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In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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dieser Nacht zu vergessen. Aber er konnte es nicht. Er schämte sich entsetzlich für sein Benehmen. Er hatte ihr Angst eingeflößt mit seiner Lust und seinem Zorn. Der Mann, der er einst gewesen war, hatte sie beschützen wollen. Was war nur aus ihnen beiden geworden?
    Es erwies sich als unmöglich, so mit ihr zusammenzuleben. Er traute sich selbst nicht, wenn er in ihrer Nähe war. Er schlich sich durch die Gänge, um ihr nicht zu begegnen. Je eher er Segel in Richtung China setzte, desto besser. Bis zum ersten Juni war es noch viel zu lange hin!
    Weswegen er beschlossen hatte, die Fracht so schnell wie möglich zusammenzustellen. Sechzig Prozent davon befanden sich bereits in seinen Speichern. Er arbeitete jetzt unermüdlich, um genügend Waren zu bekommen, um auch den Rest seiner Frachträume zu füllen. Wenn er Erfolg hatte, würde er in der Lage sein, am Ende der Woche in See zu stechen.
    Lautlos schloss er die Vordertür hinter sich. Wenn Elysse für den Abend ausgegangen war, dann würde sie vermutlich erst gegen Mitternacht zurückkommen. Wenn sie im Haus geblieben war, würde sie sich inzwischen in ihre Gemächer zurückgezogen haben. Es war unwahrscheinlich, dass ihre Wege sich kreuzten.
    Doch Reginald traf ihn, als er durch die Halle ging. Er wollte einfach nicht auf Alexi hören, der ihm jeden Tag erklärte, er müsse seinetwegen nicht aufbleiben. »Werden Sie heute Nacht noch irgendetwas benötigen, Kapitän?«
    »Nein, danke.« Alexi begann die Treppe hinaufzugehen. »Ist Mrs de Warenne zu Hause?«
    »Ja, Sir. Sie hat sich schon vor einer Weile zurückgezogen.« Alexi sah den Butler an. »Dann Gute Nacht.«
    Reginald sah aus, als wollte er noch etwas hinzufügen, errötete aber dann und ging davon, ohne noch ein Wort zu sagen. Erleichtert, dass er seiner Frau nicht begegnen würde, lief Alexi rasch die Treppe hinauf und wollte sich in sein eigenes Zimmer zurückziehen. Er bezweifelte, dass er schlafen könnte, daher würde er lesen, bis die Buchstaben vor seinen Augen verschwammen.
    Er wollte nicht mehr an die Nacht denken, die sie gemeinsam verbracht hatten. Aber selbst jetzt, als er die Treppe hinaufging, fühlte er ein starkes Verlangen. Er würde dasselbe empfinden, wenn er im Bett lag und zu lesen versuchte, während er darauf lauschte, wie sie sich im Zimmer nebenan bewegte.
    Er durchquerte den Wohnraum, wo ein Feuer im Kamin prasselte. Das ist seltsam. Dann sah er den Tisch.
    Er blieb stehen und dreht sich ungläubig herum.
    Der kleine Tisch war gedeckt mit Gläsern und Tellern. In vergoldeten Leuchtern flackerten Kerzen. Ein beladenes Silbertablett stand auf dem Tisch, und in einem Eiskühler wartete eine Flasche Champagner. »Was zum Teufel ...?«
    Die Tür zu Elysses Schlafzimmer ging auf. Sie stand in der Tür, gekleidet in ein Negligé aus elfenbeinfarbener Spitze mit hochhackigen Pantoffeln. Er war sprachlos.
    »Hallo, Alexi.« Lächelnd betrat sie den Raum. Das Haar hing ihr offen um die Schultern, und er hörte, wie die Seide um ihre Schenkel und Hüften raschelte, als sie sich bewegte.
    Er stand stocksteif da. »Was zum Teufel machst du da?«
    Sie ging zu ihm, umfasste seine Rockaufschläge, stellte sich auf die Zehen und küsste seine Wange. Dabei berührten ihre Brüste seinen Oberkörper, und ein süßer Blumenduft stieg ihm in die Nase. »Wir nehmen noch einen Schlaftrunk.«
    Sie sahen einander in die Augen. »Wir werden nichts dergleichen tun.«
    Mit wiegenden Hüften ging sie zum Tisch und nahm den Champagner aus dem Kühler. Er sah ihr zu, wie sie zwei Gläser füllte. Er konnte kaum atmen. Er wurde gerade verführt! Es konnte nicht gut gehen, wenn er sich mit ihr einließ. Er würde in Kürze abreisen, und das wäre richtig so.
    Sie kam zu ihm und reichte ihm ein Glas.
    Er nahm es, nur um dann zornig an ihr vorbeizugehen und es auf den Tisch zu stellen. »Warum schleichst du hier so herum?«
    »Ich schleiche nicht herum.«
    »Willst du mich verführen?«
    »Ja.«
    Sie nippte an ihrem Champagner, den Blick unverwandt auf ihn gerichtet. Er zitterte heftig. »Warum muss ich unbedingt zu deinen Eroberungen gezählt werden? Möchtest du, dass ich einer der Dummköpfe werde, die sich dir hingerissen zu Füßen werfen? Warum tust du das, Elysse?«
    »Ich will nicht, dass du dich mir zu Füßen wirfst, Alexi. Und ich sehe dich nicht als Eroberung an. Obwohl du durchaus ein Dummkopf sein kannst.«
    Sein Herz schlug so heftig, dass er kaum denken konnte.
    »Und warum solltest du der

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