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In den Armen des Sizilianers

In den Armen des Sizilianers

Titel: In den Armen des Sizilianers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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ließen sich heutzutage solche Behauptungen durch entsprechende Tests leicht widerlegen.
    Warum forderte er sie nicht auf, die Suite zu verlassen, und übergab die ganze Sache seinem Rechtsanwalt? Dann brauchte er sich nicht mehr selbst damit auseinanderzusetzen, und er würde sie nie wiedersehen.
    Er beschloss jedoch, auf seinen Instinkt zu vertrauen, der ihm etwas ganz anderes sagte. Lag es an dem fantastischen Sex, den sie gerade miteinander gehabt hatten und der in ihm eine noch nie gekannte Sehnsucht geweckt hatte?
    Vielleicht war es die beste Lösung, so zu tun, als würde er ihr glauben. Dann konnte er ihren herrlichen Körper noch länger genießen, bis sie sich endgültig trennten. Wenn sie ihm einen weiteren Beweis für ihre Falschheit und Hinterhältigkeit lieferte, würde die magische Wirkung, die sie immer noch auf ihn ausübte und der er sich nicht entziehen konnte, nachlassen und sich schließlich ganz auflösen.
    Als er sich zu ihr umdrehte, sah er, wie sie sich nervös auf die Lippe biss.
    „Wo wohnst du?“
    „In Boisdale, das ist ein kleiner Ort ungefähr eine Autostunde von London entfernt.“
    „Bist du mit dem Wagen gekommen?“
    In welcher Welt lebt er eigentlich?, überlegte Emma und gab sich sogleich selbst die Antwort: in einer, in der es nur Reichtum und Überfluss gab. Dass sie finanzielle Probleme hatte, war ihm offenbar klar, was das jedoch wirklich bedeutete, konnte ein Mann wie er, der im Luxus lebte, nicht ermessen. Wahrscheinlich war er der Meinung, sie besäße einen Mittelklassewagen und müsse sich nur vorübergehend etwas einschränken. Auf den Gedanken, dass sie sich kein eigenes Auto, geschweige denn Fahrstunden leisten konnte, kam er gar nicht.
    „Nein, ich habe immer noch keinen Führerschein“, erwiderte sie. Sie hatte nur noch den einen Wunsch, so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren. Sie wollte Vincenzos verächtliche Miene nicht mehr sehen und vergessen, was gerade geschehen war. In einem Anflug von Leichtsinn würde sie zu Hause die Heizung anstellen und sich ein heißes Bad gönnen. „Ich bin mit dem Zug gekommen“, fügte sie hinzu.
    Sie sah auf die Uhr, doch aufgewühlt, wie sie war, konnte sie nichts erkennen. Wenigstens hatte sie es geschafft, ihm zu erzählen, dass er einen Sohn hatte. Ob er ihr glaubte oder nicht, musste er selbst entscheiden. Gino würde ihr jedenfalls später nichts vorwerfen können. Und irgendwie würde sie damit zurechtkommen, Vincenzo nie wiederzusehen.
    „Ich möchte jetzt gehen“, erklärte sie.
    „Okay, ich lasse den Wagen vorfahren“, verkündete er und zog sein Handy aus der Tasche.
    „Vielen Dank, das ist nicht nötig“, protestierte sie.
    „Glaubst du etwa, ich würde hier den Gentleman spielen?“, fragte er spöttisch und schüttelte den Kopf. „Dann irrst du dich. Es mag ja sein, dass es dir nichts ausmacht, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, aber für mich ist das nichts.“
    Sie konnte sich keinen Reim auf seine Bemerkung machen und hatte auch sogleich eine Erklärung dafür parat: Sie war zu müde und erschöpft. „Was soll das heißen?“
    „Weißt du es wirklich nicht?“, erkundigte er sich sanft. „Ich werde dich begleiten.“
    Ungläubig und alarmiert blickte sie ihn an. „Wie bitte? Bis nach Boisdale? Aber ich dachte …“ Sie verstummte.
    „Was hast du gedacht?“
    „Dass du mir nicht glaubst.“
    „Da hast du recht.“ Er tippte eine Nummer ein und sagte etwas auf Sizilianisch, ehe er Emma hart und kühl ansah. „Ich will das Kind kennenlernen, dann kann ich mir selbst ein Urteil bilden. Außerdem erspare ich mir so den ganzen Papierkram.“
    „Meinst du, du brauchtest den Kleinen nur anzuschauen und wüsstest, ob er dein Sohn ist oder nicht?“
    „Natürlich. Wir Cardinis sehen uns alle sehr ähnlich“, entgegnete er voller Überzeugung. „Das weißt du genauso gut wie ich.“
    Sie schluckte. „Wahrscheinlich schläft er schon, wenn wir ankommen.“
    Ah ja, jetzt habe ich sie verunsichert, sie sitzt in der Klemme, sagte er sich. „Umso besser, ich möchte das Kind nämlich nicht beunruhigen.“ In dem Moment läutete sein Handy, und er warf Emma einen flüchtigen Blick zu. „Zieh deine Schuhe an, Darling, wir können fahren und es hinter uns bringen. Mein Chauffeur wartet.“

7. KAPITEL
    Die Fahrt war für Emma die reinste Hölle. Trotz der luxuriösen Ausstattung des Wagens saß sie so angespannt auf dem bequemen Ledersitz, als rechnete sie mit dem Schlimmsten.
    Doch

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