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In den Armen des Scheichs

In den Armen des Scheichs

Titel: In den Armen des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROL MARINELLI
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war Layla sogar von ihrem Wahrheitsgehalt überzeugt gewesen.
    „Dann darf ich meinen eigenen Ehemann nicht lieben?“, fragte sie wie erloschen.
    „Natürlich kannst du ihn lieben. Vergiss nur nie, dass auch er ein Königist. Und somit auch sein Herz in erster Linie seinem Land und seinem Volk gehört …“
    Alles in ihm sträubte sich gegen die erzwungene Begegnung. Er schloss die Augen und presste Daumen und Zeigefinger auf die Nasenwurzel. Er war König, er war stark und wurde mit allem fertig – sogar mit der Wahrheit …
    Xavian atmete tief durch, straffte die Schultern und verließ mit energischen Schritten sein Arbeitszimmer. Er wies Akmal mit einem Kopfnicken an, die Türen zu dem eleganten Salon zu öffnen, doch als der Großwesir hinter ihm eintreten wollte, schickte er ihn weg. Akmal wagte nicht zu protestieren, hätte aber für sein Leben gern gewusst, was gleich hinter den dicken Türen vor sich gehen würde.
    Die erneute Begrüßung fiel noch ziemlich zeremoniell aus, ebenso wie der kurze höfliche Wortwechsel, doch dann räusperte sich Zakari, während seine Frau nervös die Hände im Schoß rang.
    „Wir möchten uns noch einmal bei Ihnen und der Bevölkerung von Qusay für das großzügige Geschenk zur Geburt unseres Sohnes bedanken“, sagte er gedehnt.
    „Keine Ursache.“
    Normalerweise hätte Xavian nicht die leiseste Ahnung gehabt, um was für ein Präsent es sich handelte, da er derartige Angelegenheiten seiner Dienerschaft überließ, doch in diesem Fall wusste er es ganz genau. Er selbst hatte den atemberaubenden achtzehnkarätigen Smaragd ausgewählt.
    „Wie geht es Ihrem Sohn?“
    „Zafir entwickelt sich prächtig.“
    Xavian spürte Zakaris forschenden Blick auf sich gerichtet und achtete bewusst auf eine möglichst ausdruckslose Miene. Doch der Name des kleinen Thronfolgers rührte eine Saite in seinem Innern an, die er nie zuvor wahrgenommen hatte. Es war, als hätte er plötzlich eine Ahnung, worum es hier eigentlich ging.
    „Sind Sie mit unserer Geschichte vertraut?“, fragte Zakari.
    „Natürlich … zwei Inseln, Aristo und Calista, die durch Ihrer beider Heirat zum ehemaligen Königreich von Adamas wiedervereinigt wurden. Deshalb ist es mir auch ein besonderes Vergnügen, noch einmal privat mit Ihnen beiden sprechen zu können. Layla und ich haben ebenfalls große Pläne für Qusays und Haydars Zukunft und …“
    „Ich rede von unserer Familiengeschichte“, unterbrach Zakari ihn. „Wie weit sind Sie darüber informiert?“
    Xavian hatte plötzlich das Gefühl, als presse eine harte Faust sein Herz zusammen. „Ein wenig“, antwortete er rau und nahm einen Schluck Eiswasser.
    „Meine Mutter ist früh gestorben, und mein Vater hat erneut geheiratet.“
    „Verstehe …“, murmelte Xavian und zwang sich zu einem mitfühlenden Lächeln.
    „Er brachte fünf Söhne mit in seine zweite Ehe. Anya, die Königin von Calista, konnte selbst keine Kinder bekommen, deshalb adoptierte sie uns …“
    „Auch das ist mir bekannt“, gab Xavian hastig zu verstehen. „Vielleicht sollten wir lieber darüber reden, wie die Bevölkerung von Calista …“
    „Als wir noch junge Bengel waren, kamen zwei von meinen Brüdern, die Zwillinge Aarif und Kaliq, auf die verrückte Idee, ein Floß zu bauen“, fuhr Zakari unbeirrt in seiner Geschichte fort. „Eines Tages wollten sie seine Seetüchtigkeit erproben und …“
    Xavian hörte nur, wie seine Stimme immer lauter und eindringlicher wurde, dann war es, als legte sich in seinem Kopf eine Art Schalter um, sodass er alles nur noch verzerrt wahrnahm. Obwohl er inzwischen blicklos auf einen fiktiven Punkt hinter Zakaris linker Schulter starrte, registrierte er mit seltsamer Klarheit aus den Augenwinkeln, dass sich Stefania mit einem zerknüllten Spitzentaschentuch die Augenwinkel tupfte.
    „… unser jüngster Bruder, Zafir, war zu der Zeit erst sechs Jahre alt und bettelte die beiden an, ihn mit auf ihren Abenteuertrip zu nehmen. Sie waren dumm genug, seinem Drängen nachzugeben …“
    „Eure Hoheit, mit allem Respekt …“, brachte Xavian heiser hervor. „Es ist schon ziemlich spät …“
    „Sie wurden von Piraten entführt …“
    Xavian stand auf. „Ich möchte Ihnen jetzt eine gute Nacht wünschen und …“
    „Ihre Handgelenke waren zwei Tage und Nächte mit rauen Seilen zusammengebunden worden.“ Inzwischen hatte sich auch Zakari erhoben. „Zafir schaffte es, sich der Fesseln zu entledigen und sogar seine Brüder zu

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