Ritterlichkeit, dachte Draven reumütig. Warum musste ich mich freiwillig in die Höhle des Löwen wagen, wo so viele Krieger begierig darauf warten, mich sterben zu sehen?
    Im Gegensatz zu Emily verstand er das Unbehagen ihrer Schwester angesichts des dichten Gedränges. Wer legt schon Wert auf ein solches Spektakel?
    Nachdem sie gegessen hatten, ließ Emily die Ravenswoods allein, weil sie sich um ihre Familie kümmern wollte. Simon reichte seinem Bruder einen Kelch mit Ale, und Draven leerte ihn in einem Zug. Dabei hörte er Emily kreischen und beobachtete, wie sie eine Nonne umarmte. Zweifellos ihre Schwester Judith, überlegte er.
    »Draven de Montague, Earl of Ravenswood?«
    Eine fremde Stimme erklang, und er drehte sich um. Hinter seinem Stuhl stand ein Ritter, ein paar Jahre älter

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