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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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verborgen.
    Emily starrte auf ihre Hand, die im Vergleich zu seiner geradezu winzig wirkte. Neben seiner Sonnenbräune sah ihre Haut noch heller aus. Seine Fingerknöchel waren vernarbt, und sie betrachtete die violette Schwellung, die er sich beim Fausthieb in Niles’ Gesicht eingehandelt hatte. Weil sie von diesem Mann beleidigt worden war ...
    Und in diesem Moment erkannte sie, wie sehr sie Draven liebte.
    Wann dieses Gefühl aufgekommen war, wusste sie nicht mehr, aber sie spürte es in der Tiefe ihres Herzens.
    Ihre Lippen bebten, als sie der Liebe zu Draven gestattete, ihr ganzes Wesen zu erfüllen. Ein machtvolles Gefühl. Wunderbar warm und sehr beglückend. Impulsiv strich sie ihm das Haar aus der Stirn. Die seidigen schwarzen Strähnen glitten zwischen ihren Fingern hindurch und schienen sie zu liebkosen. Dass er nicht protestierte, verblüffte sie. Doch er sagte während der ganzen Heimfahrt kein einziges Wort mehr.
    Kurz nach Sonnenuntergang erreichten sie das Tor von Ravenswood. Draven hatte zu fiebern begonnen, und wegen des beträchtlichen Blutverlusts fürchtete Emily allmählich um sein Leben. Unterwegs war er bewusstlos geworden.
    Simon und einer seiner Ritter trugen ihn in sein herrschaftliches Gemach, während Emily die Haushälterin Beatrix beauftragte, den Nähkorb und Wein zu holen.
    Dann eilte sie zu ihrem Liebsten. Simon war fast so bleich wie sein verletzter Bruder, als er den Bolzen ergriff, der in Dravens Schulter steckte. »Jetzt wird er erwachen, Monty«, sagte er zu dem Ritter, der ihm half. »Wenn er um sich schlägt, müsst Ihr ihn festhalten.«
    Der Ritter nickte, und Simon zerrte an dem Bolzen.
    Mit einem Fluch, der heiße Röte in Emilys Wangen trieb, kam Draven zu sich.
    Wie es Simon prophezeit hatte, fuhr seine Faust hoch, um nach seinem Bruder zu schlagen. Doch bevor er ihn niederstrecken konnte, wurde er von Montys starken Armen umfangen.
    Stöhnend warf Draven seinen Kopf in den Nacken.
    »Aye, ich weiß, es tut schrecklich weh«, murmelte Simon. Mit einem Ruck zog er den Bolzen heraus. Dann griff er nach dem nächsten, der in der Hüfte steckte.
    Inzwischen hellwach, biss Draven die Zähne zusammen und klammerte sich mit dem unversehrten Arm an das Kopfteil des Betts.
    Emily beobachtete gepeinigt, wie er seinen ganzen Körper anspannte, als sein Bruder behutsam die Pfeilspitze aus der Wunde löste.
    Wie er diese Tortur ertragen konnte, ohne zu schreien, verstand sie nicht.
    Schließlich entfernte Simon auch noch den letzten Bolzen und legte eine Bandage über Dravens Schulter, während Emily zwei Stoffstreifen für die Wunden an der Hüfte und am Oberschenkel bereitlegte.
    »Erst ausbrennen ...«, keuchte Draven.
    »Was?«, rief sie fassungslos.
    »Sieh zu, dass sie verschwindet, Simon«, befahl er, »und mach’s einfach!«
    Simon bat Monty, sie aus dem Zimmer zu begleiten, doch sie schüttelte empört den Kopf. »Aber ...«
    »Wir haben jetzt keine Zeit für Diskussionen.« Simon zog einen Dolch aus seinem Gürtel.
    Bevor Monty ihr die Tür vor der Nase zuschlug, sah sie noch, wie Simon die Klinge ins Kohlenfeuer hielt.
    Hin und her gerissen zwischen Hoffen und Bangen wartete sie im Flur.
    Nach ein paar Minuten öffnete Simon die Tür. Schweißtropfen rannen über seine Wangen, und er sah elend aus. »Ich brauch jetzt was zu trinken«, flüsterte er und stürmte an Emily vorbei, gefolgt von Monty.
    Atemlos rannte sie ins Zimmer und stellte fest, dass Draven wieder bewusstlo s war. Simon hatte ihn ausgezo gen und eine Pelzdecke über die untere Hälfte seines Körpers gebreitet.
    Voller Sorge blieb sie neben dem Bett stehen und mus terte die reglose Gestalt. Auch auf Dravens Gesicht glänzte Schweiß. Die Haut rings um die Wunden war gerötet und mit Brandblasen bedeckt, den Spuren der glühenden Klinge, die Simon benutzt hatte, um die Stichwunden zu reinigen.
    Emily neigte sich zu Draven, um seinen Kopf zu berühren. Doch dann hielt sie inne. So grauenhafte Schmerzen, und er hatte kein einziges Mal geschrien.
    Welcher andere Mann hätte solche Qualen schweigend ertragen?
    In einer Hand einen Wasserkrug, in der anderen mehrere Tücher, trat Beatrix ein. Emily dankte ihr, goss Wasser in die Schüssel, die auf dem Nachttisch stand, und befeuchtete einen Lappen.
    »Wie geht es ihm?«, fragte die Haushälterin.
    »Das weiß ich nicht«, seufzte Emily. »Im Augenblick können wir nur beten.«
    Beatrix nickte und ließ sie mit dem Patienten allein.
    So behutsam wie nur möglich

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