In den Armen des Meeres
sinnlich. Du weißt, welche Wirkung du auf Männer hast.« Wütend sah er sie an.
»Warum bist du so zornig? Wir sind beide erwachsen – und zufällig miteinander verheiratet.«
»Weil ich mit niemandem verheiratet sein will, am allerwenigsten mit dir!«, schrie er sie an. Hastig zog er seine Hose an, zerrte sie hoch und schloss sie mit ruckartigen, ungeduldigen Bewegungen.
Sie wusste, sie durfte den Schmerz nicht zulassen, den sie jetzt empfand. »Aber wir sind miteinander verheiratet, und ich will zufälligerweise auch deine Frau sein.«
Er erschrak und sah sie ungläubig an.
»Ich möchte, dass dies hier ein neuer Anfang für uns wird. Ich möchte richtig mit dir verheiratet sein.« Sie spürte, dass ihr Lächeln wenig zuversichtlich wirken musste.
Er griff nach seinem Hemd, zog es aber nicht an. »Du kannst wollen, was du willst. Ich werde nicht dein braver Ehemann werden. Noch einmal mit dir zu schlafen kommt gar nicht in Frage.«
»Warum nicht?«
»Weil ich keine richtige Ehe mit dir führen will!«, rief er wieder, und sein Gesicht wurde hochrot.
Sie zitterte. »Warum können wir es nicht versuchen?«
Er sah sie verächtlich an. »Du kannst versuchen, was du willst – ich werde dich kaum daran hindern können. Ich gehe.«
Sie erschrak. »Wohin willst du?«
»Zurück ins Büro«, fuhr er sie an und zog sich endlich das Hemd über.
»Es muss weit nach Mitternacht sein.«
Er sah sie an. »Ich habe meine Pläne geändert, Elysse. Ich wollte es dir in einem oder in zwei Tagen erzählen, aber ich werde es auch mit Vergnügen jetzt gleich tun.«
Beunruhigt umklammerte Elysse die Decke. »Was willst du tun?«
»Ich denke, ich kann am Ende der Woche Segel setzen.« Er schien jetzt ruhiger zu werden. »Gerade jetzt wird die Fracht zusammengestellt.«
»Was?«, rief sie.
»Am Ende der Woche werde ich abreisen. Sechzig Prozent der Fracht ist bereits gespeichert. Die zusätzliche Menge wird gerade bereitgestellt.«
Er wollte in sechs Tagen abreisen!
Er wollte sie verlassen, und zwar so schnell wie möglich!
»Ich freue mich auf die Reise. Ich bin schon viel zu lange an Land.«
»Geh nicht!« Sie sprang auf, noch immer die Decke vor sich haltend.
Sein Blick fiel auf ihre Hüfte, und sie merkte, dass sie dort nackt war. Dann sah er ihr in die Augen und sagte: »Welchen Unterschied macht es, wenn ich ein paar Wochen früher abreise?«
Sie geriet in Panik. »Du wirst sechs Monate fort sein! Wir müssen dies hier zu einem Ende bringen.«
»Da gibt es nichts zu beenden.« Er wandte sich zur Tür.
Sie lief ihm nach. »Es geht um alles, Alexi.« Dann kam ihr ein Gedanke, und sie rief: »Nimm mich mit!«
Er sah sie verblüfft an. »Ich werde dich nicht mitnehmen. Und schon gar nicht nach China.«
»Warum nicht? Deine Mutter hat Cliff überallhin begleitet«, gab sie zurück, entsetzt über das, was hier geschah. »Oder willst du länger in Singapur bleiben?«
»Ich habe dir nie die Treue geschworen«, rief er.
Er würde seine Geliebte besuchen! »Bitte nimm mich mit. Wir müssen den Zustand unserer Ehe klären. Wir können so nicht weitermachen.«
Seine Miene blieb finster. »Was den letzten Punkt angeht, hast du recht, und ich stimme dir vollkommen zu. Wir können so nicht weitermachen – und deshalb reise ich ab.«
Sie bedeckte das Gesicht mit beiden Händen und ließ dabei das Laken fallen.
Er hob es auf und schlang es um ihren Körper. »Und was unsere Ehe betrifft, da gibt es nichts zu klären.«
Die folgenden Tage vergingen wie im Nebel. Alexi kam nicht nach Hause, und Elysse erfuhr, dass er im St. James Club wohnte, einem exklusiven Hotel, das Londons vornehmste Gentlemen und die reichsten ausländischen Gäste beherbergte. Ariellas Rat lautete, ihn zu bearbeiten, bis er wieder zur Vernunft kam, aber Elysse konnte auf so einen Rat unmöglich hören. Sie hatte Alexi ein Mal verführt, und das Einzige, was sie damit erreicht hatte, war, dass er sich umso entschiedener gegen sie stellte.
Schließlich schrieb sie ihm einen Brief, wobei sie ihre Worte sehr sorgfältig wählte und absolut ehrlich schrieb.
Mein lieber Alexi,
wenn du nach China reisen musst, dann werde ich dich mit all meiner Kraft unterstützen. Ich wünsche dir viel Erfolg, wie immer, und alles Gute für deine Reise. Dass du jetzt Segel setzt, kann nichts an der Tatsache ändern, dass wir verheiratet sind. Ich werde in London bleiben, mich um unser Haus und unsere Angelegenheiten kümmern bis zu deiner Rückkehr. Es ist
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