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In den Armen des Scheichs

In den Armen des Scheichs

Titel: In den Armen des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROL MARINELLI
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Hocker, auf denen ihre Zofen sitzen würden, um sie zu waschen.
    „Darf ich dir vielleicht noch den zauberhaften Garten zeigen?“, fragte Xavian gedehnt. Sein beißender Sarkasmus entlockte Layla das erste echte Lächeln.
    „Ich habe den feinen Sand bereits nach unserer Landung gebührend bewundert“, entgegnete sie in leichtem Ton. „Ihn so sorgfältig zu sieben, damit er so fantastisch aussieht, muss ziemlich lange gedauert haben.“
    „Stunden … Tage …!“, behauptete Xavian lachend und rollte sprechend mit den dunklen Augen.
    Wie gern hätte Layla in sein Lachen eingestimmt, doch das wagte sie nicht. Auf keinen Fall durfte sie ihre Maske fallen lassen. Sie war diejenige, die hier den Ton vorgab. Die Bevölkerung von Haydar mochte sie für schwach halten, ihre Berater für manipulierbar, doch wenigstens ihr Mann sollte gleich von Anfang an wissen, dass sie kein kleines Mäuschen war, mit dem er umspringen konnte, wie er wollte!
    „Jetzt werden wir das Hochzeitsmahl zu uns nehmen …“ Xavians dunkle Stimme drang wie aus weiter Ferne an ihr Ohr. Und was er sagte, hörte sich mehr nach einem Befehl als nach einer Einladung an. Layla fühlte einen heißen Schauer über ihren Rücken rinnen, kehrte aber brav in den Hauptraum zurück und kniete sich vor dem niedrigen Tisch auf ein seidenes Polster.
    Stumm und mit klopfendem Herzen beobachtete sie, wie einer der Diener zwei Kelche aus massivem Gold mit einem ebenfalls goldenen Nektar füllte. Dank ihrer sorgfältigen Recherche und Bajas unerschöpflichem Wissen über alte Traditionen wusste Layla, dass es sich dabei um einen seltenen und deshalb sehr kostbaren Honig handelte, der mit zwanzig fein gemahlenen Mandeln und hundert Pinienkernen vermengt war. Ergänzt wurde die brisante Mischung, die zur Steigerung der Libido gedacht war, noch mit Mohnsamen, die das Brautpaar zusätzlich enthemmen sollten.
    Daran sollten ihr Gatte und sie sich gegenseitig laben, solange ihre Flitterwochenin der Wüste andauerten.
    Ergeben ließ Layla sich die süße Mixtur, die ihm zügellose Hingabe von ihrer Seite garantieren sollte, von Xavian einflößen. Für ihr Empfinden viel zu schnell. Ihr Hals war derart zugeschnürt, dass sie Mühe hatte, nicht zu würgen. Als ein paar Tropfen ihr Kinn entlangliefen, fing Layla sie mit dem Finger auf und kostete davon. Denn der Brauch besagte, dass sie nicht einen Tropfen verschwenden durfte.
    Als sie schließlich an der Reihe war, Xavian das Potenzmittel zu verabreichen, bebten ihre Hände. Wofür den Liebestrank geben? Er war auch so bereits viel zu … männlich!
    Bald wirst du froh darüber sein, versuchte Layla sich einzureden. Und dankbar, dass der einzige Mann, mit dem du je Sex haben wirst und der mit dir königliche Erben zeugen will, ein derartiges Prachtexemplar ist!
    Sie brauchte nur die erste Nacht zu überstehen, in der sie ihn völlig nackt sehen und seine … Liebesbezeugungen über sich ergehen lassen musste, und dann – nach einer gewissen Zeit der Gewöhnung – würde er auch nicht länger ein Fremder für sie sein.
    Die Musiker spielten immer noch unverdrossen den Qanoon , wobei sie die dünnen Saiten ihrer Instrumente viel sanfter zupften, als Laylas Herz in ihrer Brust schlug. Die harfenähnlichen Klänge füllten die mit Rosenduft geschwängerte Luft und zerrten an ihren Nerven.
    Mit zitternden Fingern hielt sie Xavian den Becher an die Lippen und schaute fasziniert zu, wie sich sein Adamsapfel auf und ab bewegte, während er schluckte. Sein gut geschnittener herber Mund würde bald auf ihrem liegen, und der kraftvolle Körper, deren Hitze sie über die kurze Distanz zwischen ihnen auf ihrer Haut spürte, sie tief in die Kissen der dekadenten Lustwiese pressen, die nebenan auf sie wartete …
    Layla fühlte eine Panik in sich aufsteigen, die von zu vielen langen und einsamen Nächten genährt war, in denen sie sich genau diese Situation immer wieder in der Fantasie ausgemalt hatte. Baja hatte ihr ein wenig darüber erzählt, was sie erwartete, und versprochen, sie weiter aufzuklären, wenn sie ihre Herrin für die Hochzeitsnacht vorbereiten würde.
    Nachdem der Becher leer war, stellte Layla ihn auf den Tisch zurück und verharrte demütig und abwartend an der Seite ihres Mannes, so, wie es der Brauch verlangte. Ihr Hochzeitsmahl war sehr bedacht und voller Sorgfalt zusammengestellt worden. Ganz anders, als es bei dem noch folgenden aufwändigen und verschwenderischen Fest sein würde, das sie nach dem

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