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In den Armen des Sizilianers

In den Armen des Sizilianers

Titel: In den Armen des Sizilianers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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hinweg an. „Ist dir bewusst, dass wir vor lauter Lust und Verlangen vergessen haben, uns zu schützen?“, fragte er spöttisch. „Ach, da fällt mir gerade ein, dass es gar nicht nötig ist. Wie praktisch, dass du dir darüber keine Gedanken zu machen brauchst.“
    Was ist er doch für ein grausamer Mensch, dachte sie und erwiderte seinen Blick. Diese Spitze hatte er sich absichtlich bis zuletzt aufgespart. Es war kaum zu glauben, dass er nach dem, was sie gerade erlebt hatten, eine so gemeine Bemerkung machte, nur um sie zu verletzen. Glücklicherweise täuschte er sich jedoch, wie er gleich erfahren würde. Dennoch, seine Gehässigkeit bewies, dass sie sich keinen Illusionen hingeben durfte.
    „Die Bemerkung hättest du dir besser verbissen“, entgegnete sie steif.
    „Warum? Ich habe nur die Wahrheit gesagt“, antwortete er spöttisch.
    Wahrscheinlich würde er ihr sowieso nicht glauben, wenn sie ihm eröffnete, dass sie einen gemeinsamen Sohn hatten. Trotzdem musste er es erfahren, aber erst wollte sie sich anziehen.
    Unbeteiligt beobachtete Vincenzo sie. Wie trügerisch war doch körperliches Verlangen, es gaukelte einem etwas vor, das es nicht gab, und sobald die Leidenschaft verklungen war, blieben nur harte, kalte Tatsachen übrig.
    Emma bedeutete ihm nichts mehr. Sie hatte nur deshalb eingewilligt, mit ihm zu schlafen, damit er mit der Scheidung einverstanden war. Plötzlich konnte er es kaum erwarten, von hier wegzukommen, und zog sich rasch an.
    Nachdem sie das Kleid über den Kopf gezogen und sich das zerzauste Haar aus dem Gesicht gestrichen hatte, drehte sich Emma zu Vincenzo um. „Ich hatte dir gesagt, dass ich dir etwas erzählen muss.“
    Er beachtete sie nur flüchtig, während er das Hemd zuknöpfte und in die Schuhe schlüpfte. „Ich kann es kaum erwarten, es zu erfahren“, antwortete er ironisch.
    Sie atmete tief durch. Es hatte keinen Sinn, es noch länger hinauszuschieben, sie musste es hinter sich bringen.
    „Vincenzo, du hast …“ Sie unterbrach sich und räusperte sich. „Ich meine, wir haben …“, begann sie noch einmal und wünschte, ihr Herz würde nicht so heftig klopfen. „Also, wir haben ein Kind, einen Sohn. Du hast einen Sohn.“

6. KAPITEL
    Sekundenlang glaubte Vincenzo, er hätte sich verhört. Doch Emmas Stimme klang seltsam heiser, sodass er stutzte. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund ahnte er, dass es sich nicht um ein Missverständnis handelte, sondern um etwas viel Komplizierteres. Er kniff die Augen zusammen und sah sie ungläubig an. „Was hast du da gesagt?“, fragte er gefährlich ruhig.
    Sie schluckte. „Du hast einen Sohn, Vincenzo, oder besser, wir haben einen Sohn. Er heißt …“
    „Halt den Mund!“, unterbrach er sie grob, und sie verstummte vor Schreck. Eine ungeheure Wut stieg in ihm auf, und er ballte die Hände zu Fäusten. Nur mühsam konnte er sich beherrschen, Emma an den Schultern zu packen und zu schütteln. Verächtlich verzog er die Lippen. „Du kannst die verdammte Scheidung haben, ich bin einverstanden. Du hast dir meine Zustimmung soeben redlich verdient, auch wenn wir nur … ein kurzes Vergnügen miteinander hatten. Es hat jedoch geholfen, die Sache ein für alle Mal zu beenden. Und jetzt erspar mir bitte deine verdammten Lügen.“
    Wie betäubt schüttelte Emma den Kopf. Sie durfte sich von seinen Beleidigungen nicht einschüchtern lassen, sondern musste ruhig und sachlich bleiben und sich auf das konzentrieren, was momentan wichtiger war als alles andere. „Ich schwöre, es ist die Wahrheit“, entgegnete sie.
    „Ach, du schwörst es auch noch?“ In seinen Augen blitzte es zornig auf. „Wie kannst du überhaupt so etwas behaupten, obwohl du genau weißt, dass es gar nicht möglich ist?“ Er versuchte, Ordnung in seine Gedanken zu bringen. Plötzlich runzelte er die Stirn. „Du hast gesagt, du hättest ein Kind?“
    „Ja.“
    „Das ist unmöglich.“ In seiner Stimme schwangen Verachtung und Zorn mit. „Du kannst keine Kinder bekommen, Emma. Das hat dir der Arzt, den du hinter meinem Rücken aufgesucht hast, bestätigt. Seinen Bericht mit der Diagnose habe ich aufbewahrt. Oder hast du das alles schon vergessen?“
    „Natürlich nicht …“
    „Na bitte! Wie willst du dann zu einem Kind gekommen sein? Und wie könnte ich dessen Vater sein?“, fuhr er sie an.
    „Können wir uns nicht in Ruhe darüber unterhalten?“, schlug sie verzweifelt vor.
    „In Ruhe?“, wiederholte er kalt. „Hast du den Verstand

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